Ungelernte Pflegehilfskraft - Tätigkeitsbereich u. Verdienst

vom 05.03.2012, 18:16 Uhr

In einem Alten- und Pflegeheim werden derzeit ungelernte Pflegeassistenten gesucht. An sich ist es schon etwas, was Zukunft hat und zum Anderen wird auch händeringend gerade Pflegepersonal gesucht. Allerdings war ich der Meinung, es handele sich eher um examinierte Pflegefachkräfte und nicht um solche Jobs.

Was aber gehört in einen Tätigkeitsbereich eines ungelernten Pflegeassistenten? Worauf muss man sich da einstellen? Darf man da auch mit einem Pflegebedürftigem zum Beispiel allein sein oder muss immer eine Pflegefachkraft dabei sein? Ist es möglich, berufsbegleitend vielleicht eine Ausbildung in dem Bereich zu machen oder ist dies ausschließlich vom Haus aus abhängig? Wie schaut es mit dem Verdienst aus?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Die erste Branche in der ein gesetzlicher Mindestlohn festgelegt wurde, war die Pflegebranche. Der Mindestlohn liegt zur Zeit bei 8,50 Euro die Stunde. Das ist also das Gehalt, mit dem du mindestens rechnen kannst.

Eine berufsbegleitende Maßnahme wäre doch an sich auch eine Ausbildung. Wobei du mit einer abgeschlossen Ausbildung in dem Bereich sicherlich mehr Chancen haben dürftest. Vielleicht kann dir deine vorherige Ausbildung, die wenn ich mich nicht ganz irre, ebenfalls im sozialen Bereich war, auch teilweise angerechnet werden. Zumindest wäre auch der dauerhafte Verdienst mit einer Ausbildung höher.

Verschiedene Organisationen bieten aber auch Lehrgänge zur Pflegehilfskraft an. Zum Beispiel die Johanniter- Unfall- Hilfe. Dort hat man dann an zwei Abenden in der Woche von 18.30 Uhr bis 21 Uhr Unterricht. Insgesamt wird man 108 Stunden in den Bereichen Pflege, Medizin, Recht und Kommunikation unterrichtet. Sicherlich bieten auch das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen solche Kurse an. In wie weit dich so ein Lehrgang zu einer ausgebildeten Kraft macht, kann ich dir leider nicht sagen.

Generell gibt es Tätigkeiten die nur examinierte Kräfte machen dürfen. Dazu zählen unter Anderem so Sachen wie Blut abnehmen, Spitzen geben und durchaus auch die Medikamentenverteilung. In der Regel werden Hilfskräfte für die niederen Arbeiten genutzt. Wie halt Waschen, Anziehen und ähnliche Tätigkeiten.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Was genau man verdient weiß ich nicht und in den meisten Heimen ist es einfach auch so, dass man nicht über seinen Verdienst reden darf. Da müsstest du dir eine Stellenausschreibung ansehen, wo der Lohn auch ausgeschrieben ist. Ich gehe aber davon aus, dass es relativ viel für einen Assistenzberuf ist.

Grundsätzlich ist es so, dass man als Pflegeassistent oder Pflegehelfer nicht allein mit anderen Pflegeassistenten sein darf. Es muss mindestens eine Fachkraft (Krankenschwester/ Krankenpfleger oder AltenpflegerIN) im Dienst sein. Eigentlich ist es so, dass man als Pflegeassistent wirklich nur assistiert. Sprich: man leistet Gesellschaft, reicht Essen an, geht mit pflegebedürftigen Patienten mal an die frische Luft oder begleitet Patienten oder Bewohner, welche nicht medizinisch versorgt werden müssen, zu Untersuchungen.

Weiterhin gehört zum Tätigkeitsbereich auch dazu, dass man zum Beispiel in der Küche hilft. Das ist auch etwas sehr wichtiges. Da aber oft Personalmangel herrscht, geht man in einigen Heimen wohl dazu über, dass auch ungelernte Pflegeassistenten Bewohner und Patienten mit pflegen (Grundpflege wie waschen, IKM -Wechsel usw.). Ich bin mir aber fast sicher, dass das eigentlich nicht so sein sollte.

Was man aber niemals finden wird: ungelernte Pflegehelfer und Pflegeassistenten werden niemals die medizinische Betreuung übernehmen. Das dürfen ausschließlich die Fachkräfte und natürlich Ärzte. Dazu gehört eben so etwas wie: Medikamente stellen und austeilen, Blutzucker messen, Spritzen, Blutabnahmen, Verbandswechsel usw. Generell dürfen aber Pflegeassistenten durchaus mit dem Bewohner oder Patienten allein sein. Sie dürfen nur nichts medizinischen machen. Problematisch ist aber immer, dass im Notfall die Fachkraft die Verantwortung dafür übernehmen muss, weil sie diejenige ist, die zum Beispiel das Essen zureichen delegiert.

Ich kenne es so, dass man eine einjährige Ausbildung zum Pflegehelfer machen kann. Danach ist man eben befugt, gewisse Dinge auch allein durchzuführen. Ob man dann allerdings wirklich wesentlich mehr Geld bekommt, als jemand ungelerntes, wage ich zu bezweifeln. Ungelernte Pflegeassistenten werden meistens vom Haus geschult, wenn man das denn so nennen kann. Sie werden eingearbeitet, können sich Vorträge anhören und meistens ist es so, dass die PDL vom Haus mal mit läuft und sich anschaut, ob derjenige auch fähig ist und in der Lage, die Aufgaben so zu verrichten, wie es sein muss.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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