Oma sticht Kind einfach Ohrlöcher

vom 01.03.2012, 15:55 Uhr

Frau A. ist stolze Mutter eines vierjährigen Mädchens. Das Mädchen bettelt schon seit längerem, dass es endlich auch Ohrlöcher und Ohrringe haben möchte, wie die älteren Cousinen. Frau A. möchte aber lieber mit dem Ohrlöcher stechen warten, bis das Kind damit auch verantwortungsbewusst umgehen kann.

Frau A. ist von ihrem Mann geschieden. Allerdings haben beide das gemeinsame Sorgerecht. Der Vater wohnt allerdings weiter weg und sieht sein Kind nicht all zu oft. Aber wenn hat er seine Tochter für mehrere Tage. Das Kind hat in der Zeit auch viel Kontakt mit der Mutter des Vaters und hängt auch sehr an der Großmutter. Die Großmutter liebt ihr Enkelkind und liest im jeden Wunsch von den Augen ab.

Nun war die Tochter von Frau A. mal wieder ein paar Tage beim Vater. Die Mutter telefonierte fast täglich mit dem Kind. An einem Abend erzählte das Kind nur, dass es Schmerzen am Ohr hat. Frau A. dachte sich da nicht viel dabei, bat aber ihren Ex- Mann und auch die ehemalige Schwiegermutter darum, darauf doch bitte zu achten. Das wurde ihr auch versprochen.

Nun kam das Kind vom Urlaub bei Papa und Oma zurück. Der Vater brachte das Kind und übergab es an die Mutter. Die Mutter wunderte sich schon, warum ihr Kind freiwillig eine Mütze trug, obwohl die Temperaturen ja nicht mehr wirklich kalt sind. Als der Vater weg war und die Mutter mit dem Kind rein geht, sagt das Kind: Du Mama ich habe eine Überraschung für dich. Zieht sich die Mütze vom Kopf und die Mutter sieht die Ohrringe.

Ein telefonisches Gespräch mit dem Vater ergab, dass die Kleine wohl bei Oma lange gebettelt hat und die Großmutter dann halt mit dem Kind zu einer Freundin gegangen ist, die halt unter Anderem wohl auch Ohrlöcher sticht. Er selbst habe davon angeblich nichts gewusst. Ein Gespräch mit der ehemaligen Schwiegermutter ergab, dass sie zur Mutter sagte, sie soll das nicht so dramatisieren. Immerhin hätten ihre Töchter bereits in der Wiege Ohrlöcher gehabt und es habe ihnen nichts geschadet. Und die Kleine habe ja auch so gebettelt und es sich so sehr gewünscht und da sie immer so brav war, habe sie ihr halt die Ohrlöcher erlaubt.

Frau A. ist verständlicherweise sauer. Wie kann sie nun handeln? Der Tochter die Ohrringe einfach wieder raus nehmen, ändert ja nichts an der Tatsache, dass Löcher in den Ohren sind. Außerdem ist die Tochter auch total stolz auf ihre Ohrringe und würde die Handlung wahrscheinlich auch nicht verstehen.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn Frau A nun die Ohrringe einfach rausnimmt und somit die Löcher wieder zuwachsen, würde die Tochter bestraft, welche aber nichts für das Verhalten der Oma kann. Daher würde ich, bin ja selbst Mutter, das jetzt einfach so belassen. Allerdings würde ich mit der Oma reden, dass es in Zukunft solche Aktionen ohne Absprache nicht mehr zu geben hat. Da würde ich auch gleich mit den Konsequenzen drohen und der Oma knallhart sagen, das dieses Vorgehen eigentlich eine Körperverletzung ist.

Der Tochter kann sie jetzt nur noch beibringen, dass sie eben beim An- und Ausziehen vorsichtig sein muss und auch beim Haare kämmen aufpassen muss. Aber solange es sich um Ohrstecker handelt, kann da recht wenig passieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde, dass eine solche Entscheidung, nicht einfach die Oma zu treffen hat, ob das Kind nun Ohrlöcher bekommt, oder nicht. Wenn der Vater davon wirklich nichts wusste, dann kann man ihn natürlich auch nicht dafür verantwortlich machen.

Nun sind die Ohrlöcher nun mal drin, und ich finde, dass man es auch dabei belassen sollte. Man sollte nur aufpassen, dass sie sich nicht entzünden, da man ja auch nichts weiß, wer genau nun die Ohrlöcher, und mit welchen Mitteln gemacht hat. Ich würde aber schon noch einmal ein ernstes Wort mit der Oma sprechen. Wenn etwas derartiges nochmals vorkommt, würde ich mein eigenes Kind nicht mehr dort hin geben.

Die Ohrringe nun heraus zu nehmen, damit die Ohrlöcher zuwachsen können, wäre dem Kind gegenüber nicht fair. Wenn es sich doch freut, und wenn es das auch selber gewollt hat, sollte man sie einfach drin lassen. In ein paar Jahren, möchte es dann sowieso wieder welche haben, was ja auch nichts schlimmes ist.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke auch, dass es nichts bringt, wenn A. ihrer Tochter die Ohrringe wieder entfernt. Dann leidet nur das Kind darunter und dieses kann ja am wenigsten etwas dafür. Ich würde an A.s Stelle auch der Oma ganz klar sagen, dass sie ihre Kompetenzen überschritten hat und sie dies nicht noch einmal erleben möchte, dass sie solche Entscheidungen für ihr Kind trifft.

Sie sollte der Oma des Kindes klar machen, dass nur sie solche Entscheidung trifft und sie das nächste Mal vorher gefragt werden will. Ansonsten würde ich auch mit Konsequenzen drohen. Das Kind wird nicht wissen, dass es falsch war, auch bei der Oma wegen Ohrlöchern zu betteln. Vielleicht kann sie ihrem Kind nur erklären, dass es nicht bei der Oma betteln soll, wenn die Mama vorher schon Nein gesagt hat.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde ein ernstes Wort mit der Großmutter sprechen, die einfach so und ohne Rücksprache dem Kind die Ohrlöcher hat stechen lassen. Das ist ja nun einmal auch nur ihr Enkelkind und nicht ihr leibliches Kind und ihr unterliegt einfach nicht das Sorgerecht. Deswegen finde ich es nicht in Ordnung, dass die Großmutter dem Kind einfach gegen den Willen der Erziehungsberechtigten Ohrlöcher stechen lässt.

Das Mädchen kann da nun aber nicht wirklich viel für. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass sie nicht so viel hätte betteln sollen weil sie wusste dass ihre Mutter ihr keine Ohrlöcher erlauben würde. Aber wenn die Großmutter da einfach einbricht und dem Mädchen diesen Wunsch erfüllt fände ich es einfach nicht richtig, nun das Kind deswegen zu bestrafen und ihr die Ohrringe wieder heraus zu nehmen und dann die Ohrlöcher wieder zu wachsen zu lassen. Nun sind die Löcher einmal da und ich finde, dass man nun auch ruhig die Ohrringe drin behalten könnten. Das Mädchen darf jetzt nur nicht lernen, dass sie von der Großmutter immer alles bekommt und da finde ich, dass die Großmutter dies auch noch einmal deutlich machen sollte.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich bekam meine ersten Ohrlöcher übrigens mit 3 und ebenfalls von meiner Oma hinter dem Rücken meiner Mama. Aber nun sind die Ohrlöcher vorhanden und ich würde sie dem Kind an der Stelle von A nicht mehr nehmen wollen. Wer sagt, dass ein vierjähriges Mädchen nicht verantwortungsbewußt mit Ohrlöchern umgehen kann? Es gibt soviele süße Ohrringe für kleine Mädchen und ich habe sie damals auch wie einen Schatz gehütet.

Das Mädchen hat nunmal gebettelt und die Oma ist weich geworden. Mal ehrlich, wer könnte bettelnden Kinderaugen denn nicht widerstehen? Manchmal muss man das durchaus aber man kann nicht von jedem, besonders der Oma, verlangen, dass sie immer auf stur schaltet. A kann natürlich mit der Großmutter reden, aber ob das was bringt, steht in den Sternen. Das Mädchen muss nun jetzt lernen, wie man seine Ohrlöcher in der Anfangszeit richtig pflegt und dabei sollte die Mutter das Kind nun unterstützen. Für alles andere ist es nun eh zu spät.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich würde an Stelle von Frau A. auch nochmal eingehend mit der Großmutter sprechen und ihr genau erklären, weshalb ich sauer bin.

Beim Thema Ohrlöcher hat sich glaube ich in den letzten Jahren wirklich einiges geändert. Als ich noch ein Kind war, war es wirklich ganz normal, dass ein kleines Mädchen mit 3 oder 4 Jahren Ohrlöcher bekommen hat und dass dazu auch einfach die Oma oder eine Tante mit dem Kind zum Stechen gehen konnte. Ich habe keine Ohrlöcher, weil ich das als Kind partout nicht wollte, aber meine Mutter wäre wohl sehr froh gewesen, wenn meine Oma einfach mal mit mir zum Juwelier gegangen wäre und mir welche hätte stechen lassen.

Dem Kind würde ich hier aber auf keinen Fall irgendeinen Vorwurf machen und auch nicht die Ohrlöcher wieder zuwachsen lassen, wenn es sich das so gewünscht hat. Die Kleine kann ja nichts dafür, dass die Oma etwas gemacht hat, ohne das ihrem Sohn oder der Ex-Schwiegertochter mitzuteilen.

» Kasu » Beiträge: 43 » Talkpoints: 0,64 »



Nun ja, die Ohrringe sind nun mal drin und daran würde ich auch nichts ändern. Wenn man dem Kind die Ohrringe wieder rausnehmen würde, würde man ja das Kind dafür bestrafen. Dabei kann das Kind eigentlich wirklich nichts dafür. Dass Kinder quengeln und betteln, ist schließlich ganz normal und genauso normal ist es auch, dass Kinder etwas haben wollen und annehmen, was von jemand anderem verboten wurde. Allerdings würde ich mit der Oma ein ernstes Wörtchen reden. Denn die Oma kann doch nicht einfach entscheiden, ob bzw. wann das Kind die Ohrlöcher bekommt. Das ist immer noch Sache der Eltern bzw. in diesem Fall der Mutter.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich lese hier bei fast allen Usern, dass das Kind nichts dazu kann, dass es nun Ohrlöcher hat. Das Kind ist vier Jahre und mir scheint, schon sehr raffiniert. Die Mutter hatte ihr den Wunsch abgeschlagen, Ohrlöcher stechen zu lassen und ihr Ohrringe zu kaufen, weil sie erst warten wollte, bis das Kind mehr verantwortungsbewusst war.

Als das Kind nun beim Vater war, sah es in der Oma, die ihr fast jeden Wunsch erfüllte, eine Chance, doch noch vorzeitig zu Ohrringen zu kommen. Sie hat also ganz gezielt auf die Oma eingeredet und gebettelt, ihr Ohrringe zu kaufen. Irgendwann wird die Oma dann ja gesagt haben, um den Quälgeist loszuwerden. Nur in diesem Falle hätte sie die Mutter fragen müssen. Die Oma ist nun die Hauptschuldige, aber das Kind ist die treibende Kraft gewesen. Eine kleine Strafe hätte sie schon verdient, weil sie wusste, dass die Mutter nein gesagt hatte. Und zum Schluss präsentiert sie auch noch Stolz ihre Überraschung.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


In Trennungsfamilien ist so etwas immer verlockend, sich beim Kind einzuschleimen und ein wenig oder noch mehr gegen die Expartner des eigenen Kindes zu stänkern. Und Kinder in dem Alter sind noch recht egoistisch veranlagt, da ist dieses Mädchen kein Einzelfall. Auf jeden Fall sollte man mit der Oma noch mal ein ernstes Wort reden. Da sie kein Sorgerecht hat, könnte man sie vermutlich sogar wegen Körperverletzung an dem Kind gegen den Willen der Eltern, also den Erziehungsberechtigten vor Gericht verklagen. Das wäre ein Denkzettel für die Oma, würde aber mit Sicherheit den Ton zwischen den Familien gehörig verschärften. Man sollte aber darauf achten, dass man die Verhältnismäßigkeit wart. Wenn sonst alles OK ist, ist eine Anzeige schon so als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen. Wenn die Oma permanent Unruhe stiftet, dann wäre das möglicherweise dann der Schritt, der zu weit ging.

Die Ohrlöcher sind nun gestochen. Es wäre das allerdümmste die Ohrringe nun heraus zu nehmen. Man erreicht dadurch nur, dass an den Stellen das Gewebe zuwächst und vernarbt. Aus einer anderen Familiengeschichte habe ich auch mal gehört, dass ein Elternteil den Kindern den lang gehegten Wunsch nach Ohrringen erfüllt hatte und der andere Trennungselternteil die Ohrringe wieder heraus genommen hat. Die Mädchen können an dieser Stelle nie wieder Ohrlöcher stechen lassen, denn da ist das Gewebe vermurkst. Das Blöde an der Sache ist, dass jeder vernünftige Piercer oder Ohrlochstecher für das Loch die optimale Stelle im Ohläppchen nimmt. Wenn diese Stelle vermurkst ist, können die Frauen später die Ohrlöcher nur noch an der nächst schlechteren Stelle stechen lassen. Wenn die Mutter das Macht, begeht sie meiner Meinung nach auch Körperverletzung an dem Kind, denn Ohrlöcher die an einer komischen Stelle sitzen sind meiner Meinung nach ziemlich unästhetisch. Das ist aber meine rein persönliche Laiensicht. Ob Juristen das auch so sehen würde, weiß ich nicht.

Auf jeden Fall sollte man dem Kind nachdrücklich erklären, dass man das als Mutter wenig amüsant findet, wenn das Kind das Vertrauen der Mutter so ausnützt und sie so hintergeht. Schließlich muss man sich als Mutter auf sein Kind verlassen können. Es gibt noch diverse andere Situation, wo man sich auf sein Kind verlassen können muss, zum Beispiel, wenn Fremde das Kind im Auto mit nehmen wollen. So ein Beispiel sollte auch für ein Kind nachvollziehbar sein. Vielleicht können ja auch noch andere Menschen, denen das Kind vertraut ihm noch mal erläutern, welche Bedeutung ein elterliches Verbot hat.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^