Oscar 2012 - Was haltet ihr von dieser Auszeichnung?
Diese Nacht war wieder Oscar-Nacht. Zahlreiche Schauspieler, Regisseure und sonstige Positionen der Filmproduktion fieberten um die ersehnte Auszeichnung. Viele Kategorien nominieren die entsprechende Rubrik, die innerhalb einer Filmproduktion existiert. Angefangen beim Hauptdarsteller, Nebendarsteller, Drehbuch, Kamera, Filmmusik, ausländischer Film und mehr.
Ich kenne nun dieses Prozedere seit vielen Jahren und erst die Oscars haben meine Aufmerksamkeit auf bestimmte Filme gelenkt, die ich sonst nicht kennen würde. Das heißt, wenn ich den Gewinner der Kategorie bester Film oder den Gewinner für die Kategorie bester Hauptdarsteller wusste, habe ich mir den Film dazu meist sehr schnell angeguckt und der Gewinner hat sich auch immer für mich als berechtigt erwiesen. Wie sieht es eurer Meinung nach mit den Oscars aus? Gilt der Oscar eurer Meinung nach als ein guter Indikator für eine qualitativ gute Leistung? Hat sich der Gewinner als verdienter Gewinner dargestellt, oder findet ihr die letztliche Auswahl als unbegründet? Sind die Kriterien, die die Oscar-Jury heranzieht nachvollziehbar oder eher etwas für echte Filmkenner? Wart ihr von den bisherigen oscarprämierten Filmen eher enttäuscht? Wie sieht es mit den diesjährigen Gewinnern aus?
Ich liebe Filme und warte daher immer mit großer Spannung auf die Oscars. Schade, dass sie immer Sonntag nachts laufen, ich würde liebend gerne live zuschauen und nebenbei etwas für mein Englisch tun. Der Glamour, die wunderschönen Kleider, die Showeinlagen und die Spannung machen die Oscarverleihung in meinen Augen zu einem einzigartigen Fernseherlebnis.
Andererseits finde ich es gerade hier in Deutschland etwas schwierig, da mitzufiebern und mitzuraten, weil die meisten nominierten Filme gerade erst in Deutschland angelaufen sind, wenn die Oscars verliehen werden. Daher hat man meistens noch gar keinen der nominierten Filme gesehen oder nur sehr wenige, weshalb man eigentlich gar nicht urteilen kann, ob man mit der Entscheidung der Oscar-Jury übereinstimmt. "the artist" will ich unbedingt noch sehen, weil Retro-Filme einen ganz besonderen Flair versprühen und ich ohnehin ein riesiger Fan der golden twenties bin. Auch wenn ich ihn noch nicht angeschaut habe, kann ich mir vorstellen, dass der Film den begehrten Preis verdient, schon alleine wegen seiner Einzigartigkeit und dem Mut des Regisseurs. "Extrem laut und unglaublich nah" werde ich mir auch noch ansehen, weil eine Freundin mir das Buch empfohlen hat. Ich will zuerst den Film sehen, weil man nach lesen des Buches meistens über die Verfilmung enttäuscht ist.
Jedes Mal kann ich nicht mit übereinstimmen, was die Gewinner angeht. Die Filme, die in meinen Augen den Oscar für den besten Film verdient haben, sind unter anderem "von Winde verweht", "Casablanca", "Rain Man" und "Slumdog Millionair" (obwohl das kitschige Ende mit den Tanzeinlagen einiges kaputt gemacht hat). Zu den Filmen, bei denen ich es nicht nachvollziehen kann, gehören "American Beauty" und "Ghandi" (stinklangweilig!) und "West Side Story". Vor allem Letzteren fand ich extrem langweilig, aber ich stehe auch nicht auf Tanzeinlagen. Und wie sich "Titanic" gegen "Good Will Hunting" und "Besser geht's nicht" durchsetzen konnte, ist mir bis heute schleierhaft. So ganz kann ich die Entscheidung der Jury also nicht nachvollziehen, aber ich habe mich auch noch nie über die Bewertungskriterien informiert.
Ich bin mit dem Ergebnis dieses Jahr schon recht zufrieden. Ich wünsche mir bei den Oscars öfters ein bisschen mehr Abwechslung und Mut und Komödien kommen eh immer etwas zu kurz, von daher habe ich mich natürlich total gefreut, dass "The Artist" so abgeräumt hat. Und ich bin ja auch froh, dass der langweilige George Clooney nicht gewonnen hat, es hat mich so genervt, dass dieser überbewertete Schauspieler von den deutschen Medien in vielen Vorberichterstattungen als der sichere Gewinner präsentiert wurde.
Ich muss aber sagen, dass ich mir kaum Filme anschaue, nur weil sie einen Oscar gewonnen haben oder nominiert waren. Ich weiß ja, was ich mag und was ich nicht mag und so ein Film wie "The Descendants" würde für mich jetzt nicht attraktiver werden, wenn er gewonnen hätte. Und es kommt auch nicht oft vor, dass ich erst durch die Oscars auf einen Film aufmerksam werde, da ich mich eh hauptsächlich auf englischen Seiten über Filme informiere. Spontan fällt mir nur Pans Labyrinth ein. Den Film kannte ich vor der Nominierung als bester fremdsprachiger Film überhaupt nicht und habe ihn mir dann später angeschaut.
Nach was für Kriterien die Gewinner nun ermittelt werden weiß ich überhaupt nicht, von daher kann ich auch nicht sagen, ob diese nachvollziehbar sind oder nicht. Ich denke aber eh, dass es hier keine objektiven Kriterien geben kann. Jeder hat seinen eigenen Geschmack, seine eigenen Vorlieben und so weiter. Das wird sich auch dann nicht ändern, wenn man schon viele Jahre lang als Mitglieder der Academy Oscargewinner mit kürt.
Ich habe die gesamte Oscarverleihung samt den vorherigen Berichterstattungen angesehen, da ich momentan die Zeit dazu habe, obwohl die Zeit für uns Deutsche natürlich mehr als nur auf einen unglücklichen Zeitpunkt trifft. Im Prinzip halte ich eigentlich wenig von solchen Veranstaltungen, da ich diesen Starrummel für eher unnötig halte. Man kann sich dem ja aber kaum noch entziehen und deshalb entschied ich mich in diesem Jahr dafür die gesamte Veranstaltung von Anfang bis Ende zu sehen.
Es war in der Tat sehr glamourös und so herrlich kitschig, wie es für die USA typisch ist. Die Kleider waren alle atemberaubend und das ein oder andere hätte ich auch ganz gern im Schrank hängen. So ist halt Hollywood und es ist gar nicht mit Deutschland zu vergleichen. Hier haben die Schauspieler einen nicht so großen Stellenwert als dort. Außerdem fand ich, dass es relativ kühl zuging. Als ich die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises sah und mich daran erinnere, dann bin ich der Meinung, dass es dort wesentlich herzlicher zuging und die Übergänge sehr viel harmonischer waren. Die Oscarverleihung war sehr klar in ihren Linien und ich hatte das Gefühl, dass es dort wie am Fließband zuging, sehr abgehackt. Kurz Rede der Laudatoren, Vorstellung der Nominierten, der Gewinner kommt auf die Bühne, bedankt sich und geht wieder. Bei deutschen Verleihungen ist es auch so, aber ist Euch aufgefallen, dass die sich alle mit Handschlag gratulierten und so den Preis übergaben? Hierzulande ist es doch eher so, dass mit Küsschen nur so um sich geworfen wird. Das ist zumindest mein Eindruck.
Eine Film zu schauen, nur weil er einen Oscar gewonnen hat, das tue ich auch nicht. Positiv finde ich aber, dass man auf so viele Filme aufmerksam gemacht wird. Da ich ungern ins Kino gehe, bekomme ich von diesen Filmen immer wenig mit. Erst, wenn sie dann in der Videothek zum Ausleihen bereit stehen, bekommen sie meine Beachtung. Durch diese Verleihung bin ich auf den Film Pina aufmerksam geworden, der mir so sicherlich nicht näher aufgefallen wäre. Den werde ich sicherlich sehen. Vielleicht liegt es ja auch einfach nur an dem Zeitpunkt, wie bereits angemerkt, da die meisten Filme hier noch nicht angelaufen sind.
Ich finde es schade, dass George Clooney keinen Oscar bekommen hat und halte ihn nicht für überwertet. Denn neben den ganzen arroganten Hollywoodstar ist er ein sehr sympathischer Mann, der mit überwiegend, wenn nicht gar nur, positiver Presse überrascht. Einfach ein toller Mann, was man über ihn so erfährt und nebenbei ist er und wird es wohl auch für immer bleiben DER FRAUENSCHWARM schlechthin. Ich finde ihn sehr attraktiv.
Die Kriterien sind mir ebenfalls nicht bekannt und so genau habe ich mich damit nicht auseinandergesetzt, aber aus Erfahrung lässt sich ganz klar sagen, dass ich alle bisherigen Oscars für gerechtfertigt halte und diese Filme gern sah. Sie hatten den Oscar verdient. Von daher habe ich dazu nichts negatives zu sagen.
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