Gute Arbeit des Anwalts belohnen?

A hatte vor ein paar Jahren einen Unfall, bei dem sie verletzt wurde. Es folgten mehrere Krankenhausaufenthalte mit Operationen, die zum Teil weitere Komplikationen nach sich zogen. A hat anwaltliche Hilfe in Anspruch genommen. Nun, nach über vier Jahren, ist es zu einem Vergleich gekommen, der für A sehr positiv ausfiel. Die vom Anwalt ausgehandelte Summe lag über der Erwartung von A. Nun überlegt A, ob sie sich bei ihrem Anwalt in irgendeiner Form erkenntlich zeigen sollte. Natürlich werden die Kosten für den Anwalt von der Gegenseite, also von der Versicherung des Unfallgegners, getragen. Wäre das nicht der Fall, hätte A auch noch eine Rechtsschutzversicherung.

Allerdings überlegt A, ob sie ihrem Anwalt, der sich für sie eingesetzt hat, eine kleine Aufmerksamkeit zukommen lassen sollte. Natürlich ist es sein Job, seine Mandanten so gut wie möglich zu vertreten, aber dieser ganze Vorgang lief nun über mehrere Jahre und A ist auch sehr zufrieden mit der Arbeit ihres Anwalts. Wie würdet ihr an Stelle von A handeln? Würdet ihr dem Anwalt eher einen zusätzlichen Geldbetrag als Zeichen der Anerkennung zukommen lassen, oder würdet ihr euch in anderer Weise, also durch ein richtiges Geschenk, erkenntlich zeigen? Oder würdet ihr dem Anwalt vielleicht überhaupt nichts schenken, weil dieser nur seine Arbeit gemacht habt?

Bei solch Schwierigen und nah gehenden Fällen würde ich dies auch machen. Ich würde aber kein zusätzliches Geld überweisen, das würde in dem Falle nicht wirklich persönlich sein. Vielleicht wäre doch ein Geschenkkörbchen mit einem Wein und Schokolade doch besser und es ist persönlicher finde ich. Auch kann man dies dem Anwalt persönlich überreichen und noch ein Schwätzchen führen. Wenn man Geld überweist ist dies doch nicht so persönlich und außerdem würde dies sicherlich auf das Geschäftskonto des Anwalts laufen welches immer korrekt abgerechnet werden muss und man weiß ja nicht ob sie dies überhaupt in solch einer Form annehmen dürfen.

Also ganz ehrlich gesagt würde ich die Arbeit des betreffenden Anwalts nicht extra materiell belohnen. Ein mündliches oder eben auch schriftliches Dankeschön würde ich allerdings in der Tat schon machen keine Frage. Aber man sollte doch eigentlich von einen Anwalt erwarten können, dass er gute Arbeit abliefert. Wenn er das nicht macht oder es überhaupt nicht sein Ziel ist, ist er einfach als Anwalt nicht geeignet. Und vor allem kann sich auch schlechte Arbeit eines Anwalts schnell herum sprechen. Dann hat der betreffende Anwalt allerdings weniger Mandantschaft denke ich einmal.

Also ich würde auf keinen Fall Geld überweisen, das fände ich total übertrieben. Aber ich würde mich schon irgendwie bedanken, aber dann eher in Form einer Flasche Wein oder einer Süßigkeit oder so etwas, was man eben als "Aufmerksamkeit" verschenkt. Das reicht in meinen Augen mit einer netten Karte völlig aus, denn er hat ja im Prinzip nur seinen Job gut gemacht und da dann noch tief in die Tasche zu greifen, halte ich wirklich für übertrieben. Eine kleine Anerkennung reicht da meiner Meinung nach völlig aus.

Ich finde es durchaus in Ordnung, wenn man sich bei einer solchen Sache irgendwie bedankt. Denn hierbei handelt es sich offensichtlich nicht um einen Allerweltsfall. Außerdem ist die Sache ja sehr gut ausgegangen und nach jahrelanger Zusammenarbeit kann man sich schon erkenntlich zeigen. Allerdings würde ich kein zusätzliches Geld überweisen, sondern eher an eine sonstige Kleinigkeit denken, wie zum Beispiel eine gute Flasche Wein oder so. Oder auch einen ganzen Präsentkorb, wenn es etwas größer sein soll. Mehr würde ich dann aber auch nicht machen, denn das wäre vielleicht etwas übertrieben.

Man kann es ja mal herum drehen: würde sich A denn darüber freuen, wenn er etwas bekommen würde? Eigentlich ist es menschlich, dass man sich über kleine Aufmerksamkeiten freut. Vor allem natürlich dann, wenn man etwas dafür getan hat. Sicherlich ist es die Aufgabe des Anwaltes. Nun kommt es aber darauf an, wie er sich für das Ergebnis eingesetzt hat. Ging es über das Maß hinaus vom Arbeitsaufwand her oder hat er wirklich nur das getan, was seine Arbeit war? Für mich persönlich würde das durchaus eine kleine Rolle dafür spielen, ob ich etwas geben würde oder nicht.

Angenommen, er hat sich über das Maß hinaus dafür eingesetzt, dass dieser Vergleich positiv für A ausfällt, dann fände ich ein kleines Dankeschön durchaus berechtigt. Ich würde dann aber definitiv kein Geld zahlen. Es kommt vielleicht auch noch ein bisschen darauf an, wie gut man den Anwalt dann kennt. Wenn das ganze Verhältnis trotzdem sehr kühl ist, dann muss man da auch drüber nachdenken, ob man das will. Ansonsten finde ich eine kleine Aufmerksamkeit angebracht. Im Grunde reicht da wirklich eine gute Flasche Wein und vielleicht noch Pralinen der gehobeneren Klasse. Das ist einfach ein kleines Dankeschön und ich kenne fast niemanden, der sich nicht darüber freut.

karlchen66 hat geschrieben: Aber man sollte doch eigentlich von einen Anwalt erwarten können, dass er gute Arbeit abliefert.