Wohnung: Lage oder Wohnung an sich entscheidend?
Ich denke, dass hier doch einige zur Miete wohnen werden. Und es gibt sicherlich auch in jeder Stadt Viertel, die man favorisiert. Sei es, weil das Viertel einfach besonders schön ist oder weil der Anfahrtsweg praktisch ist. Nun stehe ich vor dem Problem, dass ich in meinem Vorzugsviertel eine Wohnung gefunden habe. Sie ist recht preiswert für das Viertel, aber haut mich jetzt nicht so vom Hocker. Aber ich würde sagen, dass es dennoch vorerst reichen würde. Und dann habe ich mir noch eine Wohnung angesehen, die sich in einem Viertel befindet, was ich nicht ganz so praktisch finde. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich meine Arbeitsstelle nicht mehr erlaufen kann und man weiß ja nie, was mit Bus, Bahn oder Auto mal ist.
Bei der anderen Wohnung könnte ich locker noch zu Fuß laufen und wäre weder auf Bus / Bahn, noch auf das Auto angewiesen. Bei beiden ist die Bus- und Bahnanbindung aber super. Die Wohnung in dem Viertel was ich nun nicht so toll finde ist aber an und für sich super. Herrlich groß und toll geschnitten. Leider, leider ist es eine Dachgeschosswohnung und man braucht ewig, bis man oben ist. Diese Wohnung ist auch etwas teurer. Die andere Wohnung befindet sich in der ersten Etage. Ich bin wirklich halb am verzweifeln, weil ich mich gar nicht wirklich entscheiden kann. Wäre euch die Lage wichtiger, oder die Wohnung an sich?
Meine erste Wohnung befand sich in einem Mehrfamilienhaus mit wirklich vielen Parteien, ich weiß gar nicht mehr, wie viele Wohnungen sich darin befanden, aber es waren sicher locker zwanzig, wenn nicht mehr. Das Haus, in dem sich meine Wohnung befand, lag außerdem direkt gegenüber des Bahnhofs und es hatte darüber hinaus den Ruf, dass dort nur Gesindel wohne. Dafür war aber die Wohnung selbst wirklich sehr schön und für mich auch preislich durchaus passend. Außer diesem Ruf, den das Haus genossen hat und der Tatsache, dass sich gegenüber der Bahnhof befand, was natürlich ein Indikator für etwas größere Lautstärke durch ein- oder vorbeifahrende Züge und eine Hauptstraße bedeutete, gab es rein gar nichts, was mich an dieser Wohnung gestört hat. Durch diesen Ruf des Hauses habe ich mich dann leider auch etwas verunsichern lassen, aber eine großartige Wahl hatte ich damals dennoch nicht – zum Glück, musste ich dann feststellen, denn diese Wohnung zu nehmen, war genau richtig für mich und ich habe mich darin auch wirklich wohlgefühlt, obwohl es einige Einschränkungen gab, die sich im Laufe der Zeit herausgestellt haben. Für meine damalige Situation war die Wohnung aber wirklich hervorragend passend.
Ich tendiere deshalb vermutlich eher grundlegend dazu, eine Wohnung zu nehmen, die mir gefällt und weniger darauf zu achten, welche Lage sie genau hat. Allerdings würde ich wiederum nicht in einem Viertel eine Wohnung überhaupt besichtigen, von dem ich weiß, dass es einen sehr schlechten Ruf hat, vor allem, wenn dieser Ruf besagt, dass dort mit einer höheren Kriminalität zu rechnen ist. Eigentlich mag ich ruhigere Wohnviertel, aber ich habe dennoch kein Problem damit, auch an eine Hauptstraße zu tun, wie ich es im Falle dieser Wohnung, in der ich aktuell wohne, getan habe. Und wir wohnen hier nun immerhin seit bereits fünfeinhalb Jahren. Die Wohnung selbst ist auch wirklich schön, groß, gut geschnitten und preislich sehr günstig. Manchmal ist es durch die Hauptstraße sehr laut, im Sommer ist es aufgrund ihrer Beschaffenheit als Dachgeschosswohnung unglaublich heiß und ich finde meine Nachbarn unglaublich nervig, aber dennoch wohne ich hier in dieser Wohnung echt gerne. Also war auch hier die Entscheidung für die Wohnung und ungeachtet der Tatsache, dass sie an einer Hauptstraße liegt, was eben vor allem Lärm und jede Menge Feinstaub, also Dreck, mit sich bringt, erst einmal richtig, würde ich meinen – jedenfalls für mich.
Vermutlich würde ich mich nicht davon beirren lassen, dass die Dachgeschosswohnung ziemlich weit oben liegt, denn an das Treppensteigen gewöhnt man sich in der Tat, das ist eine reine Frage der Kondition und somit der Übung. Wenn Du das ein paar Mal hinter Dich gebracht hast, fällt Dir das Treppensteigen garantiert nicht mehr so schwer und Du tust auch noch etwas für Deine Beine, das ist doch auch nicht so verkehrt. Wenn sie also trotz ihres etwas höheren Preises dennoch gut bezahlbar ist, würde ich an Deiner Stelle wohl die Wohnung nehmen, die mir besser gefällt und in der ich mich vermutlich länger wohlfühlen werde, weil sie mir aufgrund ihres Schnittes, ihrer Größe und auch aller sonstigen Beschaffenheiten, die das Innere der Wohnung mit sich bringen, eben besser gefällt als andere, die besichtigt wurden.
Ich finde die Wohnung muss passen, denn man muss sich darin wohlfühlen. Wenn du jetzt natürlich sagst, es ist nur übergangsweise dann ist das Okay aber ansonsten würde ich die schönere Wohnung nehmen, in der ich mich wohler fühle und dafür dann auch den längeren Weg zur Arbeit in Kauf nehmen. Sicher ist das Ganze natürlich auch eine Geldfrage aber es geht nichts über einen gewissen Wohnkomfort.
Ich finde es auch gar nicht schlimm, morgens mit dem Bus oder dem Auto zur Arbeit fahren zu müssen. Wir hatten damals auch die Wahl, ein Haus in der Nähe meiner Arbeit zu kaufe oder aber 10 km weiter weg. Wir haben uns damals für die Entfernung entschieden, das lag aber zum großteils daran, dass dieses Haus in einem verkehrsberuhigten Bereich liegt und uns das für unsere Kinder sicherer erschien. Wir sind mit der Wahl sehr zufrieden, auch wenn wir für alles jetzt natürlich ein Auto benötigen.
Für mich ist beides entscheidend, sowohl die Lage als auch die Wohnung selbst. Momentan haben wir zwar eine tolle Wohnung, aber die Lage ist einfach nicht toll. Es ist ein Viertel, wo viele Harz 4 Empfänger wohnen, die sich aber leider nicht so benehmen können und es deshalb hier öfters laut ist. Wir möchten deshalb gern eine neue Wohnung, wo sowohl die Lage als auch die Wohnung passt, denn sonst ist man auf Dauer unzufrieden. Wenn es aber nur eine Übergangslösung ist, dann ist mir die Wohnung wichtiger als die Lage der Wohnung. Denn was bringt einem eine schöne Lage, wenn die Wohnung auseinander fällt?
Für mich muss beides wenigstens einigermaßen stimmen. Eine Dachgeschosswohnung wäre für mich von Anfang an schon ausgeschlossen, da ich so etwas nicht mehr wollen würde. Allein die vielen Treppen, dann die Wärme im Sommer, das sind für mich K.O. Kriterien für eine Wohnung. Die Lage wäre für mich insofern wichtig, als dass ich alles gut erreichen können muss, ich möchte nicht wegen jeder Kleinigkeit ins Auto steigen müssen. Manches Geschäft sollte ich zu Fuß erreichen können und auch die Nachbarn sollten nicht die letzten sein. Aber generell muss einfach beides passen, nur so kann ich mich wirklich wohl fühlen.
Wahrscheinlich würde ich letztlich, wenn ich in so einer Situation wäre wie du, eher auf die Wohnung selbst achten und weniger auf die Lage. Denn du sagst ja selbst, dass es wahrscheinlich nur Übergangsweise sein wird, also muss es ja nicht super toll sein, sondern so ausreichen, dass du dich wohl fühlst.
Ich finde, es muss schon beides stimmen, der Schnitt der Wohnung muss einfach zusagen und auch die Ecke, in der die Wohnung liegt, ist schon wichtig. Allerdings denke ich da auch etwas praktisch und wenn nun bei Dir die Wohnung nahe Deiner Arbeitsstelle wäre, so denke ich, würde ich sie durchaus nehmen. Immerhin spart man damit schon einiges an Kosten für den Arbeitsweg und das ist doch ein kleiner Vorteil. Gerade in den heutigen Zeiten der sehr hohen Benzinkosten wäre dieser Aspekt mir nicht ganz so unwichtig, sofern eben die Wohnung und die Lage der Wohnung etwas wären, womit ich mich arrangieren kann.
Es gibt aber Wohnungen, die mir wahrscheinlich absolut nicht mehr zusagen würden und da wäre die Nähe zur Arbeit auch nicht mehr so das Beste. Es muss im Gesamten schon passen und vielleicht würde man sich dann einfach nach einer Wohnung umschauen, die ähnlich gut liegt, aber einem besser zusagt. Wir haben hier diese Wohnung genommen, weil wir sie bekommen haben und weil es hier etwas ruhiger zuging. Inzwischen haben sich die Umstände aber geändert und es ist nun nicht, dass wir es bereuen, aber wir sind aufgrund der absolut ländlichen Lage etwas unflexibler. Wir würden hier auch gern in der Ecke bleiben, aber dann doch eher eine andere Ecke bevorzugen, wenngleich sie etwas teurer wäre.
Ich würde sicherlich die Wohnung bevorzugen, die sich in Laufnähe zur Arbeitsstelle befindet, sofern der Schnitt halbwegs okay ist. Wenn nicht allzu viele Parteien mit in dem Haus wohnen, wäre es auch vollkommen in Ordnung. Die erste Etage mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber wenn es eben nur zwei oder drei Etagen gibt, könnte ich sehr gut damit leben, bei allem anderen hätte ich wohl auch Bedenken. Aber ich würde es ehrlich gesagt auch vom Preis abhängig machen, denn es ist ja allein mit der Miete nicht getan, je größer eine Wohnung ist, desto mehr muss geheizt werden und auch das geht ins Geld. Vielleicht ist das auch noch ein Aspekt, den Du beachten solltest.
Es sollte eben nicht Übergangsweise sein, sondern schon etwas für länger. Die Lage der schönen Wohnung ist nicht schlecht und hat auch keinen schlechten Ruf, nur bin ich in einem anderen Teil der Stadt aufgewachsen und fühle mich aus diesem Grund da irgendwie heimischer. Das wäre eben ein komplett neuer Stadtteil für mich. Die Wohnung an sich ist eben wirklich schön: große Küche mit Fenster, ein Gäste-WC und noch ein Bad mit Fenster und Wanne. Es ist außerdem eine Maisonette-Wohnung und das finde ich schon nicht schlecht. Der komplette untere Teil hat auch keine Schrägen und im oberen Teil komme ich damit ganz gut klar, weil ich nicht sonderlich groß bin. Allerdings ist die Wohnung im Grunde etwas zu teuer, aber hin bekommen würde ich das finanziell schon.
Die andere Wohnung - da könnte ich mir jetzt nicht vorstellen länger da zu bleiben. Aber die Lage ist wirklich spitze. Die Küche ist da wirklich nicht schön. Aber sie ist eben recht preiswert und es ist alles da, was man so braucht (auch ein Bad mit Fenster und Wanne). Hier hätte ich finanziell mehr Spielraum, aber mit der anderen Wohnung kann sie wirklich nicht annähernd mithalten. Ich habe mich in der anderen direkt wohl gefühlt. Da bräuchte ich allerdings auch noch eine neue Küche und auch das ist ein Minuspunkt für die schöne Wohnung.
Ich bin im letzten Jahr ja auch erst umgezogen und bei der Wohnungssuche waren sowohl die Lage als auch die Wohnung an sich entscheidet. Es gab zum Beispiel einige Stadtteile, in die ich niemals gezogen wäre und einige, die ich bevorzugt habe. So habe ich meine Suche auf ein paar wenige Stadtteile begrenzt und dort nach einer Wohnung gesucht. Ich bin dann auch fündig geworden, habe aber zum Beispiel auch auf ein paar Kleinigkeiten verzichten müssen. Ich habe zum Beispiel keinen Balkon, obwohl ich gerne einen gehabt hätte. In anderen Stadtteilen hätte ich definitiv auch eine Wohnung mit Balkon gefunden und die wär dann vermutlich auch noch günstiger gewesen, diese Stadtteile kamen aber eben definitiv nicht in Frage.
Grundsätzlich ist es doch so, dass du bei einer gemieteten Wohnung eher frei bist zu bestimmen, was dir wichtig ist. Das kann dann die Lage sein, kann aber auch die Wohnung selbst sein. Die Prioritäten legst nur du fest. Und das schöne ist aber, dass diese Festlegung zwar auch etwas Geld kosten kann (jeder Umzug kostet einfach Geld), aber diese Kosten bewegen sich in einem überschaubaren Rahmen. Eine Festlegung kann also binnen weniger Monate (Suche nach einer neuen Bleibe sowie die übliche Kündigungsfrist) revidiert werden und man verliert das Geld für die Renovierungsarbeiten, sofern welche anfallen und für die Makler, wenn man welche bezahlen musste sowie für den Umzug selbst, wenn man den nicht allein durchzieht.
Kauft man sich hingegen eine Wohnung, bekommt der Aspekt Lage einfach einen höheren Wert! Schließlich variiert das Empfinden für eine Wohnung von Mensch zu Mensch ganz stark. Aber bei einer "guten Lage" finden sich mehr Übereinstimmungen. Und bei einem Wohnungskauf sollte eben auch bedacht werden, dass ein möglicher Verkauf einen nicht ruiniert - also das der Verkauf vernünftig machbar ist! So kann es passieren, dass man für sich selbst eine Traumwohnung findet, die sich aber in einem Scherbenviertel oder bekannten Problemviertel befindet. Man selbst kommt damit vielleicht zurecht. Aber die Suche nach einem Käufer kann da sehr schwierig werden, wenn es zu einer Situation kommt, in der man verkaufen muss.
Mein Rat wäre, hier bei der Suche nach einer Mietwohnung selbst zu prüfen, ob man es in der Wohnung "qualfrei" aushält, wenn dafür die Lage für einen selbst Top ist. Man darf natürlich nicht dem Irrglauben unterliegen, dass die Lage selbst alles wett machen würde. Schließlich will man ja auch in der Wohnung leben. Dazu muss es aber keine Wohnung sein, die einen wirklich umhaut oder begeistert. Funktional kann auch reichen. Aber abschrecken sollte sie einen nicht!
Ich finde sowohl die Lage als auch die Wohnung gleichermaßen wichtig und ich habe bei meinem Einzug auf beides geachtet. Ich leben in einem Vorort einer Großstadt, habe in direkter Nähe mehrere Einkaufsmöglichkeiten und bin mit der Bahn in 12 Minuten in der Innenstadt, in der Nähe der Wohnung sind viele Kindergärten und Schulen, ein Schwimmbad und ein kleiner Wald.
Die Wohnung ist sehr hell, hat einen Balkon, einen großen Keller, einen Trockenraum für die Wäsche und einen Tiefgaragenstellplatz und ich kann sagen dass ich mich hier sehr wohl fühle.
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