Arzttermin nicht eingehalten
In den meisten Fällen muss man für einen Besuch beim Arzt einen Termin ausmachen. Nur in Notfällen oder mit langer Wartezeit, ist ein Gespräch ohne vorherige Terminvereinbarung möglich. Es ist allgemein bekannt, dass man nicht einhaltbare Termine rechtzeitig telefonisch absagen sollte. Die Ärzte und Sprechstundenhilfen können dann einen anderen Patienten behandeln und es entsteht keine verschenkte Zeit.
Nun saß ich gestern im Wartezimmer meines Zahnarztes. Eine Sprechstundenhilfe wollte eine Person aufrufen, die gar nicht zum Termin erschienen war. Sie war verständlicherweise sauer darüber, dass derjenige nicht abgesagt hatte. Es ist einfach ungerecht, anderen Patienten gegenüber, die auch gerne einen frühen, derartigen Termin erhalten hätten. Was passiert eigentlich Personen, die Arzttermine nicht rechtzeitig absagen und einfach ohne ein Wort fernbleiben? Hat das irgendwelche Konsequenzen? Gibt es so etwas wie eine Art Strafgeld, welches zu entrichten ist?
Da ich bereits in 2 Arztpraxen gearbeitet habe, kann ich dir das sogar gut beantworten. Und ja, es ist wirklich ärgerlich, wenn ein Patient einfach nicht kommt und nicht absagt. Denn dem Arzt geht dadurch wertvolle Behandlungszeit durch die Lappen. Der Arzt ist berechtigt, dem Patienten die verlorene Behandlungszeit in Rechnung zu stellen. Denn in der Zeit, wo der Patient eingeplant war, hätte der Arzt einen anderen Patienten behandeln können. Und somit geht ihm das Honorar ja verloren. Und ja ich weiß, es klingt unglaublich. Aber es ist so.
Das macht natürlich kein Arzt, denn damit würde er seine Patienten ja vergraulen. Also hat man nichts zu befürchten, außer vielleicht einen Tadel beim nächsten Arztbesuch. Aber fein ist das nicht! Denn es kann nicht so schwer sein, mal eben zum Telefon zu greifen und abzusagen.
Ein Strafgeld wird es dafür wohl nicht geben. Ich kenne es aus einer Radiologenpraxis so, dass alle Patienten beim ersten Termin einen Zettel bekommen, auf dem steht, was die Praxis von ihren Patienten erwartet und was die Patienten erwarten dürfen. Neben der Aufforderung zur gängigen Hygiene ist dort auch die Rede von den Konsequenzen, die man zu erwarten hat, wenn man einen Termin nicht einhalten kann und diesen auch nicht absagt.
Dort ist es dann so, dass ein einmaliges unentschuldigtes Nichterscheinen zjm Termin vermerkt wird, beim zweiten Mal wird der Patient nochmals darauf hingewiesen, dass er Termine bitte einzuhalten hat, nach dem dritten Vorfall dieser Art werden dann keine Termine mehr an diesen Patienten vergeben. Ob sich daran gehalten wird, weiß ich nicht, aber das ist schon eine heftige "Strafe", wenn man auf die Untersuchungen angewiesen ist. Vielleicht ist es aber auch nur eine Drohgebärde dieser Praxis, um Patienten zu mehr Sorgfalt anzuhalten.
Ansonsten denke ich aber, dass Ärzte nicht viel machen können, wenn Patienten die Termine nicht absagen. Außer natürlich, ihnen ins Gewissen zu reden und an ihre Fairness zu appellieren. Außerdem könnten die Sprechstundenhilfen solchen Patienten dann zukünftig nur noch Termine am Ende der Sprechstunde geben, so das niemand auf sie warten muss, wenn sie nicht erscheinen.
Also bei der von Squeeky angesprochenen Radiologenpraxis muss man dann wohl einfach ohne Termin dort mal erscheinen, denn ich denke nicht, dass die Praxis einem auch eine Behandlung versagen dürfte, oder?
Ich kenne eine Psychotherapeutin bei der hat man dann zu zahlen, wenn man nicht wenigstens 24 Stunden vorher den Termin absagt. Das ist für mich verständlich, allerdings kann es sicherlich auch im Einzelfall ziemlich ungünstig sein, wenn man vielleicht sowieso schon mit seinem Geld nicht klar kommt.
Wenn ein Termin vergeben wird und der Patient den Termin nicht einhält, kann der Arzt den Honorar-Ausfall vom Patienten verlangen, ob er es tut, ist eine andere Sache. Wie sieht es dann mit Terminen aus, die der Patient bekommt und die nicht eingehalten werden? Selbst wenn eine Wartezeit von einer halben Stunde hinzugerechnet wird, die man akzeptieren kann, aber man dann sogar zwei Stunden warten muss, das ist doch nicht hinnehmbar. Die meisten Praxen sind so voll, dass es überhaupt keine Rolle spielt, ob jeder seinen Termin wahrnimmt oder nicht. Der Arzt hat immer zu tun und keinen Leerlauf. Aber ich habe auch hier im Forum schon mal etwas davon gelesen, dass ein Dorfarzt einer inzwischen verstorbenen Patientin eine Zahlungsaufforderung geschickt hatte, wegen eines nicht eingehaltenen Termines.
Ich habe schon des öfteren Termine bei Ärzten jeglicher Art aufgeschrieben bekommen. Bei nicht gerade wenigen Ärzten stand auch eine Information darüber dabei, dass bei Nichterscheinen der Termin durchaus in Zahlung gestellt werden könnte. Es kann also durchaus sein, dass der Patient, der bei seinem Termin nicht erschienen ist, eine Art Ausfallhonorar an den Arzt beziehungsweise an die Praxis zu zahlen hat. Ich finde das auch richtig so, weil manche Praxen ihre Termine leider zu eng aneinander gelegt haben und entsprechend straff in ihrem Terminplan sind. Ist dann ein Patient nicht da, kann die Organisation des Tages durchaus für den Allerwertesten gewesen sein.
Bei meiner Hautärztin war es sogar nun schon so, dass ich vor meinem Arzttermin noch einmal eine freundliche Erinnerung an den Termin erhielt und würde ich diesen nicht rechtzeitig, ich meine, es handelte sich hierbei ebenfalls um vierundzwanzig Stunden, absagen, so müsste ich, sofern der Termin nicht anders besetzt werden kann, auch dafür zahlen. Aber so weit kam es bei mir nicht, da ich ja froh war, recht schnell einen Termin ausmachen zu können.
Ich habe leider einen Termin bei meinem Diabetologen versäumt, das heißt, ich habe ihn um eine Woche verwechselt. Aber hier ist nichts passiert, man sagte mir nur an der Rezeption, dass der Termin eben bereits vor einer Woche war und man gab mir dann einen neuen Termin. Seitdem kläre ich, wenn ich meine Termine verlegt habe, immer vorher telefonisch ab, wann ein Arzttermin stattfinden sollte.
Manchmal gibt es auch Umstände, die dazu führen können, dass ein Arzttermin versäumt wird oder dieser nicht mehr für wichtig erscheint. Je nach Umstand kann auch Verständnis aufgebracht werden, weil man den Kopf einfach voller anderer Gedanken hatte, die wichtiger waren. In so einem Fall, so habe ich schon sehr oft festgestellt und auch von anderen Patienten gehört, kam eine Ausgleichszahlung meist gar nicht in Frage beziehungsweise die wurde dann zurückgenommen. Menschlichkeit kennen auch Ärzte, aber dennoch sollte man immer schauen, dass man irgendwie versucht, einen Termin abzusagen, wenn man ihn nicht wahrnehmen kann oder muss.
Mir ist das, soweit ich mich erinnern kann, einmal passiert, dass ich einen Termin einfach vergessen habe. Ich habe dann am nächsten Tag angerufen, mich entschuldigt und einen neuen Termin vereinbart. War kein Problem, man hat mir jedenfalls nicht mit Zahlung eines Ausfallhonorars gedroht, falls es nochmal passieren sollte.
Dass man zahlen muss, wenn man nicht mindestens 24 Stunden vorher absagt, bzw. ich glaube sogar bis 7 Uhr morgens am Vortag, kenne ich aus der Logopädenpraxis, wo ich mit meinem Sohn eine Zeit lang war. Das finde ich auch verständlich, immerhin dauert eine Therapiestunde dort 45 Minuten, das ist da schon was anderes, als bei meinem Hausarzt, der immer parallel 2 oder 3 Patienten in seinen Sprechzimmern sitzen hat und davon vielleicht jeden 5-10 Minuten behandelt. Ob das Honorar beim Logopäden wirklich fällig wäre, wenn man versichert, dass man selbst bzw. das Kind erst am selben Tag oder am Vorabend krank geworden ist, weiß ich allerdings nicht. Ich denke, da könnten die durchaus auch Verständnis haben.
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