Warum hat ein Fahrstuhl / Aufzug Spiegel?
Ich habe mich jetzt ehrlich gesagt schon mehrmals gefragt, warum denn eigentlich in den verschiedensten Aufzügen in Kaufhäusern oder anderen Gebäuden Spiegel haben. Ein guter Bekannter von mir hat gemeint, dass sie denn Fahrstuhl optisch etwas größer wirken lassen. Ein anderes sagte, dass man im Aufzug auch sein Aussehen überprüfen muss.
Wer kann mich ein bisschen aufklären und welchen Zweck erfüllt er denn nun wirklich? Würdet ihr meinen Bekannten zustimmen oder eher nicht?
Nicht nur, dass der Spiegel den Aufzug größer wirken lässt, man hat dadurch auch andere Personen im Aufzug mehr im Blick. Gerade auf so engem Raum, wenn man mit unbekannten Personen fährt, ist es manchmal unangenehm, wenn die hinter einem stehen und man nicht sieht, was die da so machen.
Die Mitfahrer kommen sich also ehr beobachtet vor und ich kann mir vorstellen, dass so auch einem Taschendiebstahl oder anderen Übergriffen etwas vorgebeugt werden kann.
Ich glaube, dass Spiegel im Fahrstuhl dazu angebracht um den Raum größer wirken zu lassen.
Ich persönlich bin ein wenig von der Platzangst betroffen und bin immer froh, wenn Spiegel im Aufzug sind. Zudem dienen sie der Ablenkung auf dem Weg nach Oben oder Unten.
Spiegel bewirken auch, dass der Raum heller wird, was ja bei Fahrstühlen immer ein Problem ist.
Ich glaube auch, das die Spiegel dazu dienen den Fahrstuhl optisch größer zu machen. Auch bin ich dankbar wenn in einem wirklich sehr sehr kleinen Fahrstuhl auch ein Spiegel ist. Den ich leide auch etwas unter Platzangst, aber ich benutze es trotzdem weil ich beim Treppensteigen doch schnell aus der puste komme.
Ich schaue mich dann eigentlich immer im Spiegel an, ob eh noch alles passt, die Frisur noch richtig sitzt (Sehr wichtig bei Vorstellungsgesprächen), oder ob ich eh nichts im Zahn habe.
Ich kenne etlliche Aufzüge, wo keine Spiegel drin hängen und ich denke, dass es einfach nur ein Accessoire ist, was eben manche Aufzugmacher in den Aufzug mit einbauen, damit er optisch vergrößert ist. Wenn ich aber genau drüber nachdenke, haben oft die kleinen Aufzüge in Mehrfamilienhäuser eher keinen Spiegel dort hängen. Zumindest hier ist das eher ein Luxusartikel.
Ich würde da eher die Frage stellen, warum man nicht immer in Aufzügen Spiegel macht, damit man sich nicht so eingeengt vorkommt. Warum sie im Aufzug schon mal hängen sollte einem eigentlich klar sein.
Das unangenehm Gefühl was man in Aufzügen hat lässt sich gut mit proxemischen Begriffen der Distanz erklären.
In einem Aufzug muss man sehr dicht an fremden Menschen stehen. So dicht, dass dieser fremde Mensch in der kulturell determinierten "intimen Zone" steht, die ein jeder von uns hat. In diese Zone lässt man ungern Menschen, die einem unbekannt sind, so nahe dringen eigentlich nur sehr enge Freunde und Partner zu einem durch. Wenn nun ein fremder Mensch so nahe an einem steht, wird man zur Nichtperson, Unperson. Eine Person ohne Anspruch auf Intimität. Aus diesem Grund fühlt man sich unwohl, fühlt sich dazu verpflichtet etwas zu sagen oder zu tun, um die Person zu legitimieren oder eben man ist peinlich berührt und versucht sich sozial auszuschalten, indem man kaum Signale gibt und Blickkontakt meidet.
Dieses Unwohlsein überkommt einen übrigens auch, wenn man mit fremden Kulturen zusammen trifft (oder geistig behinderten Menschen, die diese Distanz nicht wahrnehmen), in denen die intime Distanz weitaus geringer ist.
Die Spiegel jedenfalls hängen dann in modernen Aufzügen, damit man das Gefühl bekommt etwas Distanz hinter sich bringen zu können, um der Situation zu entgehen. Rational ist das Beklemmungsgefühl nicht, es lässt sich aber durch die Spiegelfronten etwas vertreiben.
Spiegel lassen einen kleinen Raum wie einen Aufzug größer erscheinen. Gerade bei Leuten, die unter Klaustrophobie und anderen Beklemmungsproblemen in engen Räumen leiden, kann ein optisch größer erscheinender Raum schon zum Wohlbefinden bei der Fahrt im Aufzug beitragen, auch wenn der Raum in Wirklichkeit natürlich nicht größer wird. Dass man sein Aussehen im Spiegel des Aufzuges überprüfen kann, ist wohl ein netter Nebeneffekt. Die Idee, dass durch die Spiegel auch die Beobachtung von seltsamen Gestalten im Aufzug möglich ist, finde ich ebenfalls nett. Ich finde es ehrlich gesagt auch angenehmer, wenn ich in einem Aufzug mit Spiegel fahren kann als in einem, der keine Spiegel und dunklere Wände hat.
Diamante hat geschrieben:Ich würde da eher die Frage stellen, warum man nicht immer in Aufzügen Spiegel macht, damit man sich nicht so eingeengt vorkommt.
Ich denke dass das daran liegt, dass viele Aufzüge einfach alt sind und es sich bei diesen nicht mehr lohnt, die Spiegel nachzurüsten, sofern nicht der ganze Aufzug saniert oder umgebaut wird. Zudem kosten die Spiegel ja auch Geld und in manchen Häusern, gerade in irgendwelchen Wohnblocks, wären die Spiegel wohl regelmäßig kaputt, so dass die häufigere Instandsetzung recht kostenintensiv sein dürfte. In manchen Häusern lohnt sich der Einbau von Spiegeln in Aufzügen daher wohl nicht.
Trotz der schon vorhandenen Lösung finde ich, dass alle genannten Antworten dazu beitragen, dass Spiegel in Aufzügen einfach von Vorteil sind. Man fühlt sich nicht so beengt, kann die hinter einem stehenden Menschen beobachten und sich selbst betrachten. Ferner finde ich, dass das manchmal komisch aufkommende, üble Gefühl nicht mehr so ausgeprägt ist, weil die Spiegel doch sehr ablenken.
Aufzüge mit Spiegeln in größeren Wohnhäusern würden sich bestimmt nicht lohnen. Da hier oft Einzelpersonen oder in zusammengehörenden Gruppen mehrere Kinder und Jugendliche rauf- und runterfahren, wären die Spiegel eventuell zerbrochen oder wenn das nicht der Fall sein sollte, zumindest bemalt und beschmiert. Das wäre sehr unschön. Die Säuberungen und Reparaturen würden zu viel Geld verschlingen. Solche Schmierereien kommen sehr selten in Kaufhäusern vor, weil meistens mehrere Fahrgäste im Aufzug sind oder damit gerechnet werden muss, dass welche zusteigen.
Ich habe die Lösung auf die Frage. da ich mehrere Jahre Marketing studiert habe, ist mir die Geschichte eines Tages erzählt worden. Otis, der erste Fahrstuhl Produzent, hat einen Aufzug gebaut und wollte diesen verkaufen. Das Problem, damals waren diese Fahrstühle sehr, sehr langsam, so langsam das man schneller zu Fuß oben in seiner Wohnung war. Die Aufzüge wurden dementsprechend nicht gekauft und die Firma war kurz vor dem Bankrott. Die Lösung - Spiegel! Durch die Spiegel wurde etwas geboten und es hat sich gelohnt den Aufzug zu benutzen, weil man zwar länger brauchte, aber wenigstens sich nochmal begutachten konnte. Wir Menschen sind halt eitel.
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