Kirchliche Hochzeit - wie lang Zeit lassen?
Im Grunde kenne ich es so, wenn man sich standesamtlich traut, dass man dann innerhalb von wenigen Tagen auch eine kirchliche Hochzeit feiert. Ich persönlich würde aber nun eher darauf verzichten, was allerdings mit meiner Einstellung zur Kirche zu tun hat; mir würde eine standesamtliche Hochzeit voll und ganz ausreichen. Von einem Paar weiß ich aber auch, dass sie sich zum Beispiel mehr als ein Jahr Zeit gelassen haben, um die kirchliche Hochzeit zu veranstalten. Das kannte ich so nicht, aber ich finde es auch nicht schlecht und durchaus einen überlegenswerten Gedanken. Gibt es denn eine etwaige Zeitangabe, bis wann man eine kirchliche Hochzeit nach einer standesamtlichen Hochzeit vollziehen kann oder ist so etwas sowieso jedem selbst überlassen und man könnte beispielsweise auch rein theoretisch nach dreißig Jahren der standesamtlichen Trauung eine kirchliche Heirat nachholen? Solltet Ihr sowohl standesamtlich, als auch kirchlich geheiratet haben oder habt es vor, wie sieht Eure Planung diesbezüglich aus?
Ich habe meinen Mann nur standesamtlich geheiratet. Er ist Buddhist und hat mit der Kirche also nicht sonderlich viel zu tun, Ich bin jetzt auch nicht wahnsinnig gläubig und ich konnte auf die kirchliche Hochzeit daher auch gut verzichten, wenn ich ehrlich bin. Für mich hat die Trauung im Standesamt absolut ausgereicht, aber ich kenne auch sehr viele Paare, die auf eine kirchliche Trauung bestehen. Eine Freundin von mir hat deshalb auch monatelang mit ihrem Verlobten diskutiert, weil er eben nur im Standesamt heiraten wollte und sie unbedingt auch in der Kirche. Letztendlich hat sie sich dann auch durchgesetzt. Sie hat das dann so erklärt, dass eine Hochzeit für sie nur komplett wäre, wenn man auch kirchlich heiraten würde - und das, obwohl sie mit der Kirche auch nicht sonderlich viel am Hut hat. Das habe ich damals nicht wirklich verstanden.
Ich hatte damals auch bei der standesamtlichen Trauung ein schönes Kleid an und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Danach hatten wir auch eine schöne Feier. In meinem Freundeskreis ist es so, dass die meisten ebenfalls nur standesamtlich geheiratet haben. Nut zwei Paare haben sich auch kirchlich trauen lassen. Die kirchliche Trauung fand in beiden Fällen noch am selben Tag (oder einen Tag später) statt. Meine Tante hat vor drei Jahren standesamtlich geheiratet und möchte in diesem Jahr noch eine kirchliche Trauung anschließen. Ihr Mann tut ihr den Gefallen, denn es ist einfach auch ihr großer Traum und daher ist eine kirchliche Trauung für den Sommer 2012 geplant. Die meisten Leute heiraten aber unmittelbar nach der standesamtlichen Trauung auch kirchlich. Theoretisch ist es auch möglich, erst nach dreißig Jahren kirchlich zu heiraten - ich wüsste jedenfalls nicht, was dagegen sprechen sollte.
Die kirchliche Trauung ist ja letztendlich die Bestätigung eurer Ehe vor Gott. Ich denke mal, dass du dieses Versprechen vor Gott jederzeit nachholen kannst. Ich wüsste zumindest nicht, dass es da irgendwelche Fristen gibt. Ich und meine Frau wir haben sowohl standesamtlich als auch kirchlich geheiratet. Die standesamtliche Trauung war freitags und 2 tage später fand dann die Zeremonie in der Kirche statt. Bei der standesamtlichen Trauung waren auch nur unsere Eltern und die Trauzeugen dabei. Erst am Sonntag nach der Kirche haben wir dann mit allen Verwandten und Bekannten gefeiert, bevor wir für 1 Woche auf die Malediven geflogen sind.
Für uns Stand von vorneherein fest, dass wir sowohl kirchlich als auch standesamtlich heiraten wollen, da wir beide katholisch sind. Wenn du wirklich nicht in der Kirche heiraten möchtest, dann solltest du das deinem Partner sagen und ihr solltet es wirklich zurückstellen und vielleicht später noch einmal darüber nachdenken.
Vorgeschrieben ist in dieser Hinsicht meines Wissens gar nichts und man kann mittlerweile auch ohne vorangegangene standesamtliche Trauung kirchlich heiraten, allerdings ist man dann verpflichtet, die standesamtliche Trauung anschließen zu lassen, weil man vor dem Staat mit ausschließlich kirchlicher Trauung eben als nicht verheiratet gilt. Wie lange man aber nach einer standesamtlichen Trauung mit der kirchlichen Eheschließung wartet, ist, und das kann man sich nach Vorangegangenem schon denken, wirklich Sache des Brautpaares und es gibt keinen zeitlich festgeschriebenen Ablauf. Die kirchliche Eheschließung wird ohnehin nur von der Kirche beachtet und gewertet, nicht für den Staat. Es ist also quasi wirklich so zu sehen, dass man zweimal heiratet – und jeweils der, vor dem man die Eheschließung vollzieht, akzeptiert auch nur die „im eigenen Hause“ geschlossene Ehe als gültig.
Ich selbst wollte zwar schon kirchlich heiraten und ich hätte die kirchliche Trauung auch am liebsten direkt an die standesamtliche Eheschließung anschließen lassen, aber das war uns damals nicht möglich und mein Partner hat sich auch so verhalten gezeigt, während ich die standesamtliche Trauung alleine vorbereiten „durfte“, dass mir die Lust auf alles, was mit Heiraten zu tun hatte, schon während der Vorbereitungszeit ordentlich vergangen ist. Ich dachte also, dass es auch noch einige Jahre Zeit haben würde, bis wir kirchlich heiraten, war mir aber irgendwann nicht mehr sicher, ob ich meinen Partner überhaupt kirchlich heiraten will. Generell würde ich gerne kirchlich heiraten, ja. Aber nun bin ich ohnehin von meinem Partner, den ich geheiratet habe, getrennt und auch nicht unglücklich darüber, dass wir nicht kirchlich geheiratet haben.
Ob ich nun irgendwann noch einmal heiraten werde und dann auch eine kirchliche Trauung in Erwägung ziehe, steht somit in den Sternen. Mein jetziger Partner, der ähnlich wie ich auch nicht mehr unbedingt heiraten will, ist außerdem bereits kirchlich getraut worden und somit wäre es äußerst schwierig, wenn auch in seinem Fall nicht ausgeschlossen, dass wir irgendwann heiraten. Vorstellen könnte ich es mir mit ihm mittlerweile tatsächlich, vor allem, wenn wir weiterhin so glücklich sind, was ich natürlich schwer hoffen will. Und mit ihm kann ich mir eine kirchliche Trauung dann ebenfalls vorstellen, wenn er sie nicht ablehnt. Mal sehen, vielleicht wird daraus ja doch noch irgendwann mal etwas. Und wenn nicht, bekümmert mich das auch nicht wirklich, weil weder das Standesamt noch die Kirche irgendeinen Anteil daran haben, ob ich mit meinem Partner glücklich bin oder nicht.
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