Müll pressen nicht erlaubt?

Ich habe gerade im Radio einen Bericht gehört, der mich doch schon fragen lässt, ob es wirklich so gemeint ist. Es ging darum, dass es nicht erlaubt sei, den Hausmüll in die Mülltonnen zu stopfen. Das kennt doch sicherlich jeder. Da hat man noch einen Beutel Müll und möchte ihn gerne in die Mülltonne bringen. Doch die Mülltonne quillt schon fast über und es kann nur noch gepresst werden, dass der eigene Müllbeutel noch hinein passt.

Und genau darum geht es. Es können sogar Strafen in Höhe von 50.000 € vergeben werden, wer seinen Müll in die Tonnen presst. Ich weiß nicht, wie oft ich das schon gemacht habe, oder auch andere Mieter, oder Hausbesitzer. Zwar kann man dann sagen, dass man sich eine größere Mülltonne anschaffen muss, aber solange doch die Müllbeutel noch hinein passen, auch wenn man sie quetschen muss, ist es doch in Ordnung.

Habt ihr davon auch gehört? Wie ist es bei euch? Quetscht ihr den Müll auch, wenn er nicht mehr in die Mülltonne passt? Oder nehmt ihr den Müll wieder mit und lagert ihn, bis die Tonne geleert wird? Hat vielleicht jemand schon eine Strafe für das Quetschen des Mülls bekommen?

Das habe ich noch nie gehört. Warum soll das denn verboten sein? Kann dabei irgend etwas passieren? Mittlerweile mache ich das nicht mehr, da wir sehr große Mülltonnen für unser Haus hatten. Aber in meiner alten Wohnung hatte jede Wohnung seine eigenen kleinen Mülltonnen, da musste ich auch hin und wieder mal etwas nachdrücken, wenn die Tüte nicht mehr rein gepasst hat. Ich wusste bisher aber auch nicht, dass das verboten sein soll und mich würde mal interessieren weshalb das so ist.

Ich habe von so etwas bislang auch noch nie etwas gehört. Warum sollte man es denn bestrafen, wenn jemand seine X Liter Müll ordnungsgemäß bezahlt und dann diese auch richtig ausnutzt. Es macht ja auch für den Verbraucher wenig Sinn, wenn man jede Woche nur die Tonne zu drei viertel befüllt, weil noch massig Luft zwischen dem Abfall ist und man das ganze noch komprimieren könnte.

Ich fände es eine riesige Frechheit, wenn man es den Kunden verbieten würde, den von ihnen bezahlten Platz in ihrer Mülltonne voll auszunutzen und sie dafür auch noch bestrafen würde. Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen, das würde doch auch eins zwei drei die Verbraucherschützer auf den Plan rufen, denn das ist nun wirklich ein Unding. Wir stopfen unsere Mülltonne auch immer ordentlich voll und manchmal steht sogar der Deckel auf. Da hat sich noch nie ein Mitarbeiter der Müllabfuhr bei uns beschwert oder gar die Mülltonne an der Straße stehen gelassen.

Von einem solchen Gesetz habe ich auch noch nie etwas gehört. Ich mache es genau so, dass ich den Müll etwas in die Tonne quetsche, wenn nicht mehr viel Platz vorhanden ist. Es geht doch dabei auch in der Mülltonne nichts kaputt, so gewaltsam wird wohl keiner seinen Müll in die Tonne pressen. Also, ich kann wirklich nicht verstehen, was ein solches Gesetz bezwecken soll.

Wenn die Mülltonnen geleert werden, werden sie ja auch in den Müllwagen eingehängt und mehrere Male mit den Greifarmen gegen die Wand des Müllwagens gestoßen, damit sie wirklich leer werden. Da dürfte es auch kein Problem sein, wenn man mal eine Mülltüte etwas fester in die Tonne gesteckt hat.

Wir haben auch so ein Rundschreiben erhalten. Es geht sich ja auch nicht darum, das jemand ein wenig nachdrückt damit noch ein Beutelchen Müll in die Tonne passt, sondern darum, das viele Menschen anfangen kleinere Tonnen zu bestellen bei den Entsorgungsfirmen, obwohl sie die Großen wegen der Müllmenge bräuchten. Da werden dann 120 l Tonnen gegen 240 l Tonnen getauscht, aber weil die Tonnen so klein sind, wird sich teilweise in die Tonnen gestellt und auf dem Müll herum gehüpft, damit noch einiges in die Mülltonne passt. Wenn die Müllwagen dann kommen, steht meistens noch der Deckel wegen Überfüllung auf, und wenn die Tonne gelehrt werden soll, ist der Müll so fest darin, das er sich kaum entfernen lässt, nur um ein paar Euro zu sparen.

Aber die Tonnen dann stehen zu lassen, oder den Besitzer mit einer Geldstrafe zu drohen, bringt in meinen Augen wenig, denn dann läuft man Gefahr, das diese Menschen ihren Müll vielleicht auf illegalem Wege entsorgen, entweder das sie ihn in öffentlichen Mülleimern entsorgen oder auch einfach in irgendwelche Büsche schmeißen.

Ich stopfe unseren Müll auch ein wenig nach, bei der Grünen Tonne bringt das richtig viel Platz. Dazu nehme ich Spaten oder Grabegabel und drücke und stoße von oben auf den Müll, bis die Zwischenräume sich etwas verkleinert haben.

Laut unserer Abfallsatzung ist das auch nicht verboten, dort steht lediglich, dass das Einschlämmen von Müll in den Tonnen nicht erlaubt ist. Das heißt, den Müll mit Wasser zu einem Schlamm zu verarbeiten, bis er dann halt die Tonne komplett ohne Zwischenräume ausfüllt. Das "normale" Stopfen von Müll kann doch niemand ernsthaft verbieten wollen.

Den Müll bringt meist mein Partner in die dazugehörige Tonne und manchmal ist die Gemeinschaftstonne so voll, dass es nur etwas bringt, wenn man den Müllbeutel hineinpresst und drückt. Selbst, wenn die Tonne noch recht leer ist, machen wir dies manchmal, um eben nicht allzu viel Platz in einer solchen Tonne zu verbrauchen. Daher verwundert es mich, dass so etwas verboten sein soll und gegebenenfalls sogar mit einer Strafe geahndet wird.

Scheinbar kommt so etwas aber recht häufig vor und tritt immer vermehrt auf, sodass es zu einer Strafe kommen muss. Wahrscheinlich hat man in der Tat keine andere Wahl, wenn die Leute so uneinsichtig sind.

Es ist nicht verboten, den Müll mit Körperkraft in der Mülltonne zusammen zu drücken. Verboten ist es lediglich, wenn man dazu eine Müllpresse verwendet. Hierbei wird der Müll dann so nachverdichtet, dass man nicht ein oder zwei Müllbeutel mehr unterbringt, sondern die zwanzigfache Menge.

Diese Müllpressen sind nicht allgemein verboten, sondern das wird jeweils in den Gemeindesatzungen geregelt. Ob die Gemeindesatzungen, die die Verwendung von Müllpressen verbieten, dann auch wirksam sind, ist von Fall zu Fall zu klären. Es muss also niemand befürchten Bußgeld zahlen zu müssen, weil er die Müllsäcke mit Kraft in die Mülltonne drückt.