Teilzeitstelle und weite Wegstrecke

vom 22.01.2012, 10:54 Uhr

Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Tätigkeit in meinem erlernten Beruf habe ich schon einige adäquate Stellen gefunden, auf die ich mich bewerben werde und heute noch die Unterlagen dazu fertigstellen möchte. Mein Problem ist dabei, dass ich ein Problem mit den Wegstrecken an sich habe und ob die nicht doch auch teils ein KO-Kriterium für eine Einstellung seitens des Arbeitgebers wären. Denn an sich ist das Stellenangebot genau das, was ich suche und ich erfülle auch die meisten Bedingungen, die erfüllt werden sollten.

Die Teilzeitstelle ist nun auf etwa 24 Stunden in der Woche angelegt, die Arbeitszeiten sind vorwiegend nachmittags, die Stelle jedoch wäre unbefristet und im öffentlichen Dienst. Allerdings liegt die gute Stelle eben knapp 50 Kilometer entfernt und wäre von meiner Sicht aus nur mit dem Auto zu erreichen.Öffentliche Verkehrsmittel wären mit größerer Anstrengung verbunden.

Die Stunden sollen sich auf fünf Tage in der Woche erstrecken, laut Stellenangebot aber scheinbar eben an jedem der fünf Tage. Optimaler wäre es ohne Zweifel, wenn die Stelle sich eben auf vier Tage aufteilen könnte, da die 24 Stunden, sofern es bei den angegebenen Arbeitszeiten bleibt, gleich mal sich verlängern. Ich weiß nicht, inwiefern der Arbeitgeber flexibel wäre, eben anstelle die 24 Stunden auf fünf, auf vier Tage die Woche zu verteilen, was für mich schon rentabler wäre, aber nicht ausschlaggebend.

Ich habe heute da einfach eine andere Einstellung und würde an sich diese Wegstrecke auf mich nehmen, insbesondere, wenn es sich um eine Vollzeitstelle handeln würde. Aber das Stellenangebot ist nicht anders ausgeschrieben, sodass da auch kein Verhandlungsraum vorhanden ist. Ich denke, der Arbeitgeber könnte auch recht skeptisch bezüglich der Entfernung sein, dafür suche ich schon Argumente, die ich vielleicht mit in die Bewerbung einfließen kann. Wie sollte so etwas formuliert werden? Ist eine Wegstrecke von fünfzig Kilometer bei einem Weg problemlos oder lohnt es sich insofern nicht, weil das Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Kostenfaktor eher negativ ist? Würdet Ihr Euch dennoch darauf bewerben?

Ich fahre an sich gern Auto und dadurch, dass die Stelle eben eher für nachmittags angelegt ist, könnte ich da auch nicht morgens in Zugzwang kommen, wie durch den Berufsverkehr. Seitens des Arbeitgebers ist auch keine örtliche Begrenzung angegeben, wie ich es manchmal auf der Seite der Jobbörse der Arbeitsagentur entnehmen kann. Von dort habe ich im Übrigen das Stellenangebot. Wäre eine räumliche Begrenzung angegeben, so würde ich mich wohl darüber ärgern, aber mich nicht weiter damit beschäftigen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich finde eine Wegstrecke von 50 Kilometer nicht weiter problematisch. Ich habe es auch ungefähr 50 Kilometer weit zu meiner Ausbildungsstelle. Und ich finde es ist eine reine Gewöhnung. Ich lege die Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück, da dies weniger problematisch und teilweise auch sehr entspannend sein kann, da man sich dann noch anderen Dingen widmen kann. Außerdem finde ich es wichtiger, dass einfach das Betriebsklima stimmt, da ist die Entfernung Nebensache. Denn was bringt einem die Stelle, wenn sie zwar nah ist, aber das Klima einfach nicht stimmt? Man geht dann einfach ungern los, auch wenn es nicht weit ist.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, dass fünfzig Kilometer Wegstrecke erst einmal nicht aussagen, wie diese Strecke zu fahren ist und wie viel Zeit man dafür benötigt, diese Strecke zurückzulegen, weil das von den genauen Gegebenheiten dieser Strecke abhängen dürfte. In meinem Umkreis habe ich zwei größere Städte, die ebenfalls fünfzig Kilometer von mir entfernt liegen. Eine davon erreiche ich allerdings ausschließlich über die Landstraße und ich durchfahre auf meinem Weg auch eine Kleinstadt nach der anderen, sodass ich von mindestens einer Stunde Fahrzeit ausgehen muss. Habe ich mehr Lkws vor mir, so benötige ich entsprechend mehr Zeit. Einmal habe ich beinahe zwei Stunden dorthin gebraucht und war doch schwer genervt, zumal sich so etwas eben auch im Hinblick auf einen Beruf, den ich dort ausüben würde, wirklich schwer einkalkulieren ließe. Bei der anderen Stadt ist es etwas einfacher, denn dort muss ich ein Stück Landstraße auf mich nehmen und fahre dann über die Autobahn. Für dieselbe Entfernung benötige ich hier zwischen einer halben und einer Dreiviertelstunde. Staut es sich einmal, so benötige ich eine Stunde Fahrzeit, aber nicht mehr.

Insofern würde ich vermutlich zunächst versuchen, herauszufinden oder zu entscheiden, wie gut diese Stelle erreichbar wäre, denn ich denke, dass das ein Argument im Vorstellungsgespräch sein könnte, wenn man Dich auf Deine weite Entfernung zum Arbeitsort ansprechen sollte. Allerdings denke ich auch, dass ein Arbeitgeber sich eher unter Bewerbern entscheiden wird, die nicht eine solch weite Entfernung zum Arbeitsort haben, sofern es sich lediglich um eine Teilzeitstelle handelt. Natürlich kannst Du im Rahmen der Lohnsteuererklärung die Pendlerpauschale geltend machen und so rückwirkend auch einen Teil Deiner Fahrkosten wieder rausholen, aber die Kosten sind bei einer solchen Wegstrecke eben nicht das einzige Argument, das dagegen spricht, sie auch auf sich zu nehmen. Vermutlich würde ich mir also keine allzu großen Chancen darauf ausrechnen, dass ich diese Stelle bekomme, wenn genügend qualifizierte Bewerber zur Verfügung stehen, die sich in größerer Nähe zum Arbeitsort befinden. Bewerben würde ich mich aber dennoch, keine Frage.

Übrigens würde ich nicht in der Bewerbung selbst Bezug auf die doch eher weite Entfernung zum Arbeitsort nehmen, weil ich nicht wüsste, wie ich das formulieren sollte, ohne gleich zu viel Aufmerksamkeit des Arbeitgebers auf diese Tatsache zu lenken. Ein solcher Sachverhalt ist in meinen Augen eher etwas, das sich in einem Bewerbungsgespräch gut bereden lässt, aber nicht unbedingt etwas in einer schriftlichen Bewerbung zu suchen hat, jedenfalls nicht bei einer solchen Entfernung, denn um sie extra im Bewerbungsanschreiben zu erwähnen, empfinde ich sie wiederum als nicht weit genug.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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