Bei Selbständigkeit unbedingt Geschäftskonto notwendig?

Wenn man sich selbstständig machen will und nur einen geringen Betrag (zum Beispiel ca 350 Euro) damit verdient, sollte man da schon unbedingt ein Geschäftskonto haben? Geschäftskonten sind ja meist teurer als normale Girokonten, die man auch schon völlig umsonst bekommen kann. Ab welchem Verdienst würde ein Geschäftskonto unbedingt notwendig sein? Kann man nicht das verdiente Geld auch auf das Privatkonto überweisen lassen? Was spricht dagegen?

Wie sieht es rechtlich aus? Darf man das Privatkonto für Geschäftszwecke gebrauchen oder muss man wirklich unbedingt ein seperates Geschäftskonto haben?

Was ist das für eine Frage, denn das sagen doch eigentlich schon der AGBs der entsprechenden Bank aus oder? Bei der Kontoeröffnung werde ich doch auf jeden Fall ganz direkt gefragt, welchen Status mein Girokonto genau haben soll. Es kann sich dabei um ein sogenanntes Privatkonto handeln oder eben ich lasse mir ein sogenannte Geschäftskonto einrichten. Beide Optionen werden dann auch je nach Bedarf eingerichtet, d.h. ich kann auch zwei Konten mir einrichten lassen. Allerdings gehören eben auch gewerbliche Umsätze auf ein sogenanntes Gewerbekonto, denn so verhält es sich beispielsweise bei der Sparda Bank.

@karlchen66 Banken, welche ein kostenloses Gehaltskonto anbieten, was ja auch bei der Sparda-Bank so ist, kann man aber nicht unbedingt mit anderen Banken in dieser Hinsicht vergleichen. Wenn man bei einer Bank mit Kontoführungsgebühren ein Girokonto hat, dann gibt es in den Gebühren kaum Unterschiede. Was für den Kunden, welcher sich nun selbständig machen will, nicht viel bedeutet.

Da reicht ein Gespräch beim Bankberater, das ab Termin X eben auch andere Transaktionen über das Konto laufen. Und schon wird Bankintern alles umgestellt. Denn die Transaktionszeit zwischen Privat- und Geschäftskonto ist nämlich unterschiedlich. Ansonsten ist es bei den meisten Banken nur für die interne Bewertung der Kundenbeziehung von Belang, welches Konto man führt.

Zur Frage selbst, ob ein Geschäftskonto wirklich notwendig ist, kann ich ganz klar nein sagen. Allerdings ist es dann eine Frage, wie weit man das Finanzamt in seine privaten Buchungen schauen lassen will. Denn ja nach Abrechnungsform muss man auch die Kontoauszüge mit einreichen und ob man dann wirklich jede private Shoppingtour dem Fiskus offenbaren will, muss Jeder für sich entscheiden.

Ein Geschäftskonto ist für Selbstständige keine Pflicht, es wird lediglich empfohlen, zur klaren finanziellen Übersicht und Ermittlung der Gewinne, ein Geschäftskonto zu führen. Denn letztendlich muss doch alles steuerlich entsprechend belegt werden, was man anhand der Kontoauszüge einfacher mit einem separaten Geschäftskonto machen kann.

Der große Nachteil des Geschäftskontos besteht darin, dass es nicht als kostenloses Girokonto zu haben ist. Somit fallen monatliche Kosten an und manche Kontobewegungen sind auch noch einmal kostenpflichtig. D.h. für Ein- und Auszahlungen muss auch nochmal eine Gebühr entrichtet werden, was eigentlich ziemlich fies von den Banken gegenüber Kleinselbstständigen ist.

Natürlich kommt es darauf an, in welchem Bereich man tätig ist. Wenn man z.B. nur selbstständig in dem Sinne ist, dass man irgendwo auf Honorarbasis arbeiten und eigentlich gar keine Ausgaben für diese Tätigkeit hat und nur immer das Honorar überwiesen bekommt, dann ist es eigentlich nicht nötig, dafür ein extra Konto anzulegen.

Wenn man hingegen auch vom Konto aus Rechnungen für die selbstständige Tätigkeit begleicht oder es auch einmal passieren kann, dass man mit dem Konto ins Minus rutscht, dann wäre eine Trennung besser. Ansonsten bleibt etwa die Frage, ob die entstehenden Dispo-Zinsen beruflich oder privat verrechnet werden usw.

Wenn nur du Geschäftsführer dieser Firma bist, dann nicht, denn letztendlich ist das Geld ob privat oder geschäftlich deins. Wichtig wäre das nur wenn mehrere Personen eine Firma gründen, damit hier eine genaue Abgrenzung zwischen den einzelnen Privatpersonen und der Firma stattfindet. Ich finde aber auch das ein Geschäftskonto ganz sinnvoll ist, denn falls jemals eine Buchprüfung oder so stattfindet, dann kann das Finanzamt nur das Geschäftskonto anschauen.