RTL Doku-soaps werden immer langweiliger

vom 08.01.2012, 00:13 Uhr

Ich finde dieses HARTZ IV-TV einfach nur lächerlich. Mittlerweile gibt es schon so viele verschiedene Formate, die aber alle auf demselben Prinzip beruhen: Konflikt - Uneinsichtigkeit und Eskalation - Happy End. Ob es nun "Die Schulermittler", "Verdachtsfälle", ""Familien im Brennpunkt" oder "Mitten im Leben" ist, alle sind sich ziemlich ähnlich und einfach nur billig. Die "beste" Sendung, deren Niveau natürlich trotzdem im Keller ist, ist meiner Meinung nach "Mitten im Leben". Soweit ich weiß sind nämlich manche dieser Episoden nicht gespielt, sondern real. Im Gegensatz zu anderen Formaten wirkt Mitten im Leben auch nicht so billig geschauspielert, sondern teilweise real, wenn auch bizarr. Einmal wollte ich das überprüfen und suchte eine Frau, die bei Mitten im Leben auftrat, und fand sie tatsächlich bei Facebook.

Ich muss auch zugeben, dass ich mir schon manchmal Mitten im Leben anschaue. Ganz selten passiert es dann, dass ich vor dem Fernseher hängen bleibe, und 3 Stunden lang Asi-TV schaue, was ich dann im Nachhinein natürlich bereue, da es nichts als Zeitverschwendung ist. Meistens bleibt es aber bei Mitten im Leben, ca. alle zwei Wochen einmal. Ich finde diese Sendung teilweise schon fast "Comedy"-mäßig und muss manchmal bei den lächerlichen Konflikten total lachen, auch wenn diese Geschichten rational betrachtet teilweise schon traurig sind. Allerdings sind sie so skurill, dass man eben nur darüber lachen kann. Beispielsweise sah ich einmal eine Sendung über eine Frau, die "Cityville"-süchtig war und damit ihr ganzes Leben auf den Kopf stellte und sich dauernd mit ihrer Tochter stritt. Ich musste dabei die ganze Zeit innerlich lachen, weil ich es einfach lächerlich fand. Natürlich ist es von mir niveaulos, diese Sendung überhaupt zu sehen, aber ich tue das einfach zu meinem Vergnügen.

Die Sendungen die ich überhaupt nicht mag, sind eben die anderen, wie "Familien im Brennpunkt". Bei diesen Formaten merkt man richtig, wie billig geschauspielert diese sind. Dauernd tauchen bekannte Schauspieler wieder auf. Besonders Kinderrollen werden fast immer so unglaubwürdig verkörpert, dass es nur noch billig wirkt. Außerdem sind die Geschichten meistens sehr konstruiert und folgen immer einem Schema. Jedoch gibt es nicht nur auf RTL diese lächerlichen Sendungen, wenn auch RTL der Spitzenreiter ist, was HARTZ IV-TV angeht. Übrigens bin ich immer total genervt, wenn dort von 12.00-18.00 nicht anderes läuft. Jedenfalls fällt mir auf, dass besonders Sat1 und VOX in letzter Zeit sehr RTL-mäßig werden. Diese Richtersendungen auf Sat1 und besonders "Zwei bei Kallwass" regen mich ziemlich auf. Wenn man schon eine Talkshow, oder was "Zwei bei Kallwass" auch immer sein soll, macht, dann soll man sie wenigstens nicht schauspielern, sondern real machen, sowie beispielsweise Britt. Bei solchen Sendungen kann man teilweise schon sehr lachen. Allerdings gibt es auch seriösere Talkshows, in denen es nicht nur um Beziehungsstreits geht, sondern auch andere Themen diskutiert werden.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Du hast den Sinn und Zweck dieser Sendungen glaube ich nicht so ganz verstanden. Es geht hier vor allem darum, dass möglichst günstig etwas produziert werden soll für die Leute, die aus welchem Grund auch immer über zu viel Tagesfreizeit verfügen und keine anderen Hobbys als den Fernseher haben. Besser Drehbücher, Darsteller (der Begriff "Schauspieler" ist ja hier wohl kaum angebracht), Drehorte und so weiter würden aber genau zum Gegenteil führen - es würde mehr Geld ausgegeben werden müssen und damit wären diese Sendungen dann auch nicht mehr so rentabel.

Ich bezweifle auch, dass diese Serien immer langweiliger werden. Das würde nämlich bedeuten, dass die Serien früher mal spannender waren. Ich denke eher, dass sich nach einer gewissen Zeit selbst ein Zuschauer mit geringer Aufmerksamkeitsspanne an den Ablauf gewöhnt hat und dann merkt, dass er jede Woche oder jeden Tag das mehr oder weniger gleiche vorgesetzt bekommt. Während ihm das am Anfang wahrscheinlich einfach nicht so bewusst ist.

den Begriff Dokusoap klingt gebildet, was dazu einfach nicht passt

"Gebildet" ist wahrscheinlich Definitionssache, aber für mich klingt eine "Seifenreportage" nicht nach anspruchsvollem Fernsehen, sondern ziemlich genau nach dem Blödsinn, den RTL seinen Zuschauern vorsetzt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Zunächst einmal möchte ich hierzu sagen, dass ich diese Sendungen nicht unbedingt als "Doku-Soaps" bezeichnen würde. Es sind ja nicht wirklich Dokumentationen sondern eher ausgedachte Fälle, die größtenteils auch noch sehr unrealistisch und schlecht gespielt werden.

Ich muss schon gestehen, dass ich zu Beginn der Ausstrahlung hin und wieder mal "Mitten im Leben" geguckt habe und ich gebe auch zu, dass ich es oftmals sehr lustig fand. Damals war diese Sendung nämlich noch anders und zwar wurden wirklich reale Dinge und Personen gefilmt. Es war einfach oftmals lustig mit anzusehen, wie sich die Leute in dieser Sendung blamiert haben. Mittlerweile ist es aber so, dass wirklich alles gestellt ist und das ist nun gar nicht mehr lustig. Ich denke also schon, dass die Sendungen immer langweiliger werden. Ich würde vermuten, dass sie auch nicht mehr allzu lange ausgestrahlt werden und die Sender sich ein neues Format ausdenken werden, was sich billig produzieren lässt.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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