Einleitungssätze bei Bewerbungen - heutige Gestaltung
Gerade bin ich wieder einmal mit dem Schreiben von Bewerbungen beschäftigt und habe schon Hilfe von einer dritten, unabhängigen Person erhalten. Das Problem bei der Gestaltung der Bewerbung ist nun die Einleitung. So, wie ich es gelernt habe, dass man quasi das Stellenangebot kurz wiederholt und gegebenenfalls, woher man die Information des Stellenangebots hat, wird heute wohl kaum mehr angewendet. Vielmehr wird heute Wert auf persönliche Fähigkeiten angelegt, wenn ich diverser Websites im Internet Glauben schenken darf.
Es geht mir nun nicht darum, eine Einleitung 1:1 zu kopieren oder so, sondern einfach mal zu fragen, wie eine Einleitung bei einem Anschreiben heute auszusehen hat, ob es da eine Norm gibt, an die man sich halten sollte. Da widersprechen sich wiederum einige Websites und daher hier die Frage, wie heute eine Einleitung gestaltet wird. Vielleicht gibt es ja auch Leute, die personelle Entscheidungen, über Einstellungen und so weiter zu entscheiden haben und wie es damit aussieht. Ist so etwas, also die Einleitung, auch branchenabhängig? Wie gestaltet man denn eine Einleitung? Was sollte man eher meiden, was sollte man zwingend berücksichtigen?
Da ich in einer Firma arbeite, in der aufgrund ihrer Größe sehr viele Stellen ausgeschrieben werden halte ich es schon erforderlich, dass auf dem Anschreiben steht, um welche Stelle du dich bewirbst. Dies sollte direkt aus der Betreffzeile hervorgehen, damit man Bewerbungen schnell und ohne großen aufwand zuordnen kann. Ich finde es immer ganz nett, wenn Bewerbungen mit einer kleinen Einleitung beginnen. Das kann auch gerne mal eine Frage oder so sein. Sie suchen einen ….? Ich bin ….. das ist zum Beispiel eine schöne Einleitung. Auch finde ich, dass eine Bewerbung nicht mehr als 4 Absätze haben sollte und auch keine Wiederholungen zum Lebenslauf aufweisen sollte. Daten etc. kann ich ja bequem dem tabellarischen Lebenslauf entnehmen und die brauche ich nicht doppelt.
Das sind aber jetzt nur die Punkte auf die ich bei einer Bewerbung achte. Ich denke mal, wenn 5 verschiedene Leute eine Bewerbung schreiben, werden am Ende 5 verschiedene Exemplare dabei herauskommen und jedes ist so gut und so schlecht wie das andere auch. Es gibt da halt kein wirkliches Richtig und kein falsch. Als ich mich das letzte mal vor 10 Jahren beworben habe, da hieß es noch, dass ein Lebenslauf höchstens eine Seite haben darf, heute darf er auch 2 oder im Extremfall sogar mal 3 Seiten haben. Auch hat man heute keine neutralen Lebensläufe mehr, sondern die dürfen heute schon einen Rahmen haben. Zu jeder vernünftigen Bewerbung gehört heute auch ein Deckblatt und eine Bewerbungsmappe.
Die Quelle des Stellenangebots habe ich beispielsweise schon in der Betreffzeile stehen, würde ich dies in die Einleitung mit einbeziehen, so wäre es ja doppelt gemoppelt. Somit umgehe ich das schon mal beziehungsweise würde es umgehen. Ich habe es in den letzten Jahren auch nicht anders gehandhabt, aber da gefühlt sowieso immer wieder mal etwas anderes gilt, ist es mal interessant, da mehr zu erfahren, daher vielen Dank für die Antwort.
Diese Frage mit "Sie suchen....?" habe ich auch schon angewendet, muss aber hierbei auch sagen, dass ich mich damit nicht wohlgefühlt habe. Es passt nicht zu mir, aber andersherum weiß ich auch nicht, wie jemand, der die Bewerbung professionell liest, so etwas auffasst und eben auch herauslesen kann, ob sich der Bewerber mit dem Anschreiben identifizieren kann beziehungsweise ob er eben dahinter steht.
Teilweise kann ich mich andysun78 anschließen; auch ich finde es wichtig, dass in der Bewerbung, und das möglichst gleich zu Beginn, ein Verweis auf die Stellenausschreibung und/oder die Stelle, um die sich beworben wird, erfolgt. In den wenigen Bewerbungen, die ich bisher in meinem Leben verfasst habe, habe ich in meinem Anschreiben eigentlich meist mit so Standard-Floskeln angefangen wie "Ihre Anzeige ... ist bei mir auf großes Interesse gestoßen, weil ich ..." - so oder so ähnlich zumindest. Ich gebe zu, vielleicht ist das eine eher altmodische, konservative Form, mir jedoch gefällt sie und sie entspricht auch einfach meinem Schreibstil.
Wichtig finde ich halt schon auch, dass man sich nicht verstellt, sondern wirklich man selbst ist. Zu mir würde ein "Sie suchen ...? Ich bin ..." ebenfalls überhaupt nicht passen und ich würde es niemals in ein Bewerbungsschreiben einfügen. Na gut, es kommt vielleicht auch immer auf die Art des Jobs an, aber mir ist eine solche Formulierung einfach viel zu locker und irgendwie unseriös. Also man sollte sich meines Erachtens generell in einer Bewerbung, auch im Anschreiben, nie verstellen. Denn betrachten wir es mal so: Wenn man tatsächlich schon nur aufgrund seiner Formulierungen im Bewerbungsschreiben tatsächlich nicht in ein Unternehmen passt, dann ist es doch auch sicher besser, wenn man den Job nicht bekommt.
Ich bevorzuge mittlerweile die persönliche Kontaktaufnahme, auf die ich mich dann im Anschreiben beziehe. So habe ich einen Ansprechpartner und bedanke ich mich im Anschreiben zuerst für das freundliche Telefonat am xx.xx.xxxx und übersende wie besprochen, die gewünschten Unterlagen.
In verschiedenen Bewerbungstrainings habe ich bisher leider ebenso wenig wie im Internet einen Einleitungssatz gefunden, der mich 100% zusagt. In einem "Kurs" haben wir hauptsächlich gelernt, warum Einleitungen wie "in der Bayrischem Zeitung vom xx.xx.xxxx habe ich mit großem Interesse Ihre Stellenanzeige gelesen und möchte mich daraufhin gerne als Mitarbeiterin für xy in Ihrem Unternehmen bewerben" wenig sinnig sind. Der Bewerbungstrainer teilte dazu seine Gedanken als Arbeitgeber mit. Wenn schon ein großer Umschlag mit einer entsprechenden Mappe eingeht, dann ist wohl heutzutage jedem klar, dass es sich dabei um eine Bewerbung handelt. Auch in einer Mail erfährt man oft in dem Betreff, spätestens in der Betreffzeile der eigentlichen Bewerbung, dass es sich um eine Bewerbung handelt. Und wer ein Stellenangebot aufgegeben hat, wisse dies selbst und muss das nicht extra mitgeteilt bekommen. Ebenso geht man als Arbeitgeber natürlich davon aus, dass der Bewerber Interesse an der ausgeschriebenen Stelle hat, denn sonst würde man wohl keine Bewerbung von ihm erhalten.
Empfehlungen gingen immer in die Richtung "Sie suchen einen xy- Das bin ich!/Darf ich mich Ihnen vorstellen?" oder bezugnehmend auf das Unternehmen. Doch zum Beispiel einen Werbespruch an einen Einleitungssatz anzupassen, finde ich persönlich ziemlich unpassend und kann mich darin auch nicht wiederfinden. Meiner Meinung nach wirkt das auch sehr aufgesetzt und gekünstelt.
Ich verstehe was du meinst. Ich habe auch noch in der Schule gelernt: "Ihre Stellenanzeige habe ich am Tag XY in der Zeitung XX gelesen.."
Aber das Witzige ist ja, die Lehrer, die einem das beibringen, haben sich selbst ja höchstens einmal beworben. Soweit ich da im Bilde bin und ich habe ein paar Personaler im Freundeskreis, gibt es keine Normbewerbung. Wie meine Vorschreiber schon erwähnten, muss natürlich aus deinem Anschreiben hervorgehen, auf welche Stelle du dich bewirbst, genauso wie das Datum, ein Betreff und Deine Unterschrift. Ich würde auch meine Adresse irgendwo unterbringen. Ich würde aus diesem Anschreiben auch kein Roman machen. Versuche in kurzen, prägnanten Sätzen zu sagen, warum du geeignet bist. Mach also Lust aufs Lesen deines Lebenslaufes und evtl. angefügter Zeugnisse.
Also es geht eher darum, dass du einen positiven ersten Eindruck machst. Aber eigentlich ist es ja nur das Deckblatt für die restliche Bewerbung. Ach ja, und unbedingt darauf achten, wie die Bewerbung gewünscht ist. Viele Unternehmen möchten die heute gerne per E-Mail haben. Und Arbeitsamtsmitarbeiter sind manchmal aber noch sehr vom alten Schlag und raten trotzdem zu Papierbewerbungen, was nicht so gerne gesehen wird. Im Zweifelsfall, lieber nochmal in der Firma anrufen.
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