Während der Operation - Wie Zeit überbrücken / rumkriegen?

Ich denke auch, dass es in deiner Situation wohl besser sein wird, wenn du einfach zu Hause bleibst und dann angerufen wirst, wenn alles vorbei ist. Du scheinst dir ja wirklich wahnsinnige Sorgen um deinen Freund zu machen, insofern würdest du einfach nur Nervosität verbreiten und daher ist deine Entscheidung, nicht mit zum Krankenhaus zu fahren meiner Meinung nach auch die Richtige. Panikmache ist wohl das Letzte, was deinem Freund in seiner Situation helfen würde und so kann man das ganz gut umgehen. Am besten wäre es natürlich, wenn du noch eine Freundin um dich hättest oder einfach eine andere Person, die dich während der Zeit ein wenig ablenken kann.So sitzt du auch nicht die ganze Zeit daheim und starrst das Telefon an. Eine halbe Stunde ist nun nicht so wahnsinnig lange und ich denke auch, dass es wohl keine allzu komplizierte Operation sein wird, aber ich kann schon verstehen, dass du dir auch Sorgen machst.

Mein Kleiner soll im Sommer wohl auch operiert werden, da er ständig eine Mandelentzündung hat. Sicher ist das noch lange nicht, aber ich habe jetzt schon große Angst davor, wenn ich ehrlich bin. Ich denke, dass das bei einer Mutter auch ganz normal ist und das man das auch nicht so wirklich abstellen kann. Hier werde ich auch auf jeden Fall dabei sein und im Krankenhaus warten, aber mein Sohn wird dann auch erst drei Jahre alt sein und daher kann man das mit deiner Situation nun wirklich nicht vergleichen. Vielleicht gelingt es dir ja, dich zuhause ein wenig abzulenken, obwohl das natürlich immer leichter gesagt ist, als getan. Im Krankenhaus kannst du ihm ohnehin nicht wirklich helfen und da ihr es auch so abgesprochen habt, dass du ihn besuchst, wenn er wach geworden ist, würde ich das auch einfach so machen. Daheim kannst du dich auch einfach viel besser ablenken als im Krankenhaus. Dort ist meiner Meinung nach auch immer so eine seltsame Stimmung - zumindest ich fühle mich da immer total unwohl. Ich drücke euch die Daumen, dass alles gut geht und du dich ein wenig ablenken kannst.

Eine Freundin habe ich nicht, die dann vorbei kommen könnte oder würde und das halte ich auch eher nicht für nötig. Ich dachte mir auch schon, dass ich Hausarbeiten erledige und immerhin habe ich noch meine Tiere. Die helfen mir auch, wenn ich mal für ein paar Tage alleine bin, weil mein Partner geschäftlich verreisen musste. Außerdem merken sie auch immer gleich, wenn ich mal krank oder sehr nervös sind. Dann kommen sie viel zu mir.

Ich denke auch, dass mich lesen sicherlich ablenken wird und Fernsehe schauen könnte ich auch noch. Morgens kommen nun immer alte Folgen von Charmed und Ghost Whisperer, was ich ganz gern sehe. Wenn jemand aus der Familie eine schwierige Aufgabe meistern muss, dann zünde ich auch immer für ihn eine Kerze an. Das werde ich morgen für meinen Partner auch machen. So, habe ich wenigstens ein bisschen das Gefühl, dass ich etwas für ihn tun kann.

Ich würde mir wahrscheinlich ein gutes Buch schnappen und mich einer völligen Reizüberflutung ausliefern. Damit geht es mir immer am besten, wenn ich weiß, dass eine mir liebe Person in einer Gefahrensituation ist, wie in diesem Fall also einer Operation. Ich muss mich dann einfach ablenken, damit ich mir nicht in einer Tour die Worst-Case Szenarien ausdenke, vor denen ich Angst habe und die ich dann immer wieder modifiziere.

Ich würde mir also ein Buch nehmen und mich mit diesem dann vor den Fernseher setzen. Das reicht bei mir meistens schon aus um mich abzulenken, weil es mir meistens schwer fällt, die beiden unterschiedlichen Einflüsse zu sortieren und voneinander zu trennen. Außerdem würde ich mir eine Kanne Wasser auf den Tisch stellen, um diese dann auszutrinken. Wenn ich eine offene "Wasserquelle" neben mir habe trinke ich diese meistens auch auf, da ich das Wasser nicht offen stehen lassen haben mag. Ansonsten würde ich in dieser Situation zu wenig Flüssigkeit zu mir nehmen. Und dann würde ich mir wohl auch noch etwas zu essen machen um meinen Magen zu beruhigen.