Kind unterbricht andauernd

Das Verhalten Deiner Tochter ist ganz normal und ich glaube, für ein dreijähriges (?) Kind auch nicht außergewöhnlich, aber nervig ist es allemal. Ich denke auch, Du musst Dich da einfach mehr in Geduld üben und vor allem konsequent bleiben. Du weißt ja selbst am besten, wenn Deine Tochter dabei ist und Du mit Erwachsenen sprichst, dass sie dann dazwischenfunkt. Vor dem Gespräch solltest Du Deiner Tochter dann schon mitteilen, dass Du gleich mit einer anderen Person sprichst und sie bitte in der Zeit ruhig sein sollte. Damit weiß sie, woran sie ist und dass Du es nicht gern hast. Sollte Deine Tochter darauf nicht reagieren und dennoch sich einmischen, sei einfach konsequent und ignoriere sie dann. Wende Dich dann in einer Gesprächspause an sie und sage ihr dies noch einmal Und auch nach dem Gespräch solltest Du es ihr noch einmal verdeutlichen.

Ich denke einfach, dass gerade Kleinkinder gern mal auf Aufmerksamkeit aus sind und dazu kommt, wenn sie Einzelkinder sind, dadurch manches Mal doch noch einen anderen Stand haben. Eventuell waren sie es bis dato gewöhnt, dass man ihnen gleich zur Verfügung stand und somit ist es eine neue Situation, wie gesagt, abgesehen davon, dass so etwas in diesem Alter doch relativ häufig vorkommt und nicht so außergewöhnlich ist. Ich denke, es ist halt eine Erziehungssache und mit Ignoranz dann zu handeln, kann schon wirksam sein.

Anders wäre es jetzt, wenn sich die Kleine am Gespräch beteiligen möchte und sie daher was sagen möchte. Aber auch dann hat sie zu lernen, dass sie erst einmal zuhört und dann etwas sagt, wenn es zum Moment passt und damit keine andere Person beim Reden unterbricht. Aber wenn es eben nichts mit dem Gespräch zu tun hat, dann ist Ignoranz doch das bessere Mittel. Ich kenne Eltern, die lassen sich dann schon unterbrechen, sagen aber, dass sie gleich für das Kind da sind und reden dann weiter. Somit wird das Kind zwar wahrgenommen, aber eben keinen Raum gelassen, auf sich weiter aufmerksam zu machen. Wenn aber nun ein Kind sagt, es müsse mal auf die Toilette, so würde ich das aber nun nicht ignorieren.

Und dann gibt es noch Gespräche, die ein Kind nicht unbedingt mitbekommen sollte, da obliegt es aber den Erwachsenen, dafür zu sorgen, dass das Gespräch nicht in Hörweite des Kindes stattfindet. Alternativ kann man dann ein Gespräch dann eben verschieben, wenn das Kind fremd betreut wird oder im Bett liegt oder so.

Auch ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an, dass Deine Tochter wohl lernen muss, dass man die Gespräche anderer Menschen nicht unterbricht, allerdings würde ich hier nicht wie Jacqui_77 darauf pochen, dass es sich dabei nur um Gespräche zwischen Erwachsenen handeln muss, sondern das diese Regel eben für alle Gespräche gilt. Auch, wenn ich mich mit einem Kind unterhalte, will ich nicht von einem anderen Kind dabei unterbrochen werden, oder? Eine Regel ist sicherlich für ein Kind außerdem besonders dann nachvollziehbar, wenn sie nicht sonderlich komplex ist. Dem Kind also beizubringen, dass gar keine Gespräche von anderen unterbrochen werden, wird leichter sein als ihm zu erklären, welche Gespräche es unterbrechen darf und welche eben nicht.

Dass hier Konsequenz das Mittel der ersten Wahl ist, würde ich auch vermuten und sicherlich austesten, denn damit kommt man definitiv am weitesten. Was ich allerdings ganz gezielt nicht machen würde, wäre, dass ich immer wieder bei jedem neuen Unterbrechungsversuch auf das unterbrechende Kind einrede, dass es nicht zu unterbrechen hat. Ich würde diese Ansage einmal machen, wie hier auch bereits erwähnt wurde, in Aussicht stellen, dass es gleich im Anschluss an dieses Gespräch zu Wort kommen kann und dann meine ursprüngliche Unterhaltung unbeirrt fortsetzen, ohne mich noch einmal erneut unterbrechen zu lassen. Wenn es dem Kind nämlich nicht um eine bestimmte Aussage geht, die es anbringen will, sondern nur darum, Aufmerksamkeit zu bekommen, so erreicht es dieses Ziel bereits durch die immer wiederholten Ansagen zum Thema „Gespräche unterbricht man nicht“. Und das wäre reichlich kontraproduktiv.