Materielle Reduktion der ersten Welt zum Gesamtwohl?
Dieser Thread von Cid spricht unter anderem an, dass wir in der ersten Welt immer mehr an allem wollen und uns nie mit dem status quo zufrieden geben wollen. Das machte mich nachdenklich. Die Probleme der Welt wachsen uns ja derzeit über den Kopf, und die Politiker handeln auch nicht wirklich allzu vernünftig. Könnte es sein, dass sich unsere Welt nur verbessern kann, wenn wir uns auch ändern? Meiner Meinung ist eine materielle Reduktion in der ersten Welt notwendig, um das Gleichgewicht auf dem gesamten Globus wieder herzustellen.
Da wäre der Klimawandel, dessen Bekämpfung derzeit hauptsächlich in die Zukunft geschoben wird. Zwar haben viele mittlerweile schon realisiert, dass der Klimawandel in absehbarer Zeit gewaltige Probleme bereiten wird. Allerdings wird fast immer vernachlässigt, dass diese Auswirkungen jetzt schon da sind, und es für eine Bekämpfung schon bald zu spät sein wird. Heute habe ich mir eine Rede von Österreichs FPÖ-Chef HC Strache durchgelesen, welcher ja das ehrgeizige Ziel verfolgt, Bundeskanzler zu werden. Neben dem üblichen Aufbau von Feindbildern und leeren Versprechen sagte er auch, dass er sofort aus dem Kyoto-Protokoll austreten würde. Genauso würde er CO2-Zertifikate abschaffen. Diese würde nämlich nur Geld kosten und nichts bringen. Mit genau dieser ökonomischen Denkweise legt sich die Welt Steine in den Weg. Zwar repräsentiert Österreich als kleines Land nicht unbedingt die Weltmacht, allerdings lässt sich dieses Gedankengut auf alle möglichen Politiker in aller Welt übertragen. Letztlich sind es wir, die Schuld am Klimawandel sind. Unsere auch schon von Cid angesprochene Gier nach mehr wird uns, damit meine ich jetzt die junge Generation, später zum Verhängnis werden. Brauchen wir im Winter exotische Früchte aus Südamerika? Müssen wir zwei Mal im Jahr um die halbe Welt fliegen? Warum müssen wir allgemein alles haben, jeden Tag unnatürlich viel Öl und Wasser verbrauchen und damit die ökonomische Sicht der Welt manifestieren?
Unsere exzessive Konsumgier fordert aber nicht nur ökologische Schäden. Auch wenn wir nicht direkt dafür veranwortlich sind, fördern wir indirekt doch die Ausbeutung der Menschen in der dritten Welt. Was soll sich schon geändert haben, nur weil Großbritannien und andere Länder die Länder formell in die Unabhängigkeit entlassen haben. Zwar sind sie faktisch unabhängig, trotzdem beuten wir sie immer noch aus und lassen sie für einen Monatslohn von 30€ 16 Stunden am Tag für uns Kleider nähen und auf Feldern arbeiten. Ressourcen müssten ganz anders verteilt werden, damit endlich einmal alle halbwegs gleich wären und man nicht mehr extra einen "HDI", einen Index für den Lebensstandard in allen Ländern brauchen würde. Die logische Konsequenz wäre also, dass wir eben auf gewisse Dinge verzichten müssen. Ich bin mir sicher, es würde auch unserer Gesellschaft gut tun, wenn wir von dieser materialistischen Denkweise wegkommen würden.
Was meint ihr? Ist es nötig, dass wir verzichten, oder sind genug Ressourcen vorhanden? Es könnte ja auch sein, dass diese einfach nicht effizient genutzt werden. Liegt es vielleicht an den Staatsformen in vielen Entwicklungsländern? Beispielsweise müssen die Menschen in Saudi-Arabien teils hungern, während der König ein Vermögen von 160 Mrd US-Dollar hortet.
Diese ungerechte Verteilung von Vemögen und Möglichkeiten empfinde ich ebenfalls als schrecklich. Manchmal könnte man meinen, dass sich essenziell nichts geändert hat in den knapp 200 Jahren seit dem Beginn der industriellen Revolution, im Gegenteil sogar. Wie bei allem bin ich der Meinung, dass jeder bei sich selber anfangen sollte und sich die Frage stellen "Was kann ich ändern". Viele Menschen sind der Meinung, dass es ja sowieso nicht ausreicht, wenn einer sein Leben ändert, auf die Umwelt achtet oder kein Fleisch ist usw. Das sehe ich anders. Es ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern gibt auch ein einmaliges gutes Gewissen, das unbezahlbar ist. Ich bin von Kindesbeinen an der Umwelt interessiert gewesen und kann mir keine andere Denkweise vorstellen.
Hier in Deutschland kann man beobachten, dass viele Menschen der Meinung sind, billige Lebensmittel und Kleidung kaufen zu müssen, weil sie sich nichts anderes leisten können. Das sie sich damit in eine Spirale begeben, ist ihnen nicht bewusst. Da muss ich absolut zustimmen, dass Verzicht viel bewirken würde. Weniger verbrauchen bedeutet ja dann auch, bessere Qualität bezahlen zu können.
Ich befürchte, dass sich manche Menschen nicht in ihrem Verhalten ändern wollen, weil sie glauben, dass dies nur mit großen Einschnitten einher gehen kann. Das muss ja nicht sein, jeder könnte einfach so viel beisteuern, wie es geht und nicht so viel, dass es lästig wird. Die Benzinpreise werden immer gerne als Beispiel genommen. Nun, man muss ja nicht mit dem Fahrrad fahren, weil man Sprit sparen will, sondern weil man etwas für die Fitness machen mag.
Bewußte Entscheidungen als Konsument zu treffen gehört einfach zum Erwachsenwerden dazu. Kleidung beim Discounter zu kaufen und sämtliche Nahrungsmittel in Plastik verpackt kann nicht vernünftig sein. Es ist gar nicht so schwer, auf solche "Kleinigkeiten" zu achten und sich einfach mal nach und nach bei jeder Produktgruppe zu überlegen, was man einfach besser machen könnte.
Mir ist es total egal, ob es genügend Rohstoffe auf der Welt gibt - ich bin der Meinung, dass die Menschheit damit besser und sparsamer und vor allem auch nachhaltiger umgehen sollte! Die Verteilung der materiellen Güter auf der Welt empfinde ich nicht als so schlimm wie die Ausbeutung der natürlichen Rohstoffe, die wie jeder weiß ja im Begriff sind zur Neige zu gehen. Natürlich ist es ungerecht, dass in den Billiglohnländern die Arbeiter so gut wie keinen Lohn für ihre Arbeit sehen, die ja doch schon unter recht harten Bedingungen stattfindet in manchen Fällen und ganz bestimmt auch nicht unter guten Bedingungen. Und dafür machen die Händler einen riesigen Umsatz! Da dürfte für die Arbeiter schon mehr drin sein.
Viel wichtiger finde ich aber, dass die Menschen sich in ihren der Erde und damit auch der Menschheit schädigenden Aktivitäten einschränken sollten. Da gehören das Rauchen und eine gesündere Ernährung in Maßen statt in Massen für mich ganz genau so zu wie ein umdenken auch Treibstoffe aus erneuerbaren Energien. Denn auch durch die Fleischproduktion und den Lebensmittelanbau ganz allgemein werden schädliche Gase und andere Stoffe in die Atmosphäre abgegeben. In Zeiten der globalen Erwärmung sollten sich die menschen endlich einmal umdenken und umorientieren. Deswegen finde ich es auch total daneben, wenn ein Politiker Schutzmaßnahmen wieder abschaffen will, nur um sich bei seinen potenziellen Wählern beliebt zu machen, denn einen anderen Sinn kann ich beim besten Willen darin nicht finden.
Ich denk mal ich werde mir für meine Antwort zu diesem Thema gleich böse Antworten anhören müssen, aber ich sage trotzdem meine Meinung. Als erstes Mal zu diesem ganzen Thema mit der Erderwärmung. Deutschland tut bereits sehr viel für dieses Thema. Schau doch mal in Länder wie China. Was dort in die Luft geschleudert wird ist der Wahnsinn. Auch folgt vor einer Eiszeit immer eine Erwärmung des Klimas, es gibt noch einige andere Erklärungen. Selbst Experten auf diesem Gebiet sind sich nicht einig. Deswegen finde ich, gibt es andere Probleme die angegangen werden müssen, für den Klimaschutz macht Deutschland mehr als genug.
Als nächstes das Thema knappe Ressourcen. Welche Ressourcen sind denn knapp? Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist jede Ressource knapp, da nicht unendlich vorhanden. Selbst Wasser kann für einen Menschen z.B. in der Wüste knapp sein. Natürlich neigen sich die Vorräte der Fossilen Brennstoffe weiter. Da gibt es keine Diskussion. Deswegen wird ja auch in den verschiedenen Öl verarbeitenden Industrien nach Ersatz geforscht. Man kann nicht einfach pauschalisieren, dass alle Rohstoffe knapp sind. Das liegt immer an der jeweiligen Betrachtungsweise. Deutschland hält meiner Meinung nach im Vergleich zu anderen Ländern relativ gut Haus mit den vorhandenen Ressourcen. Ich persönlich gehe sparsam mit allem um, achte dabei aber darauf, dass z.B. Gemüse frisch ist und nicht abgepackt. Ich bin zwar Student und verdiene nicht viel Geld, aber das gebe ich dann gerne aus.
Ich gebe zu, sollte ich später einmal genug Geld verdienen würde ich mir auch einen Sportwagen kaufen und warum? Einfach weil es Spaß macht. Man sollte halt meiner Meinung trotzdem alles nehmen wie es kommt. Ich werde immer mit den mir gegebenen Ressourcen haushalten, mir aber auch Konsumgüter leisten, man lebt nur einmal.
Richtig gerate, Bassaufdreher, allerdings darf hier ja jeder seine Meinung sagen. Wie du ja bereits erwartet hast, teile ich deine Meinung nicht. Es ist schon klar, dass Deutschland sehr viel unternimmt, die Frage ist, ob das auch genug ist. Vor der Katastrophe in Japan war noch die Rede von einer Laufzeitverlängerung von mehreren Reaktoren. Jetzt wird glücklichweise endlich der Atomausstieg angestrebt, wobei der Auslöser die Fukushima-Katastrophe war. Obwohl die Gefahren der Atomkraftwerke bekannt waren, wurde trotzdem eisern am Atomstrom festgehalten. Obwohl klar war, dass in absehbarer Zeit wieder etwas passieren würde, brauchte es dennoch diese Katastrophe, um zu Vernunft zu gelangen. Deutschland ist in dieser Sache den anderen Ländern schon ein wenig voraus, aber eben auch nur in dieser Sache. Man darf nicht vergessen, dass Atomkraftwerke selbst keine CO2-Emissionen haben. Zwar ist Wasserdampf auch ein Treibhausgas, allerdings tragen die Kühltürme unerheblich zum Treibhauseffekt bei. Die heikle Sache ist der Preis, mit dem dieser Atomausstieg verbunden ist. Denn auf Atomkraftwerke soll zwar verzichtet werden, dafür soll die Kohlekraft allerdings ausgebaut werden. Diese fordert extreme Treibhausgas-Emissionen und ist auch nicht nachhaltig.
Was die Ressourcenknappheit betrifft, verstehe ich deine Argumentation nicht. Alle Ressourcen wären knapp, und deshalb darf man sie alle verschwenden? Natürlich sind alle Ressourcen endlich, dennoch ist das Verhältnis aus Bedarf und Vorkommen manchmal größer und manchmal kleiner. Es besteht kein Zweifel daran, dass eigentlich genug Ressourcen für uns alle da sind. Die einzige prekäre Sache ist die Nutzung und Verteilung dieser Ressourcen. Warum können wir uns nicht mit heimischen und saisonalen Produkten zufriedengeben? Natürlich ist es toll, im Winter auch Erdbeeren und Wassermelonen zu essen, allerdings ist es zumindest zurzeit noch nicht möglich. Dazu ist einfach die Infrastruktur noch nicht nachhaltig genug. Wenn man dafür tonnenweise Treibhausgase in die Luft pumpen muss, dann ist der Preis zu hoch, zumindest ökologisch gesehen. Es ist kein fairer Handel, wenn wir die Menschen der dritten Welt dazu zwingen, ihre Ressourcen zu exportieren, was zu einer Hungersnot dort führt. Eigentlich ist es ja nicht unbedingt die dortige Nahrungsmittelknappheit sondern einfach der unfaire Markt. Diese Menschen bekommen pro Tag einen oder zwei Dollar, müssen aber am Markt gleich viel für Ressourcen zahlen. Das meine ich eigentlich mit der ungerechten Verteilung. Diese Menschen haben gar nicht die Chance, sich einen höheren Lebensstandard zu leisten.
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