Fasching 2012, geht ihr feiern?
Ich feiere Karneval auch nicht. Als Kind hat es mir Spaß gemacht, mich zu verkleiden und mit den anderen Kindern Spiele zu spielen. Doch das ist lange her. Wenn ich beim Herumschalten mit der Fernbedienung mal so einen Karnevalsumzug sehe, habe ich das Gefühl, bei den Erwachsenen geht es hauptsächlich darum, viele alkoholische Getränke zu konsumieren.
Das finde ich dann nicht schön. Die Idee von Karneval mit Umzügen und verkleideten Menschen finde ich ja ganz schön. Aber dass das dann oft als Besäufnis enden muss, wo man als unbeteiligte Person noch befürchten muss, angepöbelt zu werden, finde ich überhaupt nicht gut und da hört für mich der Spaß auch auf. So ist mir Karneval eigentlich egal. Ich gönne den Leuten den Spaß, halte mich da raus und freue mich über andere Sachen.
Ich werde mir Morgen, also am Karnevals-Samstag erst den Zug in meinem Stadtteil ansehen und später am Abend noch mit meiner besten Freundin in der Stadt etwas feiern, mehr habe ich nicht geplant und ich hoffe doch sehr, dass auch das Wetter mitspielt und die Umzüge dann nicht im Regen stattfinden müssen, denn das wäre sehr schade, immerhin steckt eine menge Zeit und Mühe in der Vorbereitung der Kostüme und dem Schmücken der Waagen.
Ich gehe Fasching schon lange nicht mehr aus dem Haus, weil ich das fest überbewertet finde. Es ist für mich ein fest für Kinder doch die Erwachsene sehen es als Saufgelage und vor allem als Freifahrtschein für das Fremdgehen usw. Man sieht an jeder Ecke Schlägereien, betrunkene, rumknutschende Menschen und das nervt schon tierisch. Daher bleibe ich lieber ganz zu Hause!
Ich kann mit Fasching nicht wirklich etwas anfangen und bei mir war das ebenfalls so, seit ich den Kinderschuhen entwachsen bin. Natürlich habe ich es als Kind gemocht, mich zu verkleiden, allerdings brauchte ich dazu wiederum nicht unbedingt die Faschingszeit. Wenn dann aber Fasching war und in der Schule oder anderen Örtlichkeiten entsprechend gefeiert wurde, dann war das immer jeweils ein wirklich großer Spaß, die passende Verkleidung herauszusuchen und jedes Mal aufs neue zu glauben, man würde so verkleidet sicherlich nicht erkannt werden können, was natürlich nicht stimmte.
Irgendwann hat es mit meiner Begeisterung für die Faschingszeit dann wirklich vollständig aufgehört und mittlerweile nervt es mich einfach nur noch, dass hier regelmäßig alles Kopf steht. Man kann sicherlich nicht sagen, dass ich in meinem bayerischen Örtchen hier in einer Faschingshochburg wohne, aber dennoch befinde ich mich offenbar in einer durchaus faschingsbegeisterten Gegend. So habe ich letzte Woche von meinem Chef gesagt bekommen, dass die Kanzlei morgen dicht gemacht wird und ich frei habe, weil ja Fasching sei. Genauso hat mir heute ein Immobilienmakler gesagt, dass sein Büro morgen geschlossen sei – wegen des Faschingsfestes, das hier veranstaltet wird. Seit einigen Tagen sehe ich immer wieder verkleidete Menschen durch die Straßen laufen, und das auch nicht nur in der Dunkelheit, wenn ich von verschiedenen Feierlichkeiten zu dieser Thematik ausgehen könnte, sondern teilweise auch schon nachmittags, was mich dann doch eher wundert, denn ein konkretes Fest wäre mir jetzt nicht bekannt, das zur Tageszeit stattfindet – und schon gar nicht heute.
Abgesehen davon, dass ich diesen Verkleidungsfestlichkeiten rein gar nichts abgewinnen kann, mag ich außerdem die Tatsache nicht, dass Fasching vermutlich nicht nur hier in meiner Gegend grundsätzlich mit viel Alkohol in Verbindung gebracht wird. Ich mag diese Gelegenheiten nicht, zu denen man sich regelrecht besaufen kann, zumal ich selbst keinen Alkohol trinke und mich auch ungern in der Nähe von Menschen aufhalte, die betrunken sind. Außerdem mag ich diese Lautstärke nicht, die mit Faschingsfesten immer wieder zusammenhängt, aber ich entkomme ihr leider trotzdem nicht. Morgen wird hier neben unserem Wohnhaus wieder der alljährliche „Festplatz“ von der freiwilligen Feuerwehr aufgebaut werden, zu dem nicht nur jede Menge Bierbänke, sondern vor allem auch eine Musikanlage mit entsprechenden Lautsprechern gehört. Und dann werde ich wieder stundenlang mit dem roten Pferd beschallt. So richtig freuen kann ich mich darauf nicht, nein, und es ist auch nicht wirklich eine Lösung für mich, diesem Treiben beizuwohnen, das vermutlich wirklich nur unter entsprechendem Alkoholkonsum zu ertragen sein dürfte.
Ich habe in diesem Jahr bereits drei Faschingsveranstaltungen aus beruflichen Gründen mitgemacht. Wobei ich da auch gerne hingehe. Gestern war ich rein privat beim Umzug in der Stadt. Am kommenden Wochenende gibt es noch zwei Orte, wo es grundsätzlich erst nach Aschermittwoch die Abendveranstaltung gibt. Eine davon werde ich auch besuchen, wieder beruflich, aber da nehme ich auch meine Töchter mit. Ich hatte ihnen eine Abendveranstaltung versprochen, wo sie mitgehen dürfen.
Da ich halt gerne zum Fasching gehe und selbst ein recht schlechtes Programm noch irgendwie so zu Text bringen kann, dass der Leser denkt, er habe was verpasst, bin ich halt an den Faschingswochenenden grundsätzlich geplant für Presseartikel.
Ich bin ja kein großer Karnevalsfan und hatte daher ursprünglich auch nicht vor, zum Karnevalszug zu gehen. Moralische Bedenken habe ich dabei nun nicht. Solche Vorfälle wie die in Fukushima würden mich auf keinen Fall davon abhalten, selbst feiern zu gehen. Wenn man so denkt, muss man eigentlich auch konsequent sein und bedenken, dass jeden Tag Menschen und Tiere grausam leiden. So ein einzelnes schlimmes Ereignis ist zwar nicht schön und es wird auch viel darüber berichtet. Im Vergleich zum ganz alltäglichen Leid ist es jedoch nur ein kleines Ereignis. Wenn man also aus diesem Grund nicht feiern geht, dürfte man es auch an keinem anderen Tag tun.
Obwohl ich eigentlich nicht zum Karnevalszug gehen wollte, war ich gestern, also am Rosensonntag, beim örtlichen Karnevalszug. Es war auch ganz lustig, auch wenn es sich nur um einen sehr kleinen Umzug mit lediglich 50 Wagen handelte. Wir haben uns auch alle verkleidet, was eigentlich ganz witzig war. Ich habe mich schon so viele Jahre nicht mehr zum Karneval verkleidet, dass es ganz lustig war, sich spontan ein paar alberne Sachen anzuziehen und sich dort an die Straße zu stellen. Nach dem Zug, der im unteren Teil meiner Straße stattfindet, sind wir wieder zu mir nach hause gegangen und haben noch ein bisschen geredet. Wir haben aber keine Karnevalsparty besucht oder veranstaltet und der Alkoholkonsum beschränkte sich auf eine einzige Flasche Bier, die wir uns zu dritt geteilt haben.
Diese ganzen typischen Karnevalsfeiern mag ich auch eigentlich nicht und ich hätte so eine Veranstaltung dann auch natürlich nicht besucht. Ich wäre auch nicht extra für einen Karnevalszug in eine andere Stadt oder auch nur in die Innenstadt gefahren. Wenn der Zug nicht direkt in der Nähe stattgefunden hätte, hätte ich ihn nicht besucht.
Karneval ist zwar schon vorbei, komme aber dennoch nicht drumherum schnell noch meine Meinung zu dem Thema kundzutun.
Ich komme aus dem Rheinland und bin mit der 5. Jahreszeit aufgewachsen. Ich kenne es nicht anders. Irgendwann hatte ich aber die Nase gestrichen voll von diesem sinnlosem Besäufnis in bunter Montur. Von der Musik ganz zu schweigen. In den letzten 3 Jahren habe ich keine einzige Karnevalsveranstaltung, bzw. Umzug mehr besucht. Aus freien Stücken. Ich bin jedes Jahr heilfroh, wenn diese Zeit vorüber ist.
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