Klassenkassierer sein - Gefahren

Wenn wir irgendwelche Schulveranstaltungen haben, dann lassen die Lehrer meistens irgendeinen Schüler das Geld einsammeln. Demnächst unternimmt unsere Klasse einen Ausflug und deshalb muss ich 25€ pro Person einsammeln, bei 10 Personen sind es daher insgesamt 250 Euro. Einmal musste ich auch schon 50€ pro Schüler für eine Anzahlung für eine Projektwoche einsammeln, damals waren wir noch 17 Schüler, in Summe musste ich also 850€ verwalten. Ehrlich gesagt bin ich überhaupt nicht damit einverstanden, so große Summen einsammeln zu müssen, allerdings konnte ich dann nicht immer nein sagen, da ich ja auch keinen schlechten Eindruck machen will.

Jedenfalls ist es so, dass ich das Geld zahlen müsste, wenn es verloren ginge. Ich bin also allein verantwortlich für das Geld, was mich sehr stört. Immerhin kann es doch sein, dass ein Schüler im Wissen meines Geldbesitzes dieses stiehlt. Ich sperre das Geld immer sofort in den Spind in der Klasse ein, ein Mitschüler könnte das wissen. Wenn ich dann in der Pause schnell auf die Toilette gehe, könnte jemand meinen Schlüssel aus der Schultasche nehmen und das Geld stehlen. Natürlich ist es unwahrscheinlich, da ich den Schülern in meiner Klasse was das betrifft schon vertraue. Allerdings gibt es auch noch andere Möglichkeiten, wie das Geld verloren gehen könnte. Deswegen bringe ich generell, wenn ich größere Summen einsammle, das Geld immer jeden Tag gleich dem Lehrer, auch wenn es ihm sicher nicht besonders gefällt, immer nur das Geld von 3 oder 4 Schülern zu bekommen.

Musstet ihr auch schon einmal Klassenkassierer sein? Würdet ihr, wenn euch ein Lehrer darum bitten würde, auch akzeptieren? Wie groß schätzt ihr die Risiken ein?

So was wie einen Klassenkassierer gab es bei uns an den Schulen nie! Hier haben die Lehrer das Geld eingesammelt und verwaltet. Dies finde ich generell auch besser. Für die Abifeier und so weiter wurde das Geld von einer Gruppe Schüler verwaltet, hierzu wurde das Geld auf ein Bankkonto überwiesen.

Die Schülergruppe hatte kein Risiko, aber sicher die Möglichkeit das Geld zu veruntreuen. Ich denke dies wird auch in geringem Maße passiert sein. Bei der Schule meiner Freundin hat hingegen ein einzelner Schüler verwaltet und wohl circa 1200 Euro für einen Flug nach Australien veruntreut! Von daher finde ich, sollten die Lehrer als Vertrauensperson das Geld verwalten!

Tja zu meiner Zeit hatte das Lehrpersonal die Aufgabe Summen in dieser Größenordnung für Klassenfahrten und so weiter einzusammeln. Zu meiner Zeit allerdings ein paar Stufen unter mir, hat eine Lehrerin Geld der Schüler zu "Sicherheit" während einer Klassenfahrt nach Paris auf ihr Verlangen hin aufbewahrt und sich dann stehlen lassen. Da sehe ich es aber immer noch so, dass es einem Erwachsenen mit eigenem Einkommen passiert ist, der eventuell über die Schule dagegen abgesichert wurde. Einen Schüler dagegen mit dieser Problematik allein zu lassen, finde ich nicht richtig, schließlich sind diese meist noch nicht mal voll Geschäftsfähig.

Bei uns ist das so, dass grundsätzlich der Lehrer das Geld einsammelt. Das wäre aber auch nicht anders möglich, bei manchen Mitschülern, denen man einfach kein Geld anvertrauen möchte.

Gerade bei so hohen Summen kann schonmal Geld abhanden kommen. Das wäre dann wirklich ein großes Problem und man müsste das Geld quasi ersetzen. Und bei rund 800€ würde ich mir das vorher nochmal überlegen.

Deswegen hätte ich das einfach nicht gemacht. Es gibt so viele Leute, die das Geld einsammeln möchten, dann können die ja die Verantwortung übernehmen.

Ich musste in der Oberstufe auch schon einmal Geld einsammeln, aber ich habe mir ehrlich gesagt gar keine Gedanken darüber gemacht, dass etwas schief gehen könnte oder jemand mir das Geld stiehlt. Ich hatte dafür eine extra Kasse, also diese Lederbeutel die man von der Bank bekommen kann. In diese habe ich dann das gesammelte Geld getan und ich habe es den ganzen Tag bei mir gehalten, sodass ich immer ein Auge darauf werfen konnte und es eigentlich auch gar keine Möglichkeit gegeben hat, es mir zu stehlen. ich habe es wenn möglich auch am Körper getragen, nur wenn ich größere Summen in Kleingeld bei mir tragen musste war das natürlich nervig.

Bei so großen Summen wie denen, von denen du schreibst, haben wir es aber generell so gemacht, dass die Schüler beziehungsweise ihre Eltern das Geld direkt auf ein extra für Klassengeschäfte eingerichtetes Konto überwiesen haben oder auf das Konto des Klassenlehrers. Damit hat man auf jeden Fall mehr Sicherheit und es kann eigentlich gar nichts schief gehen oder passieren.

Also so große Beträge musste man bei uns niemals einsammeln und das fand ich auch besser so. Auch wurde nie jemand bestimmt, sondern man konnte sich dafür eben freiwillig melden und das hatte den Vorteil, dass man den Lehrer doch manchmal nur einmal oder zweimal in der Woche hatte, der Mitschüler sollte eigentlich jeden Tag in der Schule sein und diesen sollte man da auch sehen, so dass es dann eben einfacher wäre, das Geld abzugeben.

Die Gefahr des Diebstahls habe ich ehrlich gesagt dabei nicht so groß eingeschätzt. Ich habe es eben immer nur so blöd gesehen, dass man den Leuten dann hinterherlaufen muss und wenn sie das Geld nicht bezahlen, muss man das ja manchmal vorstrecken, was ich auch ziemlich dämlich fand, vor allem weil manche dann eben auch gar nicht bezahlt haben.

Ich würde das Geld aber ehrlich gesagt auch nirgendwo einschließen, sondern in ein extra Portemonnaie oder so machen und dann mit mir herum tragen. Alles andere fände ich auch zu unsicher.

Für mich wäre das damals nichts gewesen. Das liegt aber in erster Linie daran, dass ich ohnehin ein sehr vergesslicher Mensch bin und wenn ich das irgendwo liegen lasse, dann wäre das ein teures Problem. Außerdem gebe ich Bargeld, was ich in der Tasche habe, oft auch aus und das wäre ja dann auch nicht so vorteilhaft, wenn dann was fehlen würde und ich erst wieder was vom Konto abheben müsste. Jedenfalls würde ich mich weigern, diesen Job zu übernehmen.

Bei uns war es damals aber zum Glück so, dass sehr hohe Beträge immer auf ein Konto überwiesen wurden. Mit sehr hoch meine ich dann aber Beträge, wie die für eine Klassenfahrt. Die weniger hohen Beträge wurden vom Lehrer eingesammelt. Ich erinnere mich noch, dass wir uns dann immer in unser Hausaufgabenheft zum Beispiel: 12€ für Zoobesuch bis zum xx.xx.xxxx eingeschrieben haben und dann wurde das mitgebracht. In den meisten Fällen gab es sogar einen kleinen Infozettel, den wir den Eltern vorlegen konnten, denn ich hab das Glück gehabt, dass bis zu einer gewissen Klassenstufe meine Eltern gezahlt haben. Später in der Oberstufe leider auch nicht mehr.

Und wenn wir zusammen gelegt haben und etwas für zum Beispiel den Lehrer zum Geburtstag gekauft haben lief das immer so ab, dass einer oder auch zwei losgegangen sind und das Geschenk gekauft haben. Die Summe haben sie erst einmal ausgelegt. Später wurde die Gesamtsumme dann einfach durch die Anzahl der Schüler geteilt und das Geld ging dann direkt an den Schüler, der ausgelegt hat. So musste man nichts zahlen, wenn was weg kam. Allerdings hatten die Schüler teilweise auch Probleme, das Geld dann von allen wieder zu bekommen. Manche haben dann behauptet, dass sie schon gezahlt haben, andere hatten angeblich ständig kein Geld mit und so ging das weiter. Es hat wohl alles seine Vor-und Nachteile.

Ich habe zwar früher auch ab und zu mal Geld einsammeln müssen, aber dabei handelte es sich längst nicht um so hohe Beträge. Mit 850 Euro würde ich auch nicht unbedingt durch die Gegend laufen wollen bzw. würde ich mich auch nicht sehr wohl dabei führen. Solche hohen Beträge wurden aber auch immer durch die Lehrer selbst eingesammelt. Wenn wir selbst Geld eingesammelt haben, zum Beispiel für ein Geschenk oder andere "Kleinigkeiten", dann haben wir das selbst gemacht, aber da handelte es sich dann um Beträge von maximal zwei Euro. Bei 30 Schülern kommt man dann auf maximal 60 Euro, die man dabei hat und auch das ist sicherlich viel Geld, aber wenn dann der seltene Fall eintritt, dass man das Geld verliert oder es gestohlen wird, kann man diese Summe noch eher verschmerzen als 850 Euro. Da hatte ich dann weniger Bedenken.

So etwas kenne ich gar nicht, ich wusste gar nicht, dass es tatsächliche Schulen oder Klassen gibt die so etwas durchführen, denn ich persönlich halte das für ein Unding. Wenn ein minderjähriger Schüler über Summen von nahezu tausend Euro walten muss. Besonders wenn dann noch andere Schüler davon wissen halte ich es wirklich für eine ernst zu nehmende Gefahr. Es kann meiner Meinung nach viel zu schnell passieren, dass irgend ein anderer Schüler auf dumme Gedanken kommt und das Geld vielleicht klaut. Dann steht der Kassierer blöd da und darf dann auch noch über so einen riesen Betrag blechen. Das finde ich nicht in Ordnung.

Das Risiko durch Mitschüler schätze ich in der Regel eher gering ein. Man kennt sich und ist befreundet und bei mir würde ich es niemanden zutrauen, dass er Geld klauen würde, aber man weiß nie. Das Risiko besteht natürlich immer. Viel höher würde ich das Risiko einschätzen, dass man das Geld verliert. Man muss nur mal durch irgendeinen dummen Zufall oder irgendetwas andres seinen Ransen im Bus vergessen und dann ist es schon passiert. Da du ja dann für das Geld verantwortlich ist, wäre dies ziemlich dumm.

Deswegen würde ich es besser finden, dass diese Aufgabe nur bis zu einer bestimmten Summe zu machen ist. Wenn ich von jedem kleine Summen einsammeln müsste wie zum Beispiel 5€ Kopiergeld am Anfang des Jahres, wäre dies in Ordnung. Wenn ich aber 50€ von jedem einsammeln müsste, wäre mir das definitiv zu viel. Ich möchte nicht mit 850€ in den Taschen rumrennen. Da wäre mir das Risiko für mich viel zu hoch, dass etwas verloren geht. Da hätte ich gesagt, dass ich das bei diesen Beträgen nicht machen möchte.