Kein Geld bei Hartz IV dazu verdienen?

Wenn man wie ich von Hartz IV leben muss dann muss man akzeptieren dass man kein Geld übrig hat. Aber es nervt schon ganz schön! Da ich aber ein bisschen was dazu verdienen darf, will ich das nun auch machen. Ich habe es satt dass ich kein Geld habe und immer auf alles verzichten muss.

Wisst ihr wieviel ich mir ein bisschen was dazu verdienen kann? Ich würde am liebsten was zuhause machen, eine Arbeit über das Internet oder so.

Hartz 4 ist ja an sich nur als Übergangslösung in Notsituationen gedacht und sollte keine dauerhafte Geldquelle sein. Deshalb ist der Satz nur so hoch, das man halt gerade so davon leben kann. Und die Empfänger sollten an sich daran interessiert sein, möglichst bald einen Arbeitsplatz zu finden, der die eigenen Bedürfnisse, vorallem auch die finanziellen Ansprüche, abdeckt.

100 Euro dürfen in der Regel abzugsfrei dazu verdient werden. Fallen allerdings Fahrtkosten, Kosten für Arbeitsmaterial oder Arbeitskleidung an, müssen die selbst finanziert werden.

Von dem was man über 100 Euro dazu verdient, sind x Prozent anrechnungsfrei. Da solltest du dich mal bei deinem zuständigen Sachbearbeiter kundig machen.

Und auch wenn du einen Nebenjob hast, musst du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Sprich wenn das Amt dich in eine Massnahme stecken möchte oder dir ein Jobangebot macht, ist das vorderrangig.

Fraglich ist, ob Harz IV dein einziges Einkommen ist, oder ob du zB. Kinder hast und für diese noch etwas bekommst.

Soweit mir bekannt, kann man 100€ Brutto dazu verdienen, was man sich nicht anrechnen muss. Alles was darüber liegt, wird nochmal prozentual gestaffelt.
Wie das dann allerdings mit den Minijobs ist, kann ich dir nicht sagen (also bis 400€).

Am besten gehst du mal zum Arbeitsamt und erkundigst dich da. Möglicherweise wird man dir auch eine Stelle vermitteln können, bei der du was dazu verdienen kannst. Einige Firmen suchen nämlich danach.

Hallo,

nicht, dass ich dich von etwas abbringen will aber Internetarbeit oder Computerarbeit daheim am PC ist meist nicht seriös. Falls es seriöse Anbieter gibt zahlen diese jedoch nicht allzuviel.

Zur Anrechnung kann ich dir sagen, dass jedes Einkommen über 100 euro angerechnet wird. Mein Freund, der auch Hartz IV bekommt hat zusätzlich noch über sein Kindergeld Einnahmen und diese werden ihn auch angerechnet. Nun kommt es aber auch darauf an ob du verheiratet bist, wie viele Kinder und so weiter du hast. Am besten du fragst bei deiner Sachbearbeiterin/Sachbearbeiter einmal nach.

Bis zu 100 € dürfen grundsätzlich ohne weitere Abzüge hinzuverdient werden. Von 101 bis 799 € werden 20 % nicht angerechnet und von 800 bis 1.200 € (bzw. 1.500 wenn ein Kind zur Gemeinschaft der Bedürftigen gehört) sind 10 % anrechnungsfrei. Vom verdienten Geld können übrigens noch einige Beträge abgezogen werden (u. a. Fahrtkosten). Die Ausnahme beim Ein-Euro-Job hat Karlchen66 ja schon erläutert.

Du kannst dich um einen sogenannten ein Euro Job bemühen, denn der Verdienst aus dieser Tätigkeit wird dir nicht angerechnet. Die monatlichen Einnahmen aus dieser Tätigkeit betragen 120 Euro. Allerdings besteht hier ein zu beachtender Aspekt, denn bei Krankheit wird kein Geld für diese Tätigkeit gezahlt. Ist man beispielsweise einen halben Monat krank, erhält man dann nur 60 Euro. Dieser Job ist zeitlich begrenzt, aber man kann diesen auch immer wieder bekommen.

Zunächst einmal solltest du dich fragen, ob du wirklich von Hartz 4 leben musst. In manchen ungünstigen Situationen mag das für einen begrenzten Zeitraum mal der Fall sein, aber wie LittleSister bereits geschrieben hat, ist Hartz 4 nicht dafür gedacht, einen normalen Job und damit ein normales Einkommen zu ersetzen. Staatliche Leistungen sind als Übergangslösung für schwierige Zeiten gedacht, in denen man wirklich keinen Job findet oder aus anderen Gründen gerade nicht vermittelt werden kann.

Falls du mehr oder weniger gesund bist, spricht doch nichts dagegen, einen normalen Job anzunehmen, der dann unter Umständen auch attraktiver vergütet wird. Falls das für dich keine Option ist, solltest du dir wirklich mindestens etwas dazuverdienen, allerdings ist es dabei doch egal, wie hoch der zusätzliche Verdienst liegt. Wie bereits gesagt wurde, gibt es einen Betrag, den du hinzuverdienen darfst, ohne dass dir das Geld angerechnet wird. Alles andere, was darüber hinausgeht, wird angerechnet und deine staatlichen Leistungen werden dementsprechend angepasst.

Was spricht denn dagegen, zunächst einmal einen 400-Euro-Job anzunehmen? Natürlich wird dann ein Teil deiner Bezüge gekürzt, was aber nicht schlimm ist, da du dir ja einen Teil des Geldes selbst verdienst, so dass du nach wie vor genug Geld zum leben in der Tasche hast, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als bisher.

Allerdings würde ich mir die Job-Angebote sehr genau anschauen. Gerade diese Jobs, die leicht verdientes Geld über das Internet anbieten, sind in sehr vielen Fällen unseriös. Ich habe den Eindruck, dass du einfach nur einen bequemen Job suchst, für den du nicht einmal vor die Tür musst. Das jedoch wird ein Problem und du solltest dich vielleicht mit dem Gedanken anfreunden, einen Job anzunehmen, der mit einem kleinen Aufwand deinerseits verbunden ist. Aushilfsjobs gibt es wie Sand am Meer.

Viel Spaß und Erfolg!

Mal abgesehen von den Gründen warum du nun von Hartz 4 leben musst, solltest du das Internet erst einmal nicht in Betracht ziehen. Du hast nämlich nur einen bestimmten Betrag den du überhaupt dir dazu verdienen darfst. Das ist natürlich in jedem Fall auch meldepflichtig.

Im Internet zu arbeiten kostet dir erst einmal viel Zeit, denn beispielsweise den ganzen Tag am PC sitzen ist ja auch nicht im Sinne des Erfinders. Du solltest allerdings schon sehr reale Vorstellungen haben, denn ansonsten kann auch einmal schnell das totale Gegenteil eintreten, dann hast du nämlich unter Umständen sogar weniger Geld als jetzt.

Zum Nebenverdienst wurde ja schon einiges gesagt. Richtig ist, dass 100€ anrechnungsfrei sind und dann vom weiteren Einkommen 20% anrechnungsfrei sind. Sofern 400€ verdient werden, sind das 160€ monatlich. Beim 1€-Job habe ich damals schon 140 bis 170€ monatlich bekommen, je nachdem wie viele Stunden ich gearbeitet habe. Die von karlchen66 genannte 120€-Grenze zweifele ich deshalb an.

Ebenso besteht die Möglichkeit ehrenamtlich etwas zu machen, auch dabei sind eventuelle Aufwandsentschädigungen in der Regel anrechnungsfrei. Und im Bundesfreiwilligendienst darf seit 1.1.2012 auch die gezahlte Vergütung behalten werden. Dies sind meines Wissens nach bis zu 180€. Möglichkeiten als Bufdi (die Abkürzung für Bundesfreiwillige, die weitestgehend die Zivis ersetzen) sind sehr weit gefächert. Im Gegensatz zum Zivildienst können auch gemeinnützige Unternehmen aus den Bereichen Sport und Kultur Bundesfreiwillige beschäftigen.

Trisa hat geschrieben:Ebenso besteht die Möglichkeit ehrenamtlich etwas zu machen, auch dabei sind eventuelle Aufwandsentschädigungen in der Regel anrechnungsfrei. .