Gehört ein 'Blog' jetzt dazu ?

vom 29.02.2012, 22:01 Uhr

Mir ist aufgefallen dass die meisten jüngeren Leute, insbesondere die jungen Mädchen heutzutage einen sogenannten Blog besitzen. Also eine Art Homepage im Internet wo sie alle ihre Gedanken aufschreiben, was sie gerade gekauft haben, was sie gegessen haben und noch anderen Dinge aus ihrem Privatleben. Die Themen der Blogs variieren sehr, es gibt welche über Fotografie, einige übers Kochen und noch andere. Überwiegend gibt es aber diese, die sich mit Mode und Beauty beschäftigen.

Mich würde jetzt interessieren ob es eigentlich auch noch junge Mädchen gibt die sich zwar ausdauernd im Internet rumtreiben, aber keinen eigenen Blog besitzen.Besitzt ihr einen eigenen Blog? Was fasziniert euch da so dran? Wieso macht ihr das? Was haltet ihr generell von Blogs bzw davon dass inzwischen so viele einen Blog besitzen?

» xDana » Beiträge: 493 » Talkpoints: 17,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich führe einen eigenen Blog, weil es mir einfach Spaß macht und ich bin nicht mehr so sonderlich jung. Daher kann man nun nicht behaupten, dass hauptsächlich jüngere Mädchen einen Blog führen, sondern durchaus auch Menschen, die auf die 30 zugehen. Und ich blogge erst seit circa sechs Monaten und hocke nicht dauerhaft vor dem Rechner.

Ein Blog ist für viele besonders jüngere Menschen, so etwas wie ein Tagebuch. Sie wollen ihr Leben, ihren Stil, ihre Liebe mit anderen Menschen teilen. Vielleicht weil sie in ihrem realen Leben niemanden haben, der ihre wirklichen Interessen teilt. Vielleicht tun sie es auch einfach nur so wie ich nur aus Spaß. Viele machen es jedoch falsch und geben zuviel aus ihrem Leben breit, aber ich denke, dass die Jüngeren das mit der Zeit auch noch lernen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also mir ist es gar nicht bekannt, dass vor allem viele junge Mädchen in der heutigen Zeit einen Blog besitzen und/oder diesen dann auch über einen längere Zeitraum als ein paar Tage oder Wochen tatsächlich aktiv betreiben. Dass es so eine Entwicklung hin zu der Tatsache, dass es vermehrt junge Mädchen sind, gegeben hat, ist mir nicht bekannt – und ich beschäftige mich da teilweise beruflich durchaus damit, da ich in einem Internetunternehmen arbeite und wir teilweise auch die Internetgewohnheiten der Jugendlichen analysieren. Würde es so eine Entwicklung geben, bin ich mir relativ sicher, dass ich schon vor einiger Zeit darüber gestolpert wäre.

Das viele Jungen einen solchen Blog besitzen, kann ebenfalls nicht gesagt werden. Natürlich liegt hier die Zahl naturgemäß höher als bei den Mädchen, aber davon, dass es gar eine Mehrzahl oder die überwiegende Zahl der jugendlichen und männlichen Internetnutzer sind, kann ebenfalls nicht die Rede sein – davon sind wir auch anno 2012 noch sehr, sehr weit entfernt. Gleichzeitig lässt sich aber beobachten, dass sich die Blogs nach einem ziemlich heftigen Rückgang, der vom Ende 2010 bis Mitte 2011 stattgefunden hat, jetzt langsam aber sich wieder einer größeren Beliebtheit erfreuen, als es eben während diesem besagten Zeitraum der Fall war.

Dass sie jetzt wieder auf einer Art Vormarsch sind, kann ich deshalb nur gutheißen. Blogs sind, wenn sie richtig geführt werden, eine wirklich tolle Sache, die durchaus eine Bereicherung des Angebots im Internet darstellen kann. Ich jedenfalls habe sogar einige Blogs abonniert, die ich für besonders lesenswert erachte und freue mich auch immer, wenn wieder neue Beiträge dort zu lesen sind. Meiner Meinung nach ist ein Blog eine viel bessere – und, wenn man es richtig anstellt, auch besser zu kontrollierende – Möglichkeit, etwas von sich preiszugeben, aber dann doch nur so viel über sich selbst mitzuteilen, wie man eigentlich möchte. Außerdem hat man eine Leserschaft, die rein theoretisch nicht limitiert werden kann, weil jeder auf diesem Blog lesen kann, der die Adresse kennt, unter der er zu erreichen ist. Gerade das erachte ich als einen der größten Vorteile gegenüber solchen Seite wie Facebook oder dergleichen.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte einige Zeit lang einen Blog, aber nach und nach verlief das Schreiben neuer Beiträge mehr und mehr im Sand. Irgendwann habe ich dann gar nichts mehr geschrieben und nun muss ich erst einmal suchen, wie eigentlich das das Passwort lautet, um den Blog abschalten zu können.

Vielleicht geht es vielen ähnlich. Die Idee, der Welt etwa mitteilen zu können, ist ja anfangs ganz nett, aber zum einen will das die Welt vielleicht nicht lesen – d.h. der Blog hat kaum Besucher – oder es fällt einem irgendwann nichts mehr ein, was man mitteilen könnte. Genauso kenne ich auch andere, die mal eine Blog hatten, aber inzwischen sind einige dieser Blogs ebenfalls inaktiv.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nein, ein Blog gehört keineswegs dazu. Das Internet bietet einen äußerst praktischen Rahmen für Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung oder geringem Selbstwertgefühl. Ein Blog kann vieles sein. Ich folge nur einem Blog. Dabei handelt sich um eine gute Freundin von mir, die zu einem bestimmten Thema schreibt, was mich interessiert. Hierbei schreibt sie in der Tat sehr gefühlsmäßig und manche Einträge erinnern stark an einen Tagebucheintrag bzw. ein Forum, da sie immer zur Diskussion einlädt. Viele Blogs halte ich für unnötig. Mittlerweile gibt es über alles und von jedem einen Blog. Da habe ich gar kein Interesse mehr zu lesen, da meistens ohnehin überall das gleiche steht.

Ich finde diese Art und Weise sein tiefstes Inneres im Internet zu veröffentlichen sehr negativ. Wo kam das nur her, dass jeder sich selbst darstellt im Internet? Und hier komme ich nun auf den Narzissmus. Es gibt eine Studie, der zufolge narzisstische Menschen sehr viel häufiger bei facebook über ihre Befindlichkeiten und Gefühlszustände posten und in Blogs ihr Leben dokumentieren als andere Mensch. Von diesen Leuten werden Blogs genutzt, um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Dies kann sowohl positiv sein als auch negativ, aber bei nicht gefestigten Persönlichkeiten kann das mal ganz schön nach hinten losgehen. Deshalb finde ich es auch höchst fragwürdig, wieso bereits junge Mädchen und Jungen im Alter von 13-14 Jahren ihren eigenen Blog führen müssen. Dafür habe ich kein Verständnis.

Einen weiteren Nachteil beim Bloggen sehe ich in dem Feedback. Mittlerweile kann man überall alles kommentieren oder ein "Gefällt mir" über facebook senden. In Zeiten, in denen jedoch das Internetmobbing immer mehr zunimmt, sollte so etwas überdacht werden.

» Minerva » Beiträge: 242 » Talkpoints: 47,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vor fünf Jahren habe ich eine Weile gebloggt, allerdings habe ich dieses Blog ausschließlich als eine Art privates Tagebuch geführt. Daher war mein Blog auch nicht für jeden einsehbar. Nur zwei Freunden habe ich den Zugang zu meinem Blog gewährt. Es gibt im Internet Blog-Anbieter, bei denen man den Kreis der Leser einschränken kann. Diese beiden Freunde waren ebenfalls bei dem Anbieter registriert und so konnte ich für sie die Sichtbarkeit meines Weblogs freigeben. Alle anderen Leute blieben draußen. Zu der Zeit war ich ein bisschen sentimental und so fanden auch Gedankengänge und Empfindungen Eingang in mein Blog, die ich sonst mit niemandem hätte teilen wollen als mit Leuten, die mir nahe stehen.

Mittlerweile blogge ich überhaupt nicht mehr und habe auch nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich verfolge auch keine anderen Blogs, obwohl ich im weiteren Umfeld auch mehrere Leute kenne, die mehr oder weniger regelmäßig bloggen. Es gibt einzelne themengebundene Blogs, die ich mir ab und zu mal anschaue. Allerdings ist das auch eher unregelmäßig der Fall. Ich muss auch zugeben, dass mich solche ganz gewöhnlichen Blogs, die nur belanglose Alltäglichkeiten widerspiegeln, überhaupt nicht interessieren. Ein Blog muss schon ein für mich interessiertes Hauptthema haben, zu dem der Blogger dann seine Gedankengänge niederschreibt.

Wenn jemand ein Blog führt, um damit ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, finde ich das nicht schlecht. Wenn jemand seine Meinung zu politischen Themen teilen möchte oder andere Menschen über über Mode informieren will, ist ein Blog eine gute Sache. Was mir nicht so gut gefällt sind Blogs, die nur um des Blogs willen geführt werden. Solchen Blogs merkt man es meistens auch recht schnell an, dass der Verfasser eigentlich nur dabei sein will, dass es ihm aber kein echtes Anliegen ist, ein Blog zu schreiben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kenne einige Blogs, die täglich sehr viele Besucher bekommen und so doch mit der Zeit recht erfolgreich wurden. Auch ich habe mal angefangen, einen Blog über Gott und die Welt zu betreiben. Doch nach wenigen Tagen hat mich die Lust verlassen. Man benötigt schon viel Zeit um viel schreiben zu können. Auf guten und erfolgreichen Blogs müssen täglich mehrere neue Artikel erscheinen, um das Interesse der Besucher immer wieder erneut zu wecken, so dass diese immer wieder auf den Blog zurück kehren.

Ich kenne zwar keine weiblichen Personen, die einen Blog betreiben. Dennoch kann ich mir sehr gut vorstellen, weshalb das so viele machen. Man kann durch Werbung auf Blogs eben viel Geld verdienen. Das logt natürlich nicht nur männliche Personen. Viele Frauen schreiben dann eben über Mode oder Kosmetik, da das eben die Themen sind, die die meisten Frauen interessieren und für Kosmetikprodukte oder Klamotten kann man eben sehr gut Werbungen schalten.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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