Wer unterschreibt die Schularbeiten der Kinder?

Bei Schulkindern bis zu einem bestimmten Alter müssen die Eltern ja Klassenarbeiten nach der Benotung unterschreiben. Je nach Alter der Kinder und Schule müssen teilweise auch andere Dinge wie Mitteilungen über nichtgemachte Hausaufgaben oder kleinere Tests unterschrieben werden.

In meiner Schulzeit hat in den allermeisten Fällen meine Mutter diese Schulsachen unterschrieben. Es war nicht so, dass ich sie meinem Vater nicht gezeigt hätte, aber meine Mutter hat sie eben immer zuerst gesehen und dann auch unterschrieben. Irgendwann hat sich mein Vater dann mal scherzhaft beschwert und verlangt, dass er auch mal was unterschreiben darf, damit die Schule weiß, dass er auch existiert. Da habe ich mich dann auch gefragt, ob die Lehrer mir überhaupt glauben würden, dass diese Unterschrift ebenfalls von einem Elternteil stammt, weil sie ja vorher immer nur die von meiner Mutter gesehen hatten.

Ich könnte mir vorstellen, dass es bestimmt in vielen Familien so ist, dass eher immer ein Erziehungsberechtigter diese Dinge unterschreibt, obwohl zwei Elternteile vorhanden sind. Wer hat bei euch unterschrieben, beziehungsweise wer macht es? Und an diejenigen unter euch, die bereits Eltern von Schulkindern sind: Wie handhabt ihr das? Unterschreibt hier vielleicht jemand im Wechsel?

Ich als Mutter unterschreibe meistens die Schularbeiten von meinem Sohn. Das liegt aber daran, dass ich nach 19.00 Uhr keine Lust mehr habe die Arbeit rauszukramen und meinem Mann den Stift vor die Nase zu legen. Er kann die Arbeit sehen, aber unterschrieben ist sie dann bereits. Mein Mann unterschreibt aber meistens das Zeugnis, denn er hat eine schönere Unterschrift als ich.

Meine Eltern waren damals sehr albern. Mein Vater hat nur Arbeiten mit den Noten 1-3 unterschrieben. Hatte ich Noten von 4-6 dann mußte meine Mutter unterschreiben. Solchen Unsinn fange ich selbst erst gar nicht an. Aber eigentlich ist es mir egal wer unterschreibt. Man macht es einfach am besten gleich, damit es nicht vergessen wird.

In den meisten Fällen wird das diejenige erziehungsberechtigte Person im Haushalt sein, die zuerst greifbar ist. Kann aber ja auch sein, dass Kinder ein Gefühl entwickeln, wem sie eine gute und wem sie eine schlechte Note ohne Konsequenzen zur Unterschrift vorhalten können.

Was nun aber die Glaubwürdigkeit von Unterschriften angeht (wenn immer die Mutter unterschrieben hat, und einmal eben zur Ausnahme der Vater), ist es doch hoffentlich so, dass die Eltern und Lehrer sich regelmäßig austauschen. Wenigstens bei Elternabenden oder Sprechstunden sollten die Lehrer die Eltern persönlich kennen lernen.

Und spätestens hier kommt ja auch das Gespräch auf die Noten. Einen wirklichen Wert auf die Unterschrift sollte man in so einem Fall als Lehrer gar nicht legen müssen.

In meiner Kindheit war es so, dass mein Vater immer meine Klassenarbeiten unterschrieben hat. Nicht, dass meine Mutter das nicht auch hätte können. Aber mein Vater war im Allgemeinen immer zuständig, wenn es um irgendwelche Unterschriften ging bzw. auch heute noch geht, die meine Mutter nicht zwingend selber unterschreiben muss.

Ich selber halte es anders. Wenn mein Sohn in einigen Jahren in das schulpflichtige Alter kommt, werde auch ich (und nicht nur mein Mann) die zu unterschreibenden Sachen unterzeichnen. Da machen wir keinen Unterschied.

Ich kann mich eigentlich nur sehr vage daran erinnern, dass regelmässig Klassenarbeiten oder Tests unterschrieben werden mussten. Das war bei uns in der Schule eher die Ausnahme, aber das mag heute vielleicht anders sein oder eben auch von Schule zu Schule etwas variieren. Vielleicht liegts auch an den Leistungen der Schüler.

Auf jeden Fall war es merkwürdigerweise immer meine Mutter, die dann ihren Namen darunter gesetzt hat, wenn es mal gefordert war. Das lag wohl in erster Linie daran, dass mein Vater noch berufstätig war, bis ich in die siebte Klasse gekommen bin und auch danach immer noch viel unterwegs war und meine Mutter sich als Hausfrau einfach mehr um die Hausaufgaben etc. von mir und meiner Schwester gekümmert hat. Ganz nebenbei bemerkt, hat meine Mutter aber auch die bessere Unterschrift.

Auch Entschuldigungen bei Krankheit hat meine Mutter geschrieben, ebenso auch das Zeugnis unterschrieben. Ich denke allerdings nicht, dass es eine bewusste Aufgabentrennung bei meinen Eltern diesbezüglich gab, denn mein Vater hätte das sicherlich auch unterschrieben, nur hat meine Mutter es meist schon vorher gemacht.

Normalerweise ist es egal, wer die Klassenarbeit unterschreibt. Hauptsache die Unterschrift ist da, sodass die Eltern die Arbeit zur Kenntnis genommen haben. Wenn z.B. der Vater eine 5 unterschreibt, dann wird er vermutlich auch der Mutter davon erzählen. Andersherum natürlich auch.

Es hängt aber auch ein bisschen vom Fach ab. Ich glaube, dass Väter eher naturwissenschaftliche Arbeiten unterschreiben und Mütter eher Fremdsprachen. Das ist aber nur mein Eindruck.

Bei uns war es so, dass man, wenn man unter 18 war, die Unterschrift der Eltern auf Klassenarbeiten benötigt hat. Wenn man 18 war, konnte man dann auch alles selbst unterschreiben. Bei mir war es so, dass meine Mutter immer die Arbeiten im oberen Bereich hingelegt bekommen hat. Die schlechteren Arbeiten bekam mein Vater vorgelegt, weil er es nicht so streng gesehen hat und ich bei ihm auch meistens keinen Anschiss oder eine Bestrafung bekommen habe.