Welche Handwerkerrechnungen regen euch am meisten auf?
Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch auch schon mal ähnliche Erfahrungen mit Handwerkern gemacht hat. Eben hat mich meine Oma völlig verzweifelt angerufen. Über Nacht hat sich bei ihr in der Küche eine Wasserpfütze auf dem Fußboden angesammelt. Sie hat dann auch sofort, nachdem sie das entdeckt hat, eine Handwerkerfirma beauftragt, sich darum zu kümmern.
Da tauchte bei ihr ein ganz junger Mitarbeiter auf und meinte nach einer langen Suche nach der Ursache nur zu ihr, dass das mit irgendeinem Rohr zu tun hätte und sie sollte da erstmal einen Eimer unterstellen bis sein Kollege aus dem Urlaub wieder da ist. Ich finde das echt eine Frechheit, so etwas zu einer fast 80-jährigen Frau zu sagen und dann hat sie dafür auch noch eine Rechnung in Höhe von € 150 erhalten. Habt ihr so was auch schon mal erlebt? Welche dreisten Handwerkerrechnungen haben euch bisher am meisten aufgeregt?
Das ist wirklich dreist! Der Handwerker denkt, er hat eine alte Frau vor sich und sie hat sonst niemanden, der ihr helfen kann, da kann man sie ein bisschen ausnehmen. Er wusste, deine Oma kennt sich nicht aus und kann im Endeffekt nichts machen. Aber dann einfach, ohne etwas zu reparieren, einfach 150€ einkassieren. Hat denn deine Oma nicht gefragt, wofür die Kosten denn gelten? Jetzt sage nicht, dass der Typ meinte, es wären die "Anfahrtskosten". So eine Abzocke ist Geldgier pur.
Also erst einmal habe ich keine Erfahrungen mit solchen Handwerkern machen müssen bisher. Sollte diene Oma wirklich für die Arbeit, die du da geschildert hast eine Rechnung über 150 Euro erhalten haben, dann sollte sie diese nicht bezahlen, sondern sich mit der Verbraucherzentrale in Verbindung setzten. Wobei eine 150 Euro Rechnung natürlich durchaus von der Höhe her hinkommen kann, wenn der Handwerker 2 Stunden bei euch war. Rechnet man mal 50 Euro pro Stunde und die Zeiten für An- und Abfahrt dazu.
Was ich nicht in Ordnung finde, ist ja wohl die Tatsache, dass der Schaden bisher nicht behoben, wurde, sondern wohl bisher nur festgestellt wurde, dass etwas kaputt ist. Also wie schon erwähnt einfach mal bei der Verbraucherzentrale nachfragen, dort erfahrt ihr vor allem auch, ob die Firma schon einmal durch ähnliche Geschichten in Erscheinung getreten ist und dort eventuell schon bekannt ist.
Was deiner Oma passiert ist, ist wirklich eine Unverschämtheit. Mit solchen Handwerkern habe ich zum Glück noch nie Erfahrungen machen müssen. Ich hatte allerdings ein Erlebnis letztes Jahr, da musste man schon wirklich sagen: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht".
Wir haben uns eine neue Duschkabine einbauen lassen, da die alte nach 17 Jahren doch schon ziemlich ramponiert und hässlich war. Wir hatten uns da auch kein billiges 08/15-Teil ausgesucht und einen Handwerker unseres Vertrauens mit dem Einbau beauftragt. Zuerst dauerte es ein paar Wochen, bis die Kabine überhaupt vom Hersteller beim Handwerker ankam. Dann kamen zwei Mitarbeiter und bauten die alte Duschkabine aus. Als sie sofort darauf die neue einbauen wollten, stellten sie fest, dass der Hersteller bei einer Wand das falsche Modul geliefert hatte. Also packten sie wieder ein, mussten das falsche Modul reklamieren und versprachen, eine Woche später mit dem richtigen wieder zu kommen. Wir standen also eine Woche ohne Dusche in unserem Bad da, zum Glück haben wir noch eine im oberen Stock und eine Badewanne.
Eine Woche später kamen die Handwerker wieder mit einem neuen Teil (der Rest der Kabine stand derweil in meinem Hausflur herum, das war auch nicht gerade praktisch). Sie packten aus, wollten einbauen und stellten fest, dass auch beim zweiten Modul etwas nicht passte. Okay, das war doof gelaufen, das hätten sie schon die Woche davor überprüfen können, aber was soll´s. Die Handwerker zogen also unverrichteter Dinge wieder ab, tauschten das zweite Modul auch um und erschienen eine Woche darauf erneut mit einem neuen Modul. Als sie dieses auspackten, stellten sie fest, dass auf dem Transport vom Hersteller zum Handwerker ein Transportschaden aufgetreten war, das Glasmodul hatte eine fette Macke. Also packten sie wieder ein und kamen die Woche danach wieder. Ich lachte schon und zog die beiden auf, was sie heute für eine Überraschung für mich hätten - den beiden war es mittlerweile schon mehr als peinlich. Aber Wunder über Wunder, diesmal war alles in Ordnung und die Kabine wurde eingebaut.
Natürlich hätte ich mich über das Hin und Her ärgern können, aber was hätte es mir gebracht? Ich habe mich lieber amüsiert, aber wenn die Herrschaften mit die jeweiligen Anfahrtswege berechnet hätten, wäre auch bei mir Schluss mit Lustig gewesen. Das war aber nicht der Fall, vielleicht ein Vorteil auf dem Land, wenn man den Chef der Handwerksfirma und seine Mitarbeiter persönlich und per Du kennt.
Handwerkerleistungen die ich selber veranlasse regen mich eigentlich nicht auf. Ich weiß ja vorher was es kostet und dass die Arbeiten erforderlich sind, sonst würde ich sie nicht in Auftrag geben. Es liegt nun einmal in der Natur der Dinge dass sie Altern und im Laufe der Zeit auch ersetzt werden müssen. Die Kosten dafür gehören für mich eben zu den normalen Ausgaben über die es sich nicht lohnt weiter nachzudenken.
Ich ärgere mich aber wirklich über die Kosten die der Schornsteinfeger durch seine Pflichtbesuche ständig generiert und die ich nicht beeinflussen kann. Natürlich ist eine sichere Feuerstätte wichtig, aber muss eine neue Heizung wirklich unbedingt vom Schornsteinfeger abgenommen werden wenn sie von einem Fachbetrieb errichtet wurde der Mitglied der Handwerkerinnung ist? Auch die jährlichen Messungen könnte er sich sparen und meinetwegen das Messprotokoll der Wartungsfirmen akzeptieren die auch nichts anderes überprüfen.
Neulich bekam ich eine dicke Rechnung über den Ausbau unserer Straße zugeschickt. Da wurden alle Kosten schön aufgelistet die ich nicht bestellt habe und auch nicht gebrauchen kann wie einen Baum und eine Bushaltestelle vor der Tür, eine Grünhecke in der sich der ganze Müll verfängt, einen vier Meter breiten Fußweg den ich fegen muss und so weiter. Der Gipfel war noch die darauf folgende Rechnung der Wasserwerke die für den neuen Anschluss natürlich auch Geld haben wollte und mich zwang einen Antrag für die Einleitung meines Abwassers zu stellen. Die darauf erteilte Genehmigung kostete mich an Verwaltungsgebühren knapp 200 Euro. Ach so, die Straße war tiptopp in Ordnung weil sie erst vor ein paar Jahren saniert wurde wo ich auch schon einmal löhnen musst.
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