Können Hungerkuren ein probates Abnehmprogramm sein?
Meine Tante hungert immer mal wieder ein paar Tage und danach isst sie wirklich so wenig, wie sie nur kann. Sie isst dann wie ein Spatz, bis sie ihr Gewicht erreicht hat. Wenn sie dann wieder ein wenig zunimmt, dann fängt es wieder von vorne an. Sie ist noch nie dick gewesen, aber sie hat immer zwischendurch Phasen, dass sie hungert oder kaum etwas isst.
Können solche Hungerkuren ein probates Abnehmprogramm sein? Denkt ihr, dass es gesund ist? Sie geht regelmäßig zu einem Arzt, lässt ihr Blut untersuchen und sich auch so durchchecken. Ihr geht es wirklich gut und sie meint, dass sie nur so abnehmen kann. Alles andere wäre für sie nicht machbar, weil es alles zu langsam geht. Was haltet ihr davon?
Das mit der Diät ist so ein Problem. Wenn du weniger isst, fährst du deinen Stoffwechsel runter. Deinem Körper wird eine Mangelphase signalisiert. Wenn du dann wieder "normal" ist, dann werden alle Nährstoffe sofort in Fett umgewandelt, zum Schutz vor einer weiteren Mangelphase. Evolutionsbiologie. Man nimmt ab, wenn man weniger zu sich nimmt als man verbraucht. Auf Dauer ist das nicht geeignet, weil man hungert und irgendwann wieder anfängt "normal" zu essen, was ich aber nicht erklären kann. Aufjedenfall wird dann alles Mögliche, was an Essen kommt, sofort als Fett gespeichert. Je älter man wird, desto langsamer wird der Stoffwechsel. Und wenn man dann noch hungert, dann wird er ja nochmal zusätzlilch langsamer.
Das Einzige, was sich bewährt hat, ist und bleibt Bewegung. Sport erhöht den Stoffwechsel. Ideal ist es einfach nicht zu viel und nicht zu wenig zu essen. Das heißt, dass hier und da mal etwas naschen in Ordnung ist. Jedoch ist es das Mittelmaß, die Balance, die man halten muss. Dies ist aber immer das schwierigste. Demnach isst deine Tante dann entweder nichts oder aber, sie gibt sich dem Essen wieder hin. Ein Teufelskreis. Sport treibt den Stoffwechsel auf konstant höherer Ebene, sodass man nicht zunimmt bis sogar abnimmt, wenn man mehr verbraucht als man aufnimmt. Aber es kommt zu keinem Jojo-Effekt, weil der Stoffwechsel ständig oben ist.
Ich finde, dass das so nicht funktionieren kann. Meine Mutter machte es Jahre lang genauso. Sie machte eine Diät, nahm etliche Kilos ab, ernährte sich wieder normal und nahm die Kilos wieder zu. So ging das wirklich jahrelang und meine Mutter war nie wirklich glücklich damit. Irgendwann hat sie dann mal angefangen, abends keine Kohlenhydrate mehr zu sich zu nehmen. Ab 16 Uhr isst meine Mutter in der Regel keinerlei Kohlenhydrate mehr und damit hat sie auch großen Erfolg.
Ohne sich großartig einschränken zu müssen, hat sie es geschafft 10 Kilo abzunehmen und hält dieses Gewicht jetzt auch konstant seit einem Jahr. Natürlich gehört auch ein klein wenig Disziplin dazu, auf die geliebten Nudeln, Kartoffeln, Brot und Brötchen abends zu verzichten aber inzwischen klappt das sehr gut. Magenkuren sind immer nur zeitweise hilfreich, ohne seine Ernährung zumindest teilweise umzustellen, wird es nie klappen mit dem dauerhaften Abnehmen.
Ich denke nicht, dass solche Hungerkuren die Lösung sein können. Das Problem ist dabei, dass der Körper dabei nicht mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird, die er braucht. Wenn sie dann wieder anfängt zu essen, gibt es das Problem, dass der Körper denkt, dass er danach vielleicht bald nichts mehr richtiges zu essen bekommt und lagert das Fett automatisch ein. Deswegen nimmt sie beim normalen essen wieder schnell zu. Ein erfolgreiches Abnehmen und auch ein langfristiges Abnehmen erfolgt nur durch eine Ernährungsumstellung und genügend Bewegung.
Ich halte von Hungerkuren rein gar nichts, weil sie nicht gesund sind, allerdings sieht man das zumeist auch nicht gleich bei einer Blutuntersuchung. Aber für den Körper ist es absoluter Mist. Die Leber muss sich umstellen wenn man abnehmen möchte, denn sie verstoffwechselt unsere Nahrung. Allerdings braucht die Leber dazu ein paar Tage und deshalb ist eigentlich eine Ernährungsumstellung das bessere und nicht hungern bis man abgenommen hat. Damit schadet man sich letztendlich mehr als dass man sich damit hilft.
Ich verstehe auch nicht, warum man es immer eilig haben muss mit dem Abnehmen. Wenn man seine Ernährung umstellt und dann noch etwas Bewegung mit einbaut, dann nimmt man normal ab, was auch gesünder für den Körper ist. Und wenn man die Ernährung beibehält, nimmt man auch nicht immer wieder zu um es dann wieder abzunehmen. Ständige Gewichtsveränderungen sind nämlich auch nicht gerade gesund.
Genau genommen scheint das bei deiner Tante eher eine Essstörung zu sein, oder findest du es normal, dass man so isst? Mit regelmäßigem, gesunden Essen hat das natürlich herzlich wenig zu tun. Sicherlich bleibt sie ganz offensichtlich damit schlank - aber zu welchem Preis? Mangelernährung und ein gewisser Nährstoffmangel generell sind da doch vorprogrammiert. Da ist es doch wesentlich sinnvoller, wenn man seine Ernährung umstellt und Sport treibt. So kann man auch dauerhaft schlank bleiben, wenn man es denn richtig macht, und bleibt aber gleichzeitig auch gesund.
Ich würde diese Art von "Diät" keinem raten. Klar, wenn mal ein wichtiges Fest ansteht, wo man unbedingt gut aussehen will und man zu dem Zeitpunkt noch 2 Kilo zu viel hat, dann kann man sicherlich ausnahmsweise mal ein bisschen Fasten. das empfiehlt sich auch nicht wirklich und sollte definitiv auch nicht zur Gewohnheit werden, aber Ausnahmen kann man sicherlich schon mal machen.
Also ich halte diese Methode für sinnlos. Auch wenn man in den Blutproben nichts nachweisen kann, ist es für den Körper trotzdem ein sehr hohe Belastung, wenn man solche Hungerkuren macht. Der Körper wird mit Sicherheit mehr Fett ansetzen als im Normalfall, da der Körper Fett für Notzeiten speichert. Wenn der Körper merkt, dass es keine Notzeiten gibt, wird auch weniger Fett eingelagert. Wenn man allerdings solche Hungerkuren macht, merkt der Körper, dass Notzeiten kommen und setzt dann, sobald die Hungerkur vorbei ist, so Fett wie möglich an.
Bei solchen Hungerkuren wird, je nach dem wie lange sie gehen, fast kein Fett abgebaut. Wenn der Körper keine Nahrung mehr bekommt, werden als erstes die Glykogenspeicher geleert. Der Körper kann ca 400g Kohlenhydrate in Form von Glykogen in Leber und Muskeln speichern. Dieses dient zur Energiebereitstellung bei körperlicher Aktivität, kann allerdings auch zur Energiegewinnung herangezogen werden, wenn nicht genügend Nahrung zugeführt wird. Wenn das Glykogen verbraucht ist, bleibt nur noch Fett und Muskeleiweiß übrig. Muskeln sind Speicher für Aminosäuren und genau diese braucht der Körper sehr dringend. Wenn diese während einer Hungerdiät nicht zugeführt werden, werden sofort Muskeln abgebaut, um Aminosäuren für die Proteinbiosynthese und Regenerationsarbeiten zu gewinnen. Da Muskeln den Energieumsatz erhöhen, wird dieser natürlich geringer, wenn die Muskeln abgebaut werden. Auch wird das Gewicht weniger, da Muskeln schwerer sind als Fett. Man verliert also vorwiegend Muskeln und nicht Fett.
Das Fett wird erst am Schluss verbrannt. Es wird zu Ketonkörpern umgewandelt, die das Gehirn und die Organe mit Energie versorgen. Die Bildung von Ketonkörpern dauert allerdings einige Zeit und so lange kann man eine Hungerdiät nicht durchhalten, bis sich ausreichend Ketonkörper zur Versorgung des Organismus gebildet haben. Daher muss permanent Muskeleiweiß zur Energiegewinnung verwendet werden und Muskelmasse abgebaut werden, da diese zusätzliche Kalorien verbraucht. Der Körper verlangsamt seinen Stoffwechsel sehr stark und auch der Kreislauf wird langsamer, da die Energie möglichst lange ausreichen sollte.
Letztendlich verliert man in einer solchen Hungerdiät nur Wasser und Muskelmasse, Fett verliert man fast keines. Der Körper braucht zu lange, um sich auf die Energiegewinnung aus Fett umzustellen, da das ein aufwändiger Prozess ist. Muskeleiweiß wird abgebaut und dadurch kommt es auch zu einem hohen Wasserverlust, da in den Muskeln viel Wasser eingelagert ist. Dadurch geht das Gewicht relativ schnell herunter, wenn man danach allerdings wieder etwas isst, wird man schnell zunehmen, da der Stoffwechsel an einem Tiefpunkt ist und einiges an Muskelmasse verbrannt ist. Dadurch kommt es dann zum Jojo-Effekt. Das eingelagerte Wasser hat man relativ schnell zurück und Fett wird auch sehr viel eingelagert, da der Körper sich für Notzeiten rüstet. Und wenn man bedenkt, dass der Herzmuskel auch ein Muskel ist, weiß man wie gefährlich der Abbau von Muskelprotein in einer solchen Hungerphase sein kann.
Ich verstehe das nicht. Ein paar Kilo hin und her sieht man einen nicht gleich an. Ist solchen Menschen nicht bekannt, dass man durch Hungern nicht auf Dauer abnehmen kann? Außerdem macht dass das Bindegewebe total kaputt, somit diese berücksichtigen Schwangerschaftsstreifen entstehen. Versuch ihr das mal klar zu machen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-179690.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1022mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2982mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1834mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1329mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?