Immer mehr Schauspieler von Altersarmut bedroht?
Schon seit einigen Tagen geistern ja vermehrt und verschiedenste Meldungen durch alle Medien dass immer mehr Schauspieler von Altersarmut bedroht seien. Nicht nur die ältere Generation sondern auch viele jüngere Künstler der Schauspielerei seien hiervon betroffen und müssten ihr Dasein nicht selten mit Hartz4 Bezügen fristen. Laut Statistik schaffen ja gerade mal ein bis zwei Prozent aller Schauspielabsolventen den erhofften Durchbruch.
Nur frage ich mich, ob gerade nicht aus den geschilderten Zuständen und sicherlich auch Realitäten heraus, man nicht den Anfang einer beruflichen Neu- oder Umorientierung gefunden hat oder nicht findet? Hofft und jagt man denn förmlich dem großen Erfolg Jahrzehntelang hinterher ohne mal an seine Altersversorgung zu denken. Was haltet ihr von dem Armutsbericht eines Großteils unserer Schauspielgilde? Welchen Handlungsbedarf seht ihr und auf welcher Skala pendelt sich euer Mitgefühl für die Betroffenen ein?
Wenn man einen Beruf für sich wählt, dann weiß man auch um die entsprechenden Löhne in eben diesem Beruf. Die Frage, wie sich mein Mitgefühl für diese Schauspieler verteilt, finde ich sehr schwierig. Wenn es sich um Schauspieler handelt, die bereits Millionen verdient haben und am Existenzminimum leben, weil sie es verschwenderisch ausgegeben haben, dann habe ich dafür kein Verständnis und auch kein Mitgefühl. Ich wünsche niemandem diesen Fall, aber einen Weg aus der Misere gibt es für jeden.
Des Weiteren weiß jeder Schauspieler, dass der Beruf des Schauspielers hier in Deutschland nicht so glanzvoll ist wie beispielsweise in Hollywood. Man weiß also, worauf man sich einlässt. Ich denke, es kommt immer auf die Ziele an, die man hat. Diesen Beruf auszuüben, weil es die eigene Leidenschaft ist und das Gehalt relativ egal ist, da man überhaupt froh ist in diesem Beruf arbeiten zu dürfen, dann ist es doch legitim und diese Personen, die es wegen der Leidenschaft tun, jammern nicht rum.
Einen Handlungsbedarf sehe ich in keinster Art und Weise. Aber ich teile Deinen Gedankengang, dass es womöglich schwierig ist, in einem "normalen" Beruf zu arbeiten, wenn man bereits über die Fernsehbildschirme fast aller Deutschen wanderte. Einen Quereinstieg halte ich jedoch trotzdem zu jedem Zeitpunkt möglich und es gibt ja ausreichend Schauspieler, die sich ein zweites Standbein aufgebaut haben und dieses verfolgen. Trotzdem sollte jedem Schauspieler, wie auch jedem Arbeiter, bewusst sein, dass man an die eigene Altersvorsorge denken muss.
Das muss man allerdings sehr differenziert betrachten, denn man muss hierzu die Schauspieler etwas unterteilen. Wer nämlich sehr gut verdient kann auch ganz bequem Geld als sogenannte Altersvorsorge ansparen. Wer allerdings sehr wenig Geld hat oder im kleinen Theater arbeitet kann dies eben nicht. Der sollte aber trotzdem mit eben geringen Mitteln vorsorgen. Man kann eben auch mit kleinen Mitteln etwas bewirken.
Nun gibt es auch die Schauspieler die schon zu ihren Bühnenzeiten gut Geld anlegen. Hier tritt dann allerdings auch häufig die sogenannte Überschätzung der Dinge und der eigenen Fähigkeiten auf. Manche Schauspieler erleiden hier einen Totalverlust. Die gewählten Anlagen sind sehr spekulativ und eben mit dem hohen Verlust bestückt. Sichere Kapitalanlagen wären hier allerdings die wirklich bessere Lösung.
Einige Schauspieler, die jetzt jammern und am Existenzminimum nagen, haben zeitweise sehr viel Geld verdient. Sie haben auf großem Fuß gelebt und teilweise das Geld falsch angelegt und nicht für später vorgesorgt. Jedem Arbeitnehmer werden Sozialversicherungsbeiträge vom Einkommen gleich abgezogen und sie müssen zusätzlich noch selbst für später vorsorgen. So weit muss auch ein Schauspieler denken. Nicht nur die Gage für Schauspieler ist geschrumpft, sondern auch die Löhne für Arbeitnehmer.
Ich denke, dass die Schauspieler sich einen schönen Beruf ausgesucht haben. Aber in der heutigen Zeit muss man auch andere Arbeit annehmen, wie es viele Arbeitnehmer müssen. Da bilden die Schauspieler keine Ausnahme. Wenn sie nicht genügend in ihrem Beruf verdienen können, müssen sie sich zusätzlich einen Nebenerwerb anschaffen. Das ist nun mal so. Und wenn sie von Hartz IV leben, ist das für sie nicht schlimmer, als für alle anderen, die das müssen. Ich denke, dass es einigen Sängern auch nicht besser geht. Es tut mir leid um diejenigen, die nicht mehr richtig in den Beruf hinein kamen, weil einfach die Zeiten sich geändert haben. Aber um die Schauspieler, die nun in Altersarmut leben – wie viele Rentner übrigens auch – kann es mir nicht leid tun, weil die hätten rechtzeitig vorsorgen können.
Dieses Phänomen ist doch nicht nur auf Schauspieler beschränkt. Das kann man in allen Berufsgruppen beobachten. Gerade mit der Ausbildung fertig, aber keine Übernahme im Ausbildungsbetrieb oder Einstellung in anderen Betrieben, kann jeden Absolventen treffen. Auch spätere Entlassungen und geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind nicht nur den Schauspielern vorbehalten.
Es liegt an jedem Menschen selbst, wie er für das Alter vorsorgt und was er mit seinem Geld anfängt. Wer es verprasst, wenn es vorhanden ist, wird eben später entsprechende Probleme haben, wenn der Verdienst geringer werden sollte.
Aber es gibt auch Fälle, wo das Geld scheinbar vernünftig investiert wurde, aber dann Faktoren ins Spiel kamen, welche von niemanden einkalkuliert werden können. Und schon steht man vor dem finanziellen Ruin. Wer aber die Ausbildung zum Schauspieler beginnt, der muss sich, mehr als bei anderen Berufen, darüber bewusst sein, das man sehr wenige Chancen auf den großen Durchbruch hat und auch kaum die Chance bekommt in Serien einzusteigen, welche wirklich seit Jahren erfolgreich laufen.
Ich denke, dass man durchaus damit rechnen muss, wenn man sich für so einen Beruf entscheidet. Ähnlich ist es ja auch bei Modeln. die sind eben in der Regel nur dann gefragt, wenn sie jung, schön und unverbraucht sind. Nur ganz wenigen gelingt es, auch im fortgeschrittenen Alter (und das beginnt bei diesem Beruf sehr früh) erfolgreich zu sein. Aus diesem Grund finde ich es sehr wichtig, dass ihnen klar ist, dass sie sich ein zweites Standbein suchen sollten.
Da macht es sich eben nicht ganz schlecht, wenn man sich doch noch in der Schule anstrengt und versucht, das Abitur zu machen. Entweder geht man hinterher noch studieren oder - noch besser- man studiert während des Modelns. Dann kann man nämlich hinterher auch noch in diesem Beruf arbeiten und muss sich nicht vor der Altersarmut schützen. Wenn man natürlich der Meinung ist, dass man das nicht braucht kann ich dazu nur sagen: Sehr naiv und selber Schuld.
Problematisch finde ich es eben auch, dass viele eben nicht sparen. Der Lebensstandart ist dann sehr hoch, man gibt viel Geld aus und legt sich nichts zu Seite. Wenn ein Model oder ein Schauspieler auch nur ein paar Jahre richtig erfolgreich ist, dann kann man durchaus davon ausgehen, das er theoretisch ausgesorgt hätte. Wenn er schlau ist. Gibt er sämtliches Geld aus, braucht er sich aber nicht wundern. Wenn man das Geld richtig anlegen würde, dann kann man auch im Alter davon leben und muss nicht herum jammern. Ich meine, in anderen Berufen verdient man weniger und beklagt sich trotzdem nicht darüber.
Ich denke, dass viele Schauspieler auch gefährdet sind, sich da zu übernehmen. Die rutschen vielleicht da so herein, verdienen zum ersten Mal in ihrem Leben scheinbar utopische Summen und da werden eben zu teure Anschaffungen getätigt oder man macht Urlaub, den man sich trotzdem nicht leisten könnte. Und schneller als man gucken kann ist man eben nicht mehr gefragt und macht vielleicht obendrein auch noch Schulden. Zumal man als "Star" oder Sternchen sicherlich auch gefährdet ist, sich da mitziehen zu lassen. da fährt man eben plötzlich ein teures Auto, besucht teure, angesagte Hotels usw. Man sollte da eben auf dem Boden bleiben. Und es schaffen ja auch viele, also muss es ja gehen.
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