Verwendet ihr ein Kalkulationsprogramm?

Ich gehe in eine Notebookklasse und wir verwenden dementsprechend auch in vielen Fächern den Laptop anstatt von Heften. In vielen Fächern, beispielsweise Latein, haben wir gar kein Heft, während in Mathematik der Laptop das Heft nur ergänzt. In Mathematik verwenden wir dazu das Computeralgebrasystem MuPAD. Dieses Programm ist eigentlich kostenpflichtig, allerdings bekamen wir die Lizenz von der Schule, weshalb wir nichts bezahlen mussten. Ich bin sehr froh, dass wir dieses Programm verwenden, da es Mathematik enorm erleichtert.

Das ist nicht im Sinne der Schwierigkeit gemeint, sondern eher die Erleichterung vieler schriftlich ewig dauernder Rechenvorgänge. Ein Beispiel dafür wäre ein Gleichungssystem mit vier Gleichungen und vier Variablen. Schriftlich muss man dazu erst einmal eine Variable eliminieren, dann eine zweite und schließlich das System lösen. Das kann locker 15 Minuten dauern. Bei MuPAD muss man hingegen lediglich die Gleichungen definieren und mit einem Befehl lösen lassen, was insgesamt eine Minute in Anspruch nimmt. MuPAD ist meiner Meinung nach ein sehr ausgereiftes Programm, man kann damit fast alles lösen.

Natürlich dauert es eine Weile, bis man sich an die Notation gewöhnt und die Befehle auswendig weiß. Allerdings bringt es einem Geübten enorme Vorteile. Man kann sich dann nämlich auf die Interpretation stärker konzentrieren, als auf die störenden Rechnungen, die nichts bringen, aber sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Bei Schularbeiten müssen wir meistens die Hälfte mit der Hand, und die andere Hälfte am Laptop schreiben.

Verwendet ihr ein Computeralgebrasystem? Wenn ja, welches, und verwendet ihr dieses privat oder an der Schule? Welche Vor- bzw. Nachteile bringen diese eurer Meinung?

Von dem von dir erwähnten MuPAD habe ich seither noch nie etwas gehört. Zu meinen Schulzeiten habe ich auch eine Notebookklasse besucht. Dabei haben wir im Mathematikunterricht immer die Software MathCAD verwendet. In meiner Klasse dürfte es wohl ähnlich gewesen sein wie bei dir, denn normalerweise hätte eine solche Lizenz für MathCAD auch etwas gekostet, glücklicherweise wurden jedoch genügend Lizenzen von der Schule zu Verfügung gestellt.

Mit dieser Software war ich auch ganz zufrieden und am Ende eigentlich sogar begeistert. Jedoch dauert es eben immer bis man sich in eine solche Software auch wirklich gut eingearbeitet hat. Wenn man nicht wirklich weiß, wie man mit einer Software umgehen soll, so ist es letztendlich eben so, dass man sogar länger braucht als händisch und dabei eventuell sogar noch an das falsche Ergebnis kommt. Aber es ist einfach super gewesen, denn wie du auch erwähnt hast, vereinfacht es einfach sehr viel. Wir haben mittels MathCAD Fourier-Transformationen gelöst, welche ohne diese Software vermutlich nahezu unlösbar waren, da es einfach zu komplex war. Abgesehen davon hat man doch bei einer solchen Software den Vorteil, dass man sich beispielsweise die Endergebnisse einer Fourier-Transformation einfach schnell mal in einem Diagramm ausgeben lassen kann, um das Ganze so eventuell etwas besser zu veranschaulichen. Abgesehen davon ist es doch so, dass eine Grafik öfter auch das Ergebnis so veranschaulicht, sodass man so selbst auch leichter feststellen kann, ob das Ergebnis stimmen könnte oder nicht.

Zwischendurch gab es mit dieser Software jedoch auch Probleme. In meiner Klasse waren im letzten Jahrgang über 30 Schüler, dabei war es immer wieder so, dass die Software einfach Fehler machte, welche sich keiner erklären konnte. Wenn alle Schüler exakt das selbe in die Software eingaben, so konnte es schon einmal vorkommen, dass die Kalkulation bei einem der Schüler nicht einwandfrei funktionierte. Auch nach wiederholter Eingabe und wiederholter Kontrolle konnten die Probleme teilweise bei komplexen Aufgabenstellungen auch nicht gelöst werden. Dieses Problem trat dann letztendlich auch bei der Matura auf, was in einer solchen Situation einfach nur blöd ist.