Apotheken Kurierfahrer ein empfehlenswerter Nebenjob?

vom 22.01.2012, 14:37 Uhr

Hier fahren viele Autos herum, die am Fenster ein Schild haben, dass sie Apothekenkurierfahrer sind. Das sind meist Privatfahrzeuge, die die Kurierfahrer dafür nutzen. Ich kannte auch mal eine Frau, die für die Apotheke solche Kurierfahrten machte und sie bekam pro Fahrt bezahlt. Sie musste ihren eigenen PKW dafür nutzen. Und der Verdienst war nicht gerade sehr hoch. Sie stand auf Abruf und es konnte schon sein, dass sie mehrmals am Tag raus musste.

Wie seht ihr solche Kurierfahrten für Apotheken? Ist es ein lukrativer und empfehlenswerter Nebenjob? Würdet ihr so einen Nebenjob annehmen, wenn ihr immer auf Abruf stehen müsstet, euren eigenen PKW nutzen müsstet und eben pro Fahrt bezahlt werden würdet? Würdet ihr so einen Job eher nur annehmen, wenn ihr eine feste Arbeitszeit habt und den Wagen der Apotheke nutzen könntet und einen festen Lohn bekommen würdet? Wie ist das bei euch in der Ecke mit Apothekenkurierfahrten? Muss man da auch irgendwelche Voraussetzungen erfüllen um so einen Job zu bekommen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich hätte vielleicht auch die Möglichkeit gehabt, einen solchen Job zu bekommen. Da ich momentan noch arbeitslos bin, habe ich mir überlegt, was ich sonst noch machen könnte, damit wenigstens etwas Geld zusammen kommt. Ein Bekannter hat mir den Job des Kurierfahrers für Apotheken vorgeschlagen, da er selber auch dort arbeitet. Er hat hat aber schon von Beginn an gesagt, dass man da nicht die Menge an Geld verdient. Trotzdem habe ich mich dazu entschlossen, einmal mit ihm mitzufahren, damit ich mir das ganze einmal anschauen kann.

Wir haben uns dann morgens um 9 Uhr bei ihm zu Hause getroffen und mussten dann zu der Zentrale fahren, wo man die Medikamente abholen muss. Man bekommt allerdings ein Auto von der Firma gestellt, was man auch mit nach Hause nehmen darf. Wenn ich mit meinem eigenen Auto fahren müsste, dann würde es für mich sowieso nicht infrage kommen. Außerdem braucht man dafür schon einen Kastenwagen, wie einen VW Caddy. Das Auto, was meinem Bekannten gestellt wurde, war allerdings ein eher älteres Modell, was auch schon über 500.000 km runter hatte. Und dementsprechend sah es natürlich auch von innen aus.

Es ist wichtig, dass man sich schon vor der Hinfahrt erkundigt, ob vielleicht auf dem Weg zur Zentrale Stau auf den Autobahnen ist. Denn die Ausgabe der Medikamente beginnt um etwa 10:45 Uhr. Da ist es einfach wichtig, dass man pünktlich da ist. Wenn man angekommen ist, muss man sich seinen Parkplatz sichern, damit man möglichst nahe an seiner persönlichen Ausgabe steht, damit man die Boxen nicht so weit tragen muss. Sobald man da ist, beginnt es eigentlich schon, dass man sich sehr beeilen muss und auf Zeit arbeitet. Man muss zusehen, dass man die Liste bekommt, mit den ab zu fahrenden Apotheken. Danach geht man zu seinem persönlichen Regal und sammelt die Boxen ein. Es kann vorkommen, dass eine Apotheke mehrere Boxen bekommen, oder auch nur eine, mit einem Medikament drin. All die Boxen müssen ordentlich auf Vollständigkeit kontrolliert werden. Trotzdem darf man sich dabei nicht so viel Zeit nehmen, da man einen festen Zeitplan hat, den man auch einhalten muss.

Wenn es dann los gehen kann, steht auf der Liste die jeweilige Apotheke, die man zu einer bestimmten Uhrzeit erreichen muss. Manchmal liegen dann nur ein paar Minuten dazwischen, wenn man schon wieder bei der nächsten Apotheke sein muss. Als ich mir die Sache nur erst angeschaut habe, habe ich auch mit geholfen, die Boxen hinein zu tragen. Als Frau kann man nicht so viele Boxen auf einmal nehmen, wie ein Mann, sodass ich schon mehrmals hätte gehen müssen. Wenn man die erste Liste abgefahren hat, muss man wieder zur Zentrale fahren. Dort hat man dann, je nachdem, wie schnell man war, ein wenig Zeit, um Pause zu machen, natürlich in seinem Auto. Danach geht das Ganze wieder von vorne los.

Der Nachteil des Jobs ist eben, dass man ständig unter Zeitdruck steht, was dann mit Stress verbunden ist. Zudem erhält man umgerechnet einen Stundenlohn von etwa 5 €. Außerdem bekommt man es nicht bezahlt, wenn man im Stau steht. Man bekommt immer nur die Zeiten bezahlt, die auf der Liste stehen. Bei der Fahrt, wo ich dabei war, standen wir etwa insgesamt eine Stunde im Stau, was man nicht bezahlt bekommt. An einem kompletten Tag, wo man von 10:00 Uhr bis etwa 19:00 Uhr unterwegs ist, bekommt man etwa 35 €, was nicht gerade viel ist. Denn die Stehzeiten, also das Einladen in den Wagen und die Abgabe der leeren Boxen, die man von den Apotheken wieder mit nehmen muss, bekommt man alles nicht bezahlt, eben nur die reinen Fahrzeiten.

Das war mir einfach zu wenig Geld, was ich da raus bekommen hätte. Von diesem Geld könnte ich einfach nicht leben. Daher habe ich mich erst einmal entschlossen, das Angebot nicht anzunehmen. Es ist einfach mit viel Stress verbunden und man bekommt nur einen Hungerlohn.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke mal, es geht dir um eine Stelle als Bote für die Apotheke und nicht um eine Stelle als Fahrer für den Großhändler, wie von senny beschrieben, oder? Wir haben in unserer Apotheke einen Botenfahrer, es gibt aber auch größere Apotheken, wo sich mehrere Boten den Job teilen.

Unser Fahrer wird, soweit ich weiß, nicht pro Fahrt bezahlt, sondern bekommt eine monatliche Pauschale. Wir haben den Vorteil, dass unser Fahrer im Haus wohnt, wo die Apotheke ist. Für den Fahrer ist das wohl eher ein Nachteil, weil wir ihn dann eher mal rufen können, wenn ein Kunde dringend ein Medikament braucht. Im Normalfall fährt unser Fahrer aber zwei Mal pro Tag, einmal ungefähr um 16 Uhr und einmal ungefähr um 18 Uhr.

Im Normalfall reichen diese beiden Touren auch völlig aus und wir müsen den Fahrer nicht zusätzlich nochmal rufen, aber es kann natürlich immer mal etwas dazwischenkommen. Unser Fahrer benutzt auch seinen eigenen Wagen, aber das Benzin wird ihm von der Apotheke bezahlt.

Ich denke, die Hauptvoraussetzungen für einen solchen Job sind natürlich ein Führerschein, freundliches Auftreten gegenüber den Patienten und eine gute Ortskenntnis.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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