Wirkt sich das Design von Tarotkarten auf die Aussagen aus?

vom 23.01.2012, 19:14 Uhr

Die Frage ist etwas unglücklich formuliert, aber vielleicht versteht ja jemand, was ich meine. Es gibt verschiedene Designs von Tarotkarten und als ich seinerzeit mich für das Karten legen interessierte, hatte ich im Grunde nur nach einem relativ günstigem Set mit Buch Ausschau gehalten. Das habe ich auch bekommen und dort vorgezeigt, wo man mir das Karten legen beibrachte. Die Reaktion daraufhin war jetzt nicht so überschäumend, weil ich nicht großartig Wert auf Design gelegt habe, sondern auf den Kostenfaktor.

Bei diesem Kartenset, das ich mir kaufte, handelt es sich um das Rider-Waite-Tarot und scheint etwas düster zu wirken. Selbst gelernt habe ich es jedoch mit dem Deck von Aleister Crowley, welches nicht ganz so düster wirkt und wirkte. Ich denke jedoch, dass es in der Auslegung und Deutung von Karten nicht so viel ausmacht, bin aber nicht mehr ganz so sicher, ob dies noch immer der Fall ist.

Vielleicht kennt sich ja noch jemand mit dem Karten legen aus und kann mir dazu sagen, ob und inwiefern das Design bei Tarotkarten ebenfalls eine Bedeutung hat? Macht es vielleicht sogar Sinn, je nach Fragestellungen ein anderes Design auszusuchen oder ist es völlig egal? Wer kann mir da weiterhelfen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Du hast Glück. Ich arbeite in meinem zweiten Beruf als Kartenlegerin. Was mich wundert ist, warum hast du dich denn für Tarot entschieden ? Kennst du die anderen Kartendecks schon ? Mit dem Tarot hast du dir ausgerechnet die Königsdisziplin ausgesucht.

Zu deiner Frage. Jeder muss sich selbst mit seinen eigenen Karten befassen. Der Kartenleger muss ein Gefühl für die Karten entwickeln. Wenn er die Karten auslegt, muss er sie lesen und verstehen. Das ist, wie eine Zuneigung, wie ein Vertrauen. Immerhin verraten die Karten oft etwas, was sonst im Verborgenen bleiben würde. Um dieses Gefühl für die Karten zu bekommen, müssen die Karten vor allem gefallen. Der Kartenleger muss bei der Auswahl des Kartensets nicht auf den Preis und auch nicht auf das Design, sondern auf die Ausstrahlung der Karten achten. Wenn die Karten zu düster, zu unheimlich oder in irgendeiner Weise unangenehm für den Betrachter sind, dann wird man mit den Karten auch nicht arbeiten können. Die Karten müssen dir also gefallen, sie müssen dich anstrahlen und dir ein gutes und vertrautes Gefühl geben. Schließlich sollen die Karten dir etwas erzählen.

In meinem Hauptberuf bin ich Buchhändler. Logisch, dass ich natürlich auch Kartenverlage und Druckwerke kenne. Ich weiß dass diese Sets ( Kartenset und Buch) sehr gern gekauft werden. Auf dem ersten Blick erscheinen sie praktisch und vor allem preiswert. Aber aus meiner Erfahrung als Kartenleger, taugen die Bücher die diesen Set beigelegt sind, immer nicht viel. Die Bücher sind in den Erklärungen viel zu allgemein und oberflächlich, deswegen habe ich immer individuell gekauft.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wie ich oben geschrieben habe, kenne ich zwei Kartensets, das Rider-Waite-Kartendeck und das Crowley-Kartendeck. Mit dem letzteren habe ich selbst das Kartenlegen angefangen, muss aber definitiv sagen, dass mir mein eigenes Kartendeck, das Rider-Wite-Deck also, mehr zusagt. Wobei ich mich nicht nach dem Design, sondern nach anderen Eindrücken, unter anderem auch den Preis entschieden habe. Ich habe dann, auch, als ich andere Möglichkeiten hatte, ausschließlich mit meinem eigenen Deck die Karten gelegt und würde sie wohl auch nicht mehr zurückgeben, wobei ich schon sehr lange keine Karten mehr gelegt habe und ich im Grunde auch noch nicht weiß, ob ich die Karten noch einmal in die Hand nehme.

Ich denke aber schon, dass ich von Beginn an ein relativ gutes Gefühl bei dem Kartendeck habe und hatte und auch heute sehe ich sie nicht als Fluch oder generell als etwas Unangenehmes an. Nein, ich muss sagen, dass ich die Karten schon als angenehm empfinde und mich auch kein Angstgefühl oder ein anderes negatives Gefühl überkommt, wenn ich diese Karten betrachte.

Das Buch habe ich im Grunde nur zu Hilfe genommen, wenn ich mit der Deutung einer Karte nicht so sicher gewesen bin. Aber wie Du schon sagtest, kann man aus den Karten an sich selbst eine Menge lesen. Ich lese aber nun bei Dir heraus, es könnte Sinn machen, sofern ich mich mit dem Legen und Lesen von Karten wieder beschäftige, eine Erweiterung zu dem jetzigen Buch anzuschaffen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich denke, wenn du wieder mit damit anfängst dich mit den Karten zu befassen, solltest du daran anknüpfen, was du bereits weißt. Ich weiß ja nicht, wie weit du schon bist (Anfänger, Heranwachsender oder Profi). Es kommt sicher auch darauf an, wie weit du mit dem Kartenlegen gehen möchtest. Willst du es professionell machen oder nur für den Hausgebrauch?

Mir haben diese „Kartensets inklusive Buch“ nicht gereicht. Aber ich denke bei diesen Set sollte man auch nicht so anspruchsvoll sein. Dieses Sets kosten ungefähr 10 bis 15 Euro. Ein Kartenset allein kostet aber schon 5 bis 8 Euro. Wenn man das differenziert, dann kostet das Buch nur noch 5 bis 7 Euro. Viel Wissen für wenig Geld ? Das gibt es schon lange nicht mehr.

Deswegen habe ich mich von diesen Sets verabschiedet und die Bücher einzeln bestellt.Es gibt eine ganz gute Auswahl von Büchern und Lektionen ( Preis etwa 15 bis 25 Euro pro Buch). Diese gibt es im Buchhandel meist nicht vorrätig, weil die Kaufkraft fehlt. Die kann man aber bestellen.Diese Fachbücher gehen mehr ins Detail, mehr in die Tiefe, was die Linienführung und die Hintergründe der Kartenbilder betrifft.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nein, an eine professionelle Tätigkeit hatte ich nicht gedacht, das traue ich mir grundsätzlich nicht zu und ich verbinde damit auch meist eher diese Leute von Astro-TV und was es nicht noch so alles gibt. Ich denke, ich hätte auch gar nicht das Wissen und den Mut dazu, die Karten jemanden professionell zu legen. Es juckt mich derzeit ein wenig für mich in den Fingern, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wirklich wieder dazu bereit und offen bin. Das sollte man meiner Meinung nach schon sein, ehe man es wieder versucht.

Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger, würde ich mal behaupten, ich lege nach System und habe kein eigenes Legesystem. Die Deutung der einzelnen Karten gelingt mir schon ganz gut, aber es ist eben mehr eine Interpretation, als denn tatsächliches Wissen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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