DLRG/1. Hilfe Puppe desinfizieren?
Mein Mann und ich sind gerade dabei beim DLRG einen Kurs zu machen, um das deutsche Rettungsschwimmabzeichen zu erlangen. Dabei muss man verschiedene Aufgaben bewältigen, wie Schwimmen in verschiedenen Lagen in einer bestimmten vorgegebenen Zeit, jemanden transportieren, indem man ihn zieht oder schleppt, mit Kleidung schwimmen, Streckentauchen, Tieftauchen, vom 3m-Brett springen und noch mehr. Außerdem ist eine kombinierte Übung dabei, wo man anschwimmen muss, tauchen muss, einen "Bewußtlosen" heraufholen bzw. sich aus einer Umklammerung befreien muss und zum Schluss diesen Menschen an Land bringen muss, wo man ihn dann auch beatmen muss.
Bei dieser Beatmung beatmet man dann natürlich nicht die an Land gebrachte Person, sondern diese Puppen, die vermutlich jeder noch von seinem Erste-Hilfe-Kurs kennt. Ich hatte früher einen Erste-Hilfe-Kurs, bei dem jeder ein anderes Mundstück für die Puppe bekam, um sie zu beatmen. Bei dem Rettungsschwimmkurs allerdings fehlt dieses Mundstück und jeder muss praktisch diese Puppe beatmen, so dass die Bakterien oder Viren des Vordermannes noch an der Puppe kleben, was ich recht eklig finde.
Klar, in einer echten Notsituation schaut man darauf sicherlich nicht und es handelt sich ja dann auch nur um eine Person und nicht um mehrere, so wie es bei der Puppe der Fall ist, wo ja alle Teilnehmer des Kurses diese Beatmungsübung durchführen müssen.
Mein Mann und ich waren zum Glück noch nicht mit dieser Übung dran und werden erst die nächsten Wochen an diese Puppe müssen. Nun überlege ich mir, ob ich nicht ein Desinfektionsspray oder -tuch mitnehmen sollte, um die Puppe vor der Beatmung zu desinfizieren, damit ich mich nicht mit möglichen Herpesviren oder dergleichen anstecken kann.
Wie würdet ihr die Situation beurteilen? Sehe ich das zu kleinlich oder würdet ihr auch so handeln und die Puppe desinfizieren, bevor ihr sie beatmet, denn gerade die Möglichkeit mit einem Herpesvirus angesteckt zu werden, finde ich nicht unbedingt prickelnd.
Also ich würde ganz sicher auch keine Puppe beatmen, welche vorher schon von mehreren Leuten beatmet wurde, ohne dass sie zwischendurch desinfiziert wurde. Bei meinem Erste-Hilfe-Kurs habe ich auch eine desinfizierte Puppe beatmet und ich denke bei einem DLRG Kurs hat man auch den Anspruch darauf, eine keimfreie Puppe zu beatmen. Man kann nie wissen, ob der, der die Puppe vorher beatmet hatte wirklich Herpes hatte, aber wenn ja dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man angesteckt wird. Ich habe bisher noch nie gehört, dass HLW-Puppen von mehreren Leuten hintereinander verwendet werden, ohne desinfiziert zu werden.
Ich würde dasselbe machen wie du, nämlich ein Flächendesinfektionsspray mitnehmen und das Mundstück desinfizieren, bevor ich die Puppe beatme. Ich nehme nicht in kauf, dass ich mit bakteriellen Infektionen angesteckt werde, nur weil der DLRG Kreisverband, so wie es aussieht, Geld sparen will, da das Desinfektionsmittel "Perform" von Schülke sehr teuer ist.
Ich kann deine Bedenken wirklich voll und ganz verstehen. Mir wäre da auch absolut nicht wohl bei der Sache. Ich will gar nicht wissen, was für Keime da dann im Laufe der Wiederbelebungsversuche alles dran sind. Da würde ich mich schon weigern. Vielleicht kannst du dir ja auch Mundstücke besorgen? ansonsten kann man sicherlich auch ein Tuch mitnehmen und ihn über die Puppe legen. Schließlich sollst du ja nur die Wiederbelebungsmaßnahmen demonstrieren und keine Freundschaft mittels Hautkontakt knüpfen.
Ich bin mir nicht ganz so sicher, ob Desinfektionsmittel so sehr gut für die Puppen ist, sonst hätte ich natürlich gesagt, dass das eine sehr gute Idee ist. Ich zum Beispiel habe immer Händedesinfektionsmittel (sterillium virugard) mit und das kommt auch relativ oft zum Einsatz. Aber es schadet ja auch nichts, wenn du dir das vorsichtshalber mal mit nimmst und dann kannst du vor Ort ja fragen, ob du das verwenden kannst. Mit Softasept aber sollte auch das Reinigen einer Puppe kein Problem sein. Ich weiß ja nicht, was du so da hast.
Ich kann deine Bedenken auch gut nachvollziehen. Ich kann mich noch an meinen Erste Hilfe Kurs erinnern und da wurde die Puppe durchaus nach jedem Teilnehmer desinfiziert. Dass man das im Notfall natürlich nicht macht, ist wohl jedem klar, aber so eine Übung ist ja auch kein Notfall und ich finde es durchaus legitim, dass man sich eine Desinfektion wünscht oder es zur Not eben auch selber macht.
Wie wäre es denn mit dem Lösungsansatz, einfach mal die Leitung dieses Erste-Hilfe-Kurses auf das Problem der verkeimten Beatmungs-Puppe aufmerksam zu machen? Bevor man selbst mehr oder weniger heimlich oder ohne Vorwarnung da sein Fläschchen Desinfektions-Mittel mitbringt und verwendet, oder sich selbst ein Mundstück kauft, könnte man doch einfach die Leitung fragen, wieso man denn da so unhygienisch vorgeht.
Vielleicht haben die Leute selbst nicht daran gedacht, was für ein Hygieneproblem da besteht, und würden dann, sobald sie es merken, sofort zustimmen, die Puppe regelmäßig zu reinigen oder sich eben Mundstücke für den Kurs zu kaufen. Die DLRG ist ja im Grunde auch irgendwie eine "gesundheitliche" Institution, die werden dann doch hoffentlich nicht sagen, eine Infektionsgefahr bei ihren Kursen sei doch total okay. Von daher würde ich zu allererst bei denen selbst in einem höflichen Ton nachfragen, ob die sich denn schon einmal Gedanken über die Infektionsgefahr gemacht haben.
Und dann kann man ja mal schauen, wie sie reagieren, und ob sie bereit sind, Dinge zu verändern. Und wenn ja, was für Vorkehrungen sie treffen wollen. Es würde mich wundern, wenn sie dann sagen würden, es sei ihnen egal. Dann gäbe es aber vermutlich auch noch eine höhere Stufe, wo man sich darüber beschweren könnte, oder? Ich meine, das kann doch nicht sein, dass sie da leichtsinnigerweise einfach die Leute einer Krankheitsgefahr aussetzen, die durch minimale Vorkehrungen zu beseitigen wäre!
Ich kenne diese Beatmungspuppen auch vom Erste Hilfe Kurs. Allerdings muss ich sagen, dass man sich da gar keine Sorgen machen musste. Die Puppe war so konzipiert, dass man Mund und Nase abmachen konnte. Dann hatte dieses Gesicht der Puppe ein Loch da, wo Mund und Nase waren. Jeder Teilnehmer bekam so ein Teil und diese wurden dann in eine Plastikkiste getan, wo sie zur Desinfektion kamen. Die Mundstücke, die wir bekamen wurden aus einer Plastikkiste mit der Aufschrift "desinfizierte Mundstücke" geholt und waren auch in eingeschweißten Tüten drin.
Ich glaube nicht, dass man bei einem DLRG Kurs ein Mundstück nehmen muss, welches schon von anderen Leuten beatmet wurde. Denn das wäre viel zu unhygienisch und das würde man heutzutage nicht mehr machen.
Erste Hilfen Puppen gibt es ja in unterschiedlichsten Ausführungen. Manche haben extra Aufsätze, bei anderen kann man die betroffenen Teile abnehmen und auf diese Art und Weise reinigen und desinfizieren. Andere arbeiten im Kurs mit Beatmungsmasken oder entsprechenden Tüchern, wobei auch dabei regelmäßig die Puppe desinfiziert werden sollte!
Meinen ersten Erste-Hilfe-Kurs habe ich im letzten Jahrtausend bei der DLRG gemacht (wobei dort ein externer Ausbilder kam) und schon damals wurde auf Desinfektion geachtet. Es ist also, sofern es denn so sein sollte, garantiert kein Problem, was bei der DLRG gehäuft auftritt. Ich kann mir auch fast nicht vorstellen, dass es wirklich so abläuft. Manchmal bekommt man vielleicht gar nicht mit, dass zwischendurch desinfiziert wird oder der Ausbilder die Oberfläche wechselt? Und es gibt auch einige Leute, denen es nichts ausmacht, wenn ein Freund oder Partner vorher an derselben Puppe aktiv war. Wobei verantwortungsvolle Ausbilder selbst dann desinfizieren und wer unbedingt Keime austauschen möchte, hat dazu außerhalb des Kurses genügend Möglichkeiten!
Ich würde das Problem auf jeden Fall ansprechen, denn es betrifft ja nicht nur euch und euren Kurs. Wenn man mir sagen würde, dass dies so üblich ist, nicht zu desinfizieren, würde ich dies wohl DLRG intern melden, sowie den Kurs dort abbrechen! Unabhängig davon, solltet ihr euch mal nach Beatmungstüchern umschauen, diese gibt es im Schlüsselanhängerformat für kleines Geld! So hat man sie im Notfall immer bei sich, denn auch in Notsituationen muss sich niemand in Gefahr bringen- dafür gibt es entsprechende Schutzmaterialien!
Ich würde mich davor auch, ganz ehrlich gesagt, ekeln. Wenn fremde Menschen, zuvor an der Puppe waren, um sie zu beatmen, würde ich da niemals ran gehen. Ich würde darauf bestehen, dass die Stelle desinfiziert wird. Ich kann es auch nicht verstehen, wie man jemanden so etwas zumuten kann. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, würde ich mich weigern und mich beschweren, vielleicht bei einer höheren Stelle. Man kann das einfach nicht von jemanden erwarten.
Bei meinem Erste-Hilfe-Kurs war es so, dass man der Puppe immer wieder ein neues Gesicht aufgezogen hat. Insgesamt hatte man da ein paar Masken. Die benutzte zog man einfach vom Gesicht ab und zog eine neue drauf. Während ein Kursteilnehmer die Puppe beatmet hat, sprühte der Kursleiter die Maske mit einem Desinfektionsspray ein. Er sagte das auch ausdrücklich, dass wir uns da keine Sorgen machen müssen, dass man sich irgendwas einfängt. Da war ich auch wirklich beruhigt und es machte mir nichts aus.
An deiner Stelle, würde ich auch nicht selber ein Desinfektionsspray mitnehmen. Das sollte Aufgabe des DLRG sein, dass man auch daran denkt. Das kann man einfach tolerieren und ich hätte auch Angst, dass ich mir da irgendwas einfange. Das ist einfach widerlich, wenn man an die Puppe muss, wo zuvor jemand fremdes dran war.
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