Mein Freund will für VIEL Geld privat Samen spenden!

vom 26.07.2011, 17:02 Uhr

Ich wäre in deiner momentanen Situation mit Sicherheit auch mehr als skeptisch. Die ganze Thematik der Samenspende ist in deutschen Landen ja noch immer in einer rechtlichen Grauzone, was die späteren Rechte und Pflichten der Samenspender anbelangt. Ich würde schon an staatliche oder anderweitig öffentliche Institutionen keine Samen spenden, bevor diese wirklich noch äußerst gravierenden rechtlichen Unklarheiten nicht durch eine hohe Gerichtsinstanz einwandfrei und im Grunde unanfechtbar erklärt sind. Ansonsten wird man möglicherweise mit einer bösen Überraschung getroffen, wenn das Kind mal erwachsen ist oder die Mutter, die es letztendlich ausgetragen und der man ihren Samen gespendet hat, aus irgendeinem Grund zusammen mit dem Kind oder alleine noch etwaige finanzielle Ansprüche an den Samenspender stellt. Das ist nämlich keine reine Hypothese, das ist durchaus auch schon passiert in Deutschland und bisher sind sich die Gerichte noch uneinig, wie eine endgültige Regelung dazu aussehen könnte.

Hauptsächlich aus diesem Grund finde ich es deshalb auch zumindest sehr fragwürdig, ein solches Angebot einer Privatperson einzugehen. Es ist ja nun scheinbar nicht bis in letzte Detail klar, woher er diese Person kennt und in welchem Verhältnis sie tatsächlich zueinander stehen. Trotzdem erachte ich die Gefahr, später mit eventuellen finanziellen oder sorgerechtlichen Ansprüchen konfrontiert zu werden, in diesem Fall für ganz besonders groß. Es ist immerhin keine große Agentur oder Behörde dahinter, die einem möglicherweise noch mit einem eventuellen nötigen rechtlichen Rahmen zur Seite steht – man ist da im Grunde ja auf sich allein gestellt und kann nicht oder nur ganz schwer und spärlich abschätzen, welche Konsequenzen das möglicherweise haben könnte.

Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob es in dieser Situation helfen würde, dass die beiden untereinander einen Vertrag aufsetzen und welchen Stellenwert, bzw. welche Aussagekraft dies möglicherweise mal vor einem Gericht haben würde, sollte es tatsächlich dazu kommen. Das sind die rechtlichen Aspekte, die mir bei diesem ganzen Vorhaben Sorgen und Kopfzerbrechen bereiten würden. Hinzu kommen nun noch die Bedenken, die man als Freundin oder zukünftige Partnerin dabei natürlich hat und die nicht nur nachvollziehbar, sondern auch durchaus berechtigt sind. Ich würde selbst wahrscheinlich auch nicht wollen, dass der Vater, den ich mir für meine zukünftigen Kinder vorstellen könnte, schon ein Kind mit einer fremden Frau hat. Im selben Moment würde ich mir aber auch die Frage stellen, wie es sich für mich anfühlen würde, wenn ich in der Rolle dieser anderen Frau wäre, die vielleicht nicht anders ein Kind bekommen kann.

Letztendlich musst du auf jeden Fall mit deinem Partner reden und ganz offen auf den Tisch legen, welches Gefühlschaos sein geplantes Vorhaben in dir auslöst. So kannst du auch ganz am Anfang eurer Beziehung direkt mal überprüfen, wie viel du ihm wert bist und wie es um eure Fähigkeit bestellt ist, mit schwierigen und nicht auf den ersten Anhieb leicht zu lösenden Aufgaben und Problemstellungen bestellt ist.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mir nicht vorstellen, dass hinter dem Wunsch, ein Kind zu bekommen, wirklich eine Millionärin steckt. Die millionenschwere Lady hätte ganz andere Möglichkeiten, an einen weißen Mann heranzukommen. Dieses Angebot stinkt doch schon kilometerweit nach Schwindel. Ich hoffe nur, dein Bekannter hat sich aufgrund seiner Geldknappheit nicht auf solch einen Schwindel eingelassen. Es ist zwar äußerst schlimm, wenn es schon zur Privatinsolvenz kommt, aber solch einen Strohhalm zu ergreifen, bringt ihm wirklich nichts. Bist du ganz sicher, dass die Angaben deines Bekannten stimmen? Könnte ja sein, dass er dich mit solchen Ammenmärchen weich klopfen will, ihm aus der finanziellen Patsche zu helfen. So lange kennst du ihn noch nicht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Natürlich gibt es verzweifelte Frauen, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, und deren letzte Hoffnung eine Samenspende ist. Es gibt auch deutschsprachige Internetseiten, die Kontakte zwischen Frauen, die gerne schwanger werden möchten, und möglichen Samenspendern vermitteln - allerdings gibt es da keine 10.000€ für eine Spende.

Vor allem bei den Aussagen "lesbische Millionären aus Ghana", und noch schlimmer "über zwei Ecken" würde ich wirklich hellhörig werden. Das riecht ganz extrem nach Betrug. Ich kann mir wirklich kaum vorstellen, dass dein Freund da wirklich Geld sehen würde, von möglichen Unterhaltsforderungen mal ganz zu schweigen, falls denn überhaupt jemals Sperma in Ghana ankommt.

Steht für ihn denn schon fest, dass er dieses Angebot annehmen möchte? Ich würde mir an seiner Stelle wirklich gut Gedanken machen und das eher ausschlagen. Geld fürs Samenspenden kann man auch bei deutschen Samenbanken bekommen, so weit ich weiß, natürlich nicht so viel, aber es ist auch wesentlich risikoärmer.

» Kasu » Beiträge: 43 » Talkpoints: 0,64 »



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