Warum sind die Girokonto Kosten eigentlich so hoch?

vom 07.04.2009, 21:37 Uhr

Seit einigen Jahren habe ich jetzt schon mein bestehendes Konto genutzt. Jedes Jahr brummt mir die Bank nun aber eine Erhöhung bei den Kontoführungsgebühren auf. Jetzt frage ich mich, warum die Girokonto Kosten eigentlich so hoch sind? Ich habe keinen Dispo auf dem Konto, es ist immer gedeckt und es gab auch noch keine Rücklastschriften oder so etwas.

Dennoch scheinen die Kosten für das Konto ständig zu steigen. Sonderlich viele Überweisungen tätige ich auch nicht, das meiste lasse ich direkt vom Konto abbuchen, das dürfte ja die steigenden Kosten nicht verursachen, zumal hier kein Aufwand für meine Bank gegeben ist.

» Sail » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,16 »



Hi,

die Banken interessiert es herzlich wenig, ob du eine Überweisung machst, eine Lastschrift bekommst, Geld am Automaten holst oder mit der Karte bezahlst. Gebühren werden dir für jede Bewegung auf deinem Konto belastet. Es ist völlig egal, welcher Art diese Bewegung ist. Ob nun Haben- oder Sollbuchungen. Deine Gebühren steigen also scheinbar mit jeder Buchung, die dazu kommt.

Im Gegensatz dazu gibt es auf dem Markt Konten, die mit einem Pauschalpreis funktionieren (z.b. 6,90 Euro pro Monat) oder auch Konten, die unter bestimmten Voraussetzungen keine Kontofürhungs- und/oder Buchungsgebühren kosten. (Stichwort Norisbank, Postbank etc. pp).

gruß jasper

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» jasper » Beiträge: 554 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die meisten Deutschen wechseln immer noch ganz selten ihre Bank. Das machen sich natürlich einige Banken zunutze und erhöhen die Gebühren bei den treuen Bestandskunden. Dies gilt natürlich vor allem für Kunden von Filialbanken. Kunden von Online-Banken sind da zumeist flexibler, weswegen dort auch die Gebühren in der Regel niedriger sind oder sogar überhaupt keine anfallen.

Aber auch bei den Filialbanken gibt es große Unterschiede und ebenfalls Gratisangebote. Kostenlos ist beispielsweise ein Girokonto bei der Postbank sofern der monatliche Geldeingang mehr als 1500 Euro beträgt (meiner Erinnerung nach). Auch ohne Geldeingang ist das Girokonto der Norisbank kostenlos. Allerdings ist deren Filialnetz nicht so dicht. Da sollte man vorher prüfen, ob eine Filiale tatsächlich in der Nähe ist.

Auch die Sparda Banken führen kostenlose Girokonten und sind weit verbreitet. Man muss nur eine einmalige Einlage von rund 50 Euro tätigen, die gut verzinst wird und die man bei Kündigung der Geschäftsbeziehung wieder zurück erhält. Außerdem muss man in der Filiale seinen Kontoauszug ausdrucken oder im Internet abrufen. Ansonsten fallen monatlich Portokosten von 55 Cent an, wenn der Kontoauszug per Post versendet wird.

» ronald65 » Beiträge: 712 » Talkpoints: 3,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Weil du bei der falschen Bank bist und zu faul zum Wechseln. Es gibt heutzutage genügend Banken, die ein kostenloses Girokonto anbieten (zum Teil bedingungslos und zum Teil ab einem gewissen monatlichen Geldeingang - der aber zu schaffen sein sollte). Und stell dir vor: Ich "verdiene" mit meinem Konto sogar was - ich erhalte bei der Comdirect Bank jeden Monat 1 € Gutschrift anstatt dass ich was zahle.

Da muss man einfach mal den Popo hoch bekommen und die Bank wechseln, denn die Banken, die in bequemer Reichweite liegen, die lassen sich diesen Service natürlich auch bezahlen - bei einer Direktbank kämst du da deutlich günstiger bei weg (sofern du als Kunde akzeptiert wirst). Auch auch bei den Nicht-Direkt-Banken, sondern beispielsweise bei der Spardabank bekommst du ein kostenloses Girokonto - da musst du dann nur schauen, wo du bei dir in der Gegend umsonst Geld abheben könntest.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wenn Du dein Konto bei einer Sparkasse beziehungsweise einer Volksbank führst, dann wird dir deine Bank die steigenden Kosten vor allem mit dem Personalaufwand in den Filialen aber auch mit laufenden Kosten erklären wollen. Dies ist auch zuerst einmal richtig. Man muss zwischen günstigen Direktbanken und Banken mit Filialnetz unterscheiden. Denn für Banken mit Filialnetz entstehen tatsächlich größere Kosten die man völlig legitim auf den Kunden schieben kann. Neben Stromkosten und dem Personalaufwand müssen Banken zusätzlich ihre Miete bezahlen, der informationstechnische Aufwand, sowie soziale Komponenten kommen dazu.

Wenn deine Bank von einer Kommune oder einem Landkreis geführt wird, hat sie vor allem gemeinnützige Ziele. So kann es sein, dass deine Bank viel für soziale Zwecke ausgibt. Sportvereine und Jugendeinrichtungen unterstützt. Nicht international tätig ist, sondern regional Kredite ausgibt und somit weniger Gewinne hat. Vielleicht spekuliert sie auch weniger. In diesem Fall sind Kontogebühren sicherlich noch nicht begründet, aber verständlicher. Denn die Bank hat schließlich auch in ihrem Sinne den Zwang einen Gewinn am Jahresende zu machen. So wie jedes Unternehmen. Da freut sich jede Bank über die Kontogebühren.

Es gibt auch kostenlose Anbieter mit deutlich besseren Konditionen. Wenn man allerdings darauf achtet, dann sind die kostenlosen Banken entweder aus dem Ausland oder es sind Nebenunternehmen der großen Banken mit Filialnetz. Der Support beschränkt sich hier in der Regal auf eine Telefonhotline und einen Internetsupport und der Kontakt mit der Bank ist sehr unpersönlich. Außerdem kosten Sonderwünsche extra. Vieles wird elektronisch erstellt. Der Kunde muss notwendige Formulare selber ausdrucken, oder online speichern. All dies sind Abstriche zu einer gewöhnlichen Bank und machen das Angebot sehr unpersönlich. Wenn diese Banken auch günstig sind, sie sind keine Wohltäter. Günstige Banken sind entweder Subunternehmen, oder kommen aus dem Ausland und wollen sich mit den Privateinlagen von deutschen Anlegern refinanzieren.

Viele Banken haben in der Finanzkrise ihr ganzes Geld verspielt. Deshalb buhlen kleine Banken und Direktbanken um jeden Kunden. Notfalls auch mit Misswirtschaft. Direktbanken machen mit kostenlosen Girokonten bewusst ein Verlustgeschäft um sich später günstiges Geld bei der Europäischen Zentralbank leihen zu können. Oder sie kommen aus dem Ausland und haben das noch relativ niedrige Zinsniveau in Deutschland erkannt und bieten zwar ein kostenloses Girokonto ohne Kosten, verdienen mit dem angelegten und geparktem Geld auch wiederum. Denn das Geld wird ins Ausland transferiert und von da aus wird dann am internationalen Markt gehandelt. Zu deutlich besseren Konditionen als in Deutschland.

Günstige und kostenlose Banken sind keine Wohltäter! Sie alle wollen mit deinem Geld ihr eigenes Kapital aufbauen. Die Frage ist nur auf welchem Weg. Selbst die Stadtsparkassen und Volksbanken haben dieses Ziel. Auch wenn diese Kontoführungsgebühren und Gebühren für Überweisungen verlangen, sollte man dennoch darüber nachdenken hier zu bleiben. Denn nicht immer ist das kostenlose auch das bessere Angebot. Wer den direkten Kontakt zu seiner Bank braucht, der sollte dafür auch mehr bezahlen. Wer nicht, der kann getrost wechseln.

» JayCon » Beiträge: 32 » Talkpoints: 5,62 »


Hallo, da ich selber seit 3 Jahren ein Girokonto habe muss ich dir leider sagen das du wohl die falsche Bank ausgewählt hast ich persönlich bin bei der Sparkasse und muss dort keinen einzigen Cent bezahlen und ich würde dir daher empfehlen dir bei der Sparkasse ein Konto anzuschaffen und das Konto bei der Bank wo du jetzt bist zu kündigen.

» stevie001 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,52 »


Wer heutzutage noch Kontoführungsgebühren zahlt, ist meiner Meinung nach selbst Schuld. Es gibt so viele Möglichkeiten, ein kostenloses Konto zu führen, dass ich es kaum nachvollziehen kann, wenn jemand noch Gebühren für die reine Kontoführung oder gar für die einzelnen Überweisungen bezahlt. Wer zu bequem ist, sein Konto aufzulösen und ein neues bei einer neuen Bank zu eröffnen, wo die Kontoführung kostenlos ist, verschenkt Monat für Monat unnütz Geld an die Banken. Natürlich wissen die Banken das auch, dass viele Leute einfach zu faul sind, um ein neues Konto zu eröffnen. Daher müssen sie ihre Kosten gar nicht reduzieren, sondern können weiterhin die Hand aufhalten. Es gibt ja genug Kunden, die diese Beträge klaglos zahlen.

Ich habe ein Konto bei der Comdirect Bank. Dabei handelt es sich um eine Direktbank, ein Tochterunternehmen der Commerzbank. Ich zahle dort keinen Cent Kontoführungsgebühren, ganz unabhängig vom Einkommen. Auch die Überweisungen sind natürlich kostenlos. Neben der EC-Karte ist auch eine Debit-Kreditkarte (Visa) kostenlos enthalten, sofern man sie mitbestellt. Bargeld kann man an den Terminals der Banken, die zur Cash Group gehören, abholen. Dazu gehören unter anderem die Deutsche Bank oder die Commerzbank. Ansonsten zahlt man auch bei sehr vielen anderen Banken keine Gebühren, sofern man eine bestimmte Einkommensgrenze überschreitet. Die liegt meistens recht niedrig, so dass es kein Problem sein sollte, ein Gehaltskonto kostenlos zu führen. Du musst dich einfach mal ein bisschen informieren, falls du keine Lust hast, weiterhin Geld für die Kontoführung und jede Überweisung zu bezahlen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es mag zwar noch einige Bankhäuser geben, welche für private Girokonten Kontoführungsgebühren verlangen. Und in manchen Fällen sind diese Gebühren sicher überdurchschnittlich und unverhältnismäßig hoch. Aber das sich in den letzten Jahren ein Bankinstitut getraut hätte, hier die Gebühren für so eine "Basisleistung" zu erhöhen, wäre mir ehrlich gesagt neu. Hier dürften die Banken bemüht sein, die Kontoführungsgebühren möglichst ruhig zu halten, um nicht die Kunden zu verschrecken und sie zur Konkurrenz zu treiben, welche bei oftmals gleichen Leistungen gar keine Gebühren verlangen. Daher solltest du wirklich mal prüfen, was dir "aufgebrummt" wird, zumal so eine Preiserhöhung ohne dein Einverständnis gar nicht durchzusetzen ist.

Die Kosten sind übrigens in der Regel Grundgebühren. Im privaten Bereich haben diese Gebühren in aller Regel nichts mit dem Kontostand, dem Dispo oder den Umsätzen zu tun. Sofern du rote Zahlen hast, bezahlst du das unabhängig von den Kontoführungsgebühren über den Überziehungszins. Und für gewöhnlich sind Transaktionen bei Privatkunden mit den Gebühren abgedeckt, so dass für einzelne Transaktionen keine weiteren Kosten berechnet werden. Und der Guthabenstand wird mit den "Guthabenzinsen" belohnt.

Bzgl. der Erklärung für die Grundgebühr an sich solltest du dich aber an deine Bank wenden. Die haben hier ja ihre Standarderklärungen und nur du allein kannst entscheiden, ob dir das dein Geld wert ist oder aber nicht. Beschweren ist letztlich immer nur dann legitim, wenn man auch zum Handeln bereit ist. Ansonsten ist es nur ein mosern, welches niemandem was bringt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Kosten für die Führung eines Girokontos sind deswegen so hoch, weil immer noch sehr viele Menschen diese Kosten in Kauf nehmen statt einfach mal nach Alternativen zu suchen. Das muss ja nicht gleich der Wechsel der Bank sein. Ich beispielsweise lege auf bestimmte Service-Leistungen wert, die ich bisher bei keiner Bank nutzen kann, die eine kostenlose Kontoführung anbietet. Daher zahle ich eine geringe Gebühr, die aber durch die optimale Wahl der Kontoführung sehr gering ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn man beispielsweise ein monatliches Gesamteinkommen von 1.200,- Euro hat, bekommt man beispielsweise bei der Postbank sein Girokonto kostenlos geführt. Andere Banken oder auch sogar einzelne Sparkassen Filialen bieten ihren Kunden bei einen ähnlichen monatlichen Geldeingang den gleichen Service an. Nur eben manche Kunden wissen nicht, dass es sich dabei um ein Gesamteinkommen im Monat handeln muss, welches natürlich auch aus mehreren Einzeleinkommen bestehen kann.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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