Behindertengerechtes Bad, was braucht man alles?

vom 02.02.2012, 16:18 Uhr

Ich soll für einen Bekannten herausfinden, was man alles bei einem Umbau auf eine behindertengerechte Dusche benötige. Also angefangen mit Rechten und Normen, über Ausführung, bis hin zu Kosten. Könnt ihr mir sagen, wo ich sowas finde? Gibt es da im Internet irgendwo eine Seite, wo alles drin steht? Kennt ihr Euch eventuell damit aus und könnt mir helfen? Oder lohnt es sich gar, das ganze Bad komplett umzubauen? Da die Dusche ja den größten Teil des Bades einnimmt. Kann man da irgendwas an Platz sparen, wenn kein Rollstuhlfahrer es benutzt?

» Maamel » Beiträge: 178 » Talkpoints: 2,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Erst einmal benötigst du die Erlaubnis des Vermieters, wenn du in einer Mietwohnung den Umbau realisieren willst. Danach benötigt ihr eine ärztliche Verschreibung, welche sich direkt auf die genaue Art der Einschränkung der betroffenen Person bezieht. Damit sollte dann ein Sanitätshaus gut arbeiten können. Dann steht die Kostenfrage an, denn dafür gibt es nun mehrere Möglichkeiten.

Man kann dies vollkommen privat bezahlen oder einen Antrag bei der zuständigen Krankenkasse stellen. Den Rententräger kann man unter Umständen auch ins Boot holen oder bei der Pflegekasse um einen Zuschuss bitten. Ist natürlich das reale Einkommen sehr gering, werden die Kosten dann vom örtlichen Sozialamt übernommen. Dazu müssen allerdings sämtliche Anträge komplett erst einmal ausgefüllt und dann gestellt werden.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das richtet sich auch nach dem Schweregrad der Behinderung. Immerhin muss man bei leichteren Behinderungen ja nicht ganz so viel umbauen, wie bei einem Menschen, der wirklich stark beeinträchtigt ist. Wie schon gesagt wurde, brauchst du auf jeden Fall das Einverständnis des Vermieters. Oftmals ist das auch nur im Erdgeschoss wirklich realisierbar, da es da Dinge gibt, die sehr schwer sind und man die vielleicht nicht unbedingt ins Dachgeschoss stellen sollte.

Oftmals fängt es schon bei den Türen an. Die müssen ja mindestens so breit sein, dass man mit einem Rollstuhl durchkommt. Wenn man aber einen speziellen Pflegerollstuhl hat, dann müssen die sogar in manchen Fällen noch breiter sein. Das heißt dann ja, dass man den kompletten Rahmen entfernen und neu machen muss. Eine behinderten gerechte Badewanne ist unglaublich teuer und auch entsprechend groß. Hat man ein kleineres Bad, wird es schon daran scheitern. Eine Hebebühne um überhaupt auf die Toilette oder in die Badewanne zu kommen braucht man dann unter Umständen auch. Dann vielleicht auch noch einen Toilettenstuhl und eine entsprechende Spüle, wenn man das nicht alles immer so sauber machen will. Je nach Behinderung muss man eben sehen, wie man die ganzen Hilfsgriffe anbringt und ob die denn etwas bringen. Nicht jeder kann die ja nutzen.

Man kann sich da mal bei den Krankenkassen informieren. Wenn jemand so sehr beeinträchtigt ist, dass er einen Umbau benötigt, dann sollte man sich auf jeden Fall auch informieren, ob man da nicht ein bisschen finanziell unterstützt werden kann, denn so ein kompletter Umbau wird definitiv sehr kostspielig.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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