Was ist der Unterschied zwischen Nektar und Saft?

Im Supermarkt gibt es ja bei den Fruchtsäften meistens Nektar und Saft. Zumindest beim Apfel- und Orangensaft gibt es noch zusätzlich Apfelnektar und Orangennektar. Dieser Nektar ist dann meistens etwas billiger. Ich habe auch schon oft gehört, dass dieser Nektar viel ungesünder sein soll, als der normale Saft. Allerdings konnte ich bei den Zutaten keinen großen Unterschied feststellen, denn beide bestehen grundsätzlich aus Konzentrat und Wasser. Worin besteht der Unterschied zwischen Fruchtnektar und Fruchtsaft? Warum ist der Nektar billiger und ungesünder?

Fruchtsaft muss aus 100% Fruchtsaft bestehen, bzw. wird aus Fruchtsaftkonzentrat hergestellt, welches durch Reduzierung des Wassergehaltes entsteht. Um daraus Saft zu machen, wird das Wasser wieder hinzugefügt.

Fruchnektar besteht nicht aus 100 Fruchtsaft, sondern nur aus einem Teil Fruchtsaft, dazu kommt dann Wasser und meistens auch jede Menge Zucker. Dies erklärt dann auch, warum der Preisunterschied so groß ist, wenn man Saft mit Wasser und Zucker verdünnt, sind die Herstellkosten gleich sehr viel niedriger, als wenn nur Saft verarbeitet wird.

Fruchstsaftgetränke sind dann wiederum Fruchtsäfte, die mit Wasser und Zucker verarbeitet werden, hier liegt der ruchtsaftanteil noch unter dem des Fruchtnektars.

Ich glaube einmal gehört zu haben, dass in einem Fruchtnektar nur 10% Fruchtmark enthalten sein müssen, damit sich das Zeug Nektar nennen darf. Der ganze restliche Geschmack besteht dann aus Zucker und künstlichen Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärkern oder chemischen Geschmacksstoffen. Hauptsächlich ist ein Nektar allerdings eher ein Zuckerwasser eingefärbt oft mit viel Farbstoff, damit es auch schön gesund aussieht. Dies ist aber vor allem aufgrund des Zuckergehaltes ein Trugschluss.

Bei einem Fruchtsaft ist es so, dass er zu 100% aus richtiger Frucht bestehen muss und keine künstlichen Zusätze haben darf. Es dürfen bis zu 15Gramm Zucker pro Liter Saft hinzugefügt werden ohne dies auf der Flasche deutlich kenntlich zu machen, alles was darüber hinaus geht muss allerdings für den Verbraucher sichtbar kenntlich gemacht sein. Apfelsaft darf übrigens gar nicht gezuckert werden, weil der natürliche Fruchtzuckergehalt schon so hoch ist und bestimmte Zitrusfrüchte dürfen, wenn aus ihnen ein Saft hergestellt wird, auch stärker gesüßt werden als mit den 15 Gramm Zucker pro Liter. Dennoch gibt es aber auch hierfür bestimmte Obergrenzen, was es bei einem Nektar so weit ich weiß nicht gibt! Es soll Fruchtnektare geben, die von den Laborwerten schlechter abschneiden als die oft angeprangerte Coca Cola!

Allgemein sollte man bei Fruchtgetränken darauf achten, wie hoch der Fruchtgehalt ist. Bei Säften ist er 100 %, so ist das vorgeschrieben. Nektar muss mindestens 50 % Fruchtgehalt haben und Fruchtsaftgetränke nur 25 %. Das steht auf der Packung immer mit drauf.

Je weniger Fruchtgehalt im Getränk ist, umso mehr andere Stoffe sind drin, damit der Saft nicht wässrig schmeckt. Der Saft wird ja nicht nur mit Wasser verdünnt, sondern auch mit Zucker angereichert, damit er noch schmeckt. Bei Fruchtsaftgetränken kommen dann noch Aromen dazu. Man kann das auch mal selbst ausprobieren, indem man drei Gläser nimmt. Das eine Glas füllt man voll mit Apfelsaft, das zweite nur zur Hälfte und das dritte nur viertelst. Dann füllt man die beiden letzten Gläser mit Wasser auf. Beim zweiten kann man mit etwas Zucker den Geschmack noch retten. Beim letzten Glas sieht das Getränk nicht mehr wie Apfelsaft aus und hat auch nicht mehr viel Apfelgeschmack. Schon deshalb ist es logisch, dass hier Aromen und Farbstoffe zugesetzt werden müssen, damit das noch jemand freiwillig kauft.

Der Preis erklärt sich auch von selbst. Der Fruchtsaft bzw. dessen Konzentrat ist das teuerste. Wasser und Zucker sind preiswerter und Aromen auch. Was gesünder ist, steht wohl nicht zur Diskussion, denn die Inhaltsstoffe erklären das von selbst.