"carne vale", Fleisch lebe wohl!

Der Begriff Karneval wird je nach Region anders bezeichnet, zum Beispiel Fassenacht, Fastnacht, Fastelovend oder Fasching. Es gibt noch mehrere, allerdings unbekanntere Begriffe. Aber was bedeutet nun eigentlich wörtlich: “Karneval“? Die Herleitung ist nicht eindeutig, da es mehrere gibt: zum Beispiel „carnelevale“ = die Fleischwegnahme, welche mit der Fastenzeit anfängt, oder „carne vale“ = Fleisch lebe wohl! Ein sogenannter Abschiedsruf zur Fastenzeit. Richtet ihr euch nach diesem alten Aufruf? Oder kümmert euch das weniger, weil ihr auf keinen Fall fastet?

Ich denke fasten kann man bei vielen Dingen. Zigaretten, Alkohol und Süßigkeiten um mal nur drei zu nennen. Quasi alles, was man gerne hat und wo eben der Verzicht hart ist.

Auf Fleisch verzichte ich eigentlich nur am Karfreitag. Da esse ich dann nur Fisch oder eben etwas anderes ohne Fleisch. Da halte ich mich auch nach wie vor noch dran. Die ganze Fastenzeit kein Fleisch essen, habe ich noch nie gemacht und werde ich wahrscheinlich auch nie. Auch als ich noch ein Kind war, haben wir das nie gemacht.

Die Herleitung des Begriffs ist mir auch nicht ganz klar und war mir bisher auch so nicht bekannt. Ich dachte immer Karneval bzw. Fastnacht, Fasching und wie man es sonst noch nennt stammt noch aus einer Zeit in der die Leute Lautstark den Winter vertreiben wollten und den Frühling einläuten sozusagen. Fasten tue ich sowieso nicht. Dem ganzen entziehe im mich Grundsätzlich und auf Fleisch verzichte ich auch nur an Karfreitag. Ansonsten wird bei uns das ganze Jahr über Fleisch gegessen.

Ich faste nicht und deswegen richte ich mich auch nicht nach dem Spruch carne vale. Bei uns in der Familie ist die Karnevalszeit noch nie ein Grund gewesen zu Fasten und in der Fastenzeit wird ganz normal gegessen wie sonst auch. Es wird nichts weggelassen und auch nicht das Fleisch. und wenn, dann würde vermutlich eher auf Süßigkeiten verzichtet als auf Fleisch.

Ich faste überhaupt nicht und sehe es auch offen gestanden nicht ein. Wenn ich fasten möchte, dann mache ich dies nicht von einer bestimmten Zeit im Jahr abhängig, sondern wenn ich Lust habe. Am Karneval liegt mir ehrlich gesagt ebenfalls nichts, sondern ich verziehe mich irgendwohin wo der Trubel mich kaum behelligt. Ich faste sozusagen ein Jahr vom Karneval.

Schon von Kindheit kenne ich es so, dass ab Aschermittwoch gefastet werden soll. Dass nun Karneval etwas mit Fleisch zu tun hätte, ist mir jedoch auch neu. Ich jedenfalls konnte so als Kind nicht feststellen, dass es weniger Fleisch als sonst zu essen gab. Lediglich an Tagen wie Karfreitag oder auch am Aschermittwoch hat man einfach auf Fischgerichte oder Mahlzeiten mit Eiern zurückgegriffen. Das habe ich auch für mich so beibehalten, allerdings werde ich für mich dieses Jahr, genau wie letztes Jahr, wieder einmal versuchen, auf tierische Produkte in Form von Wurst und Fleisch zu verzichten und falls der Bedarf oder die Lust darauf vorhanden sein sollte, sie dann an einem Tag am Wochenende zu stillen. Ganz ohne Fleisch und Wurst geht es bei mir nicht, aber die Zeit nach Aschermittwoch nutze ich doch immer mal ganz gern dazu, um Verzicht zu üben.

Ich habe mal vor ein paar Jahren in der Fastenzeit bewusst auf Süßigkeiten verzichtet – die ganzen 46 Tage lang und es hat mir überhaupt nichts gebracht. Weder habe ich mich währenddessen oder danach glücklicher gefühlt, noch hat es mir aus religiöser Sicht etwas gebracht und abgenommen habe ich dadurch auch nicht. Nach der Fastenzeit blieb bei mir als nur das enttäuschende Gefühl, mehrere Wochen für umsonst auf Dinge verzichtet zu haben, die ich eigentlich mag.

Deswegen würde ich auch jetzt nicht mehr fasten oder auf Fleisch verzichten. Ich würde das nur wieder als Selbstgeißelung empfinden und hinterher vermutlich erneut feststellen, dass es keinen Sinn hatte. Diese Enttäuschung möchte ich mir gerne ersparen.

Ich faste überhaupt nicht und esse daher auch in diesem Jahr wieder zur Fastenzeit alles, was ich möchte. Auf Fleisch und Fisch verzichte ich, allerdings nicht etwa, weil ich fasten möchte, sondern allein aufgrund der Tatsache, dass ich Vegetarier bin und solche Dinge grundsätzlich nicht esse. Daher würde es bei mir eher Sinn machen, die Dinge wegzulassen, die mir wirklich fehlen würden. Bei den Lebensmitteln könnte ich auch so manchen Unsinn nennen, der überflüssig ist und den ich dennoch gerne mag, zum Beispiel Cola und Schokolade. Dennoch könnte ich mir nicht vorstellen, wochenlang komplett auf Cola zu verzichten. Ich trinke meistens ein bis zwei Flaschen in der Woche und auf diese verzichte ich nicht so gerne.

Manche Leute fasten ja auch auf eine ganz moderne Art und Weise und verzichten während der Fastenzeit auf das Auto, Handy oder Internet. Auch das käme für mich nicht in Frage. Ich fahre einfach viel zu gerne Auto und nutze auch das Internet häufig und gern, so dass ich darauf auch nicht verzichten würde. Ich bin auch überhaupt kein gläubiger Mensch und sehe daher auch keinen Sinn in einer festgelegten Fastenzeit. Interessant finde ich höchstens selbst auferlegte Fastenzeiten, um zu schauen, ob man so etwas aushält. Solche Aktionen wären dann aber unabhängig von der klassischen Fastenzeit und breiter angelegt.