Patchtworkfamilie und die Finanzen

vom 05.03.2012, 13:19 Uhr

Frau A. hat drei Kinder. Alle drei Kinder von verschiedenen Vätern. Mit dem Vater des dritten Kindes ist sie verheiratet. Der Vater von Kind 1 kümmert sich regelmäßig um sein Kind. Holt es ab, spielt mit ihr, finanziert ihr auch teure und aufwendige Hobbys und fährt mit dem Kind in den Urlaub. Ebenfalls besteht ein enger Kontakt von Kind 1 zu den Eltern des Vaters.

Kind 2 ist Ergebnis eines One- Night- Stands. Der Vater streitet die Vaterschaft ab. Als der Vaterschaftstest positiv ist, behauptet er, sein Vater sei der Vater des Kindes. Unterhalt hat er noch nie für sein Kind gezahlt. Er hat das Kind einmal gesehen, wobei das Kind dabei nicht wusste, dass der Mann sein Vater ist. Es besteht also keinerlei Kontakt zum Vater des Kindes. Während Frau A. mit Kind 2 schwanger war, lernte sie ihren jetzigen Ehemann kennen. Für Kind 2 ist der jetzige Ehemann an sich der Papa. Aus der Beziehung der Eltern entsteht ein drittes Kind.

Das Familieneinkommen ist nicht sehr hoch und die Familie bekommt ergänzenden Leistungen. Von dem Geld können den Kindern weder teure Hobbys, noch ständig neue Kleidung noch Urlaube finanziert werden. Die beiden jüngeren Kinder bekommen aber mittlerweile sehr klar mit, dass das große Kind halt tolle Hobbys hat, tolle Kleidung trägt und regelmäßig in den Urlaub fährt und noch dazu halt ein enges Verhältnis zu dem anderen Vater hat.

Der Vater von Kind 1 sagt, mit Recht, er will seinem Kind alles ermöglichen was geht, schließlich habe er dazu auch die finanziellen Mittel. Deshalb kann man halt bei dem was das Kind bekommt nicht einfach streichen. Was aber wohl der einfachere Weg wäre, um alle drei Kinder gleich zu behandeln.

Wie würdet ihr die finanzielle Ungerechtigkeiten ausgleichen? Klar mehr Zeit mit den jüngeren Kindern verbringen. Aber das ersetzt nicht unbedingt die Möglichkeiten die Kind 1 einfach hat.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Tja. Warum sollte man Kind Nummer eins es nicht gönnen, wenn es eben neue Sachen hat und tolle Hobbys? Sorry, aber das Kind kann absolut nichts dafür, dass es einen anderen Vater hat. Außerdem muss ich ganz ehrlich sagen, dass es eine viel schlimmere Bürde zu tragen hat: es wächst mehr oder weniger ohne Vater auf.

Es ist was ganz anderes, wenn man mit dem Vater unter einem Dach lebt. So sieht es seinen Vater eben nur immer mal. Ausgleich soll das das Materielle schaffen. Kinder sehen das meistens noch nicht so, aber die meisten würden im Nachhinein sicherlich lieber ihren Vater um sich haben und dafür auch auf Geld und Klamotten verzichten.

Da die Eltern ihren anderen beiden (ich schreib das jetzt mal so, weil der Erzeuger von Kind Nummer zwei im Leben des Kindes ja keine Rolle spielt und der Stiefvater die Rolle des Vaters eingenommen hat) Kindern eben nicht das bieten können, können sie schlicht und ergreifend auch keinen Ausgleich schaffen. Und was soll "mehr Zeit mit den beiden jüngeren" denn bitte bringen? Dann fühlt sich doch Kind Nummer eins nur mehr emotional benachteiligt, was dann ja auch definitiv der Fall wäre. Das halte ich ehrlich gesagt für keine gute Idee und fände ich mehr als unfair. Materielles und Emotionales sollte man definitiv voneinander trennen!

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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