Autofahren: Noch an das halten was in der Fahrschule gelernt
Darf man in diesem Forum ehrlich sein oder wird man dann von allen Seiten beschimpft? Tempolimit? Da bin ich immer etwas zu schnell. Wo 50 steht bin ich mit 60 unterwegs. Wenn man nun bedenkt, das der Tacho von Gesetzgeber aus nie zu wenig anzeigen darf, so sind die 60 km/h laut Tacho dann auch nur 54 - 56 echte km/h. Sollte nun eine Radarfalle sehr penibel eingestellt sein, so zahle ich eben 10€ und gut ist. Nur das bisher noch keine Radarfalle bei meinem Fahrstil ausgelöst hat. Oder Tempolimit bei Nässe? Wer entscheidet wann es nass ist? Für mich ist es im besten Fall feucht.
Überholverbot? Warum soll ich ewig hinter einem Bus, LKW oder Traktor festhängen? Wenn ich die Strecke einsehen kann und kein Gegenverkehr kommt, schalte ich einen Gang runter, trete das Gaspedal durch und bin auch schon vorbei. Abbiegen? Der Fahrlehrer sagte immer: In den Spiegel schauen, Blinken, Bremsen, in den zweiten Gang schalten und dann abbiegen. Die Realität: Spiegel schauen, blinken und rum. Wenn alles frei ist kann man auch im dritten oder vierten Gang mit 50 km/h abbiegen.
Rote Ampel? Ich habe vor 26 Jahren noch gelernt in den Leerlauf zu schalten und die Handbremse zu betätigen. Bei Gelb wird dann der Gang eingelegt, die Handbremse gelöst und los geht es. Das mache ich schon lange nicht mehr. Der erste Gang bleibt drin, ein Fuß auf der Kupplung, der andere auf der Bremse und bei Gelb starte ich. Geht leider nur, wenn man der Erste an der Ampel ist.
Trotz dieser ganzen Verfehlungen beträgt die Summe meiner Punkte in Flensburg 0. Kosten für Knöllchen im Jahr liegen zwischen 0 und 20€. Selbstverschuldete Unfälle in 26 Jahren gibt es auch nicht. Entweder ist es gar nicht so falsch ein paar Regeln zu ignorieren oder ich habe einfach nur Glück.
Wenn ich hier lese wie sich einzelne im Straßenverkehr verhalten kann ich nur sagen, das diese Leute den Führerschein nochmal machen sollten.
Wenn man sich einfach ein Vorfahrtschild denkt, statt sich an die rechts-vor-links Regel zu halten, dann ist das nicht einfach nur Gedankenlos. Im Falle eines Unfalles bekommt man die volle Schuld. Und wenn dann noch von rechts kein Auto kam sondern ein Fahrradfahrer, muss man unter Umständen damit leben jemanden getötet zu haben. Deinem Bekannten solltest Du mal dringend sagen, dass er diese Vorfahrtsregel auf jeden Fall beachten sollte.
Schulterblick und Blinken gewöhnen sich leider auch sehr viele Menschen ab. Dabei sind es ja genau diese Kleinigkeiten, die Unfälle verhindern können. Ich halte mich jedenfalls nach wie vor daran. Und den Führerschein habe ich seit 1994.
Dass sich der eigene Fahrstil mit der Zeit ändert, das ist völlig normal. Dass man nicht exakt nach dem Tacho fährt, ist ebenfalls normal. Das liegt auch daran, dass jeder Tacho einen Vorlauf hat. 3 bis 5 km/h sind Standard, manche haben auch einen größeren Vorlauf. Ich fahre auch nur selten mit der richtigen Geschwindigkeit. Bei mir liegt das aber vor allem daran, dass mein Auto die Geschwindigkeit in Meilen anzeigt. Dadurch kann ich die Geschwindigkeit sowieso nur schätzen. Andere Regeln halte ich bestimmt auch nicht mehr ein.
Ob ich die praktische Fahrprüfung noch bestehen würde, weiß ich gar nicht. Theoretische Tests mache ich immer wieder mal, da sich ja auch Verkehrsregeln ändern. Auf diese Weise bleibe ich zumindest in der Hinsicht fit. Ich würde aber jederzeit mal an einem unabhängigen Test teilnehmen.
Meine praktische Führerscheinprüfung ist noch gar nicht lange her, im Oktober 2010 habe ich sie hinter mich gebracht. So viel Gelegenheit hatte ich also nicht, mir einen völlig neuen Fahrstil anzueignen, vor allem, weil ich nicht allzu häufig Auto fahre. Was mir aber nach nur wenigen Wochen auffiel, war, dass ich kaum mehr rückwärts einparke. Irgendwie benötige ich das einfach nicht, man kann auch stattdessen immer vorwärts einparken. Dabei lag mir rückwärts einparken in der Fahrschule noch ganz gut, entgegen der Klischees. Da ich nie rückwärts einparke, habe ich es völlig verlernt und kann mittlerweile nur noch rückwärts ausparken. Das ist wahrscheinlich die größte Veränderung in meinem Fahrstil, abgesehen davon blicke ich seltener über die Schulter, wenn ich die Spur wechsle. Aber ich vermeide es ohnehin, andere zu überholen, davor habe ich ehrlich gesagt ein wenig Angst.
Was mir noch spontan einfällt, ist meine Geschwindigkeit. Früher habe ich akribisch darauf geachtet, dass der Tacho nie mehr als genau 50 km/h anzeigt. Das ist mir mittlerweile herzlich egal und ich fahre insbesondere abends bei weniger Verkehr immer so, dass der Tacho mir ca. 60 km/h anzeigt. Aber das nennt sich dann "an den Verkehr angepasst".
Was mir noch spontan einfällt, ist meine Geschwindigkeit. Früher habe ich akribisch darauf geachtet, dass der Tacho nie mehr als genau 50 km/h anzeigt. Das ist mir mittlerweile herzlich egal und ich fahre insbesondere abends bei weniger Verkehr immer so, dass der Tacho mir ca. 60 km/h anzeigt. Aber das nennt sich dann "an den Verkehr angepasst".
Mir ging es genauso. Ich habe anfangs immer pingelig genau darauf geachtet, wirklich nur 50 zu fahren und mit der Zeit bin ich dann auch mal etwas schneller durch Orte gefahren – wie eben die anderen auch. Gerade dort, wo Bundesstraßen in Großstädte münden, fahren die meisten ja deutlich schneller und man wird nur andauernd überholt, wenn man „nur“ 50 fährt.
Auch durch kleine Orte, die z.B. nur 500 m Straßenlänge umfassen, bin ich manchmal etwas schneller gefahren. Allerdings wurde ich dann auch mal dabei erwischt und geblitzt. Da fuhr ich kurz vorm Ortsausgang schon 64 km/h, wurde geblitzt und da ja 7 km/h abgezogen werden, musste ich dann für die verbleibenden 57 km/h (also 7 zuviel) Strafe zahlen.
Genauso wurde ein Bekannter von mir geblitzt, als ich gerade als Beifahrer mit im Auto saß und das passierte, als er im Ort mit 60 unterwegs war. Ich hätte früher gar nicht gedacht, dass auch wegen so geringer Überschreitungen schon geblitzt und auch das Geld dann eingetrieben wird, ich dachte immer, dass sei zu „geringfügig“.
Und seitdem mir das passiert ist, achte ich schon wieder darauf, mich mehr oder weniger exakt an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten oder zumindest nicht mehr als 5 – 7 km/h darüber zu liegen.
Also ich achte schon darauf, dass ich noch ähnlich wie damals in der Fahrschule fahre. Die praktische Prüfung würde ich denke ich schon noch wieder bestehen. Klar, man fährt nicht immer genau 50, sondern pendelt eher bei dem ein, was andere auch fahren. Du hältst in der Stadt den Verkehr sogar eher auf, wenn du nur 50 fährst, während alle anderen 60 fahren. Und ich gebe es zu, dass ich auf der Autobahn nun nicht jedes mal wieder auf den rechten Streifen wechsle für 50 bis 100 Meter oder so. Wenn ich sehe, dass da gleich wieder ein LKW kommt, bleibe ich direkt auf dem mittleren Streifen, denn sonst muss ich vor dem LKW wieder abbremsen und schauen, wann ich wieder auf den mittleren Streifen wechseln kann. Nur wenn es sich wirklich lohnt, wechsle ich zurück auf den rechten Streifen. Das machen aber eigentlich fast alle so. Kaum jemand geht für jede Lücke wieder zurück auf diesen Streifen wie man es in der Fahrschule noch gelernt hat.
Was ich aber wohl nicht mehr bestehen würde, ist die theoretische Prüfung. Da gab es einfach so viele Fragen und Regeln die man im Leben nie anwenden muss. Das Beladen eines Anhängers, wie viel Tonnen man aufladen darf und dieser ganze Kram. Das sind einfach Sachen, die braucht man im täglichen Leben gar nicht.
Irgend jemand meinte hier, er würde keinen Schulterblick mehr machen. Das halte ich allerdings für gefährlich. Gerade auf der Autobahn, wenn man die Spur wechselt, sollte man das dringlichst tun. Ich habe zwar Außenspiegel die den toten Winkel zeigen, aber mache das trotzdem zur Vorsicht lieber noch. Besser ein mal mehr geschaut als einen Unfall zu bauen.
Ich fahre im Großen und Ganzen schon noch so, wie ich es in der Fahrschule gelernt habe. Natürlich halte ich mich nicht immer zu 100% an die Geschwindigkeitsbegrenzung, aber ich kenne niemanden, der nicht ab und zu mal schneller fährt, als erlaubt ist. Auch blinke ich meistens nicht mehr, wenn ich nach einem Hindernis wieder nach rechts in die Spur fahre.
Ob ich allerdings die theoretische Führerscheinprüfung heute nochmal ohne Vorbereitung bestehen würde, kann ich nicht sagen. Viele Fragen waren ja einfach mit klarem Menschenverstand zu beantworten, aber es gab auch Fragen, die man in der Praxis doch nicht braucht. Die Belademenge eines Anhängers habe ich in meiner Fahrpraxis noch nicht ausrechnen müssen. Auch die Formel des Bremsweges bei bestimmten Geschwindigkeiten weiß ich nicht mehr. Dafür würde ich aber die praktische Fahrprüfung mit heutiger Routine sicher besser schaffen als damals.
iCandy hat geschrieben:So würde er oftmals Rechts vor Links gar nicht beachten, sondern sich scheinbar ein unsichtbares "Vorfahrt gewähren"- oder "Vorfahrtsstraße"-Schild denken.
Wenn ich diese und so manche andere Äußerung hier lese, bin ich ganz klar für mehr Kontrolle und wesentlich empfindlichere Strafen! Denken kann man sich natürlich beim Autofahren, was man möchte, aber jemanden die Vorfahrt zu nehmen, kann nicht nur teuer werden, sondern auch sehr böse enden. Und wenn Autofahrer bei rechts-vor-links manchmal scheinbar nicht wissen, was das bedeutet, finde ich das einfach nur nervig.
Ohne Regeln würde unser Straßenverkehr nicht funktionieren. Natürlich gibt es Verstöße, die allgemein toleriert werden. Wenn jemand mal ein paar km/h zu schnell unterwegs ist, geht es letztendlich hauptsächlich um seinen Geldbeutel. Doch nachts durch Ortschaften zu brettern, mit quietschenden Reifen abzubiegen und ähnliches, finde ich mittlerweile einfach nur daneben. Dass Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Nässe Sinn machen, kann jeder zum Beispiel in einem Fahrsicherheitstraining selbst einmal feststellen. Schonmal etwas von Aquaplanning gehört?
Insgesamt habe ich in der Fahrschule neben dem Fahren an sich (womit man in den Fahrstunden ja meistens ausreichend beschäftigt ist) nur Dinge gelernt, die man auch im täglichen Autofahrerleben einhalten sollte. Natürlich wurde ich dabei auch darauf vorbereitet in der praktischen Prüfung besser einmal zu früh zu bremsen, extra viel Abstand zu halten und öfter als wirklich notwendig in Spiegel zu schauen. Der Fahrschüler vor mir, hat dies auch in der dritten praktischen Prüfung noch nicht beherzigt und das obwohl der Prüfer ihn sogar zweimal darauf hinwies, dass wir es weder eilig haben und er auch nicht die TÜV-Plakette des Wagen vor uns sehen muss. Als dann an einer Kreuzung jemand von rechts Vorfahrt hatte und sich scheinbar auch stattdessen ein "Vorfahrt gewähren" Schild dachte, war die dritte Prüfung für ihn gelaufen.
Wenn ich heute nachts bei mir vor der Tür einparke und weit und breit kein anderer Verkehrsteilnehmer zu sehen ist, benutze ich auch keinen Blinker. Ampeln dürfen dann auch schon einmal gelb sein und bei so mancher Fahrt halte ich auch wenig von der entsprechenden Begurtung. Letzteres war allerdings auch schon in der Fahrschule so und in einer Stunde hat selbst der Fahrlehrer vergessen darauf zu achten. Doch dabei geht es letztendlich um mein persönliches Risiko.
Einen Traktor überhole ich sicherlich auch schon mal, aber im Überholverbot an einem Bus vorbei durch den Gegenverkehr zu rasen, ist etwas das ich nicht haben muss. Wenn auf der anderen Spur ein ebensolcher Trottel unterwegs ist, gibt es unter Umständen einige Tote! Muss ich nicht haben. Was selbst tagsüber auf gerader Strecke innerorts passieren kann, musste ich erfahren, als ein 19jähriger wohl auch der Meinung war, nach einem Jahr schon Profi zu sein und sich nicht an Regeln halten zu müssen. Gemeinsam mit meinem Großvater liegt er nun auf dem Friedhof!
Ich persönlich fahre natürlich nicht mehr vom Fahrstil her wie in der Fahrschule. Ich gebe mit den Geschäftsfahrzeugen + Anhänger gerne mal Vollgas bis ich die erlaubte Geschwindigkeit erreicht habe + 5 km/h zwecks Tachoabgleich (weiß man, wenn man mit Navi's vergleicht oder Lkw fährt). Beim eigenen Auto fahre ich ziemlich umweltbewusst.
In der Fahrschule muss man ziemlich vorsichtig fahren, ich habe zum Beispiel beim Lkw Führerschein so vorsichtig fahren müssen, dass es sogar dem Prüfer zu blöd wurde. Mein Fahrschullehrer hat dann aber seine Taktik erklärt.
Vergessen habe ich auch schon ein paar Dinge, aber ich denke mal die wichtigsten und oft gebrauchte Regeln sind schon sofort parat. Zum Beispiel die freie Fahrspurwahl ab 3,5t ist für viele uninteressant, da sie so viel Gewicht niemals fahren.
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