Wie schmeckt Löwenzahnsalat? Was beachten bei Zubereitung?

Ein Onkel von mir und seine Frau sind Vegetarier. Sie essen viel Gemüse und probieren auch mal verschiedene Salattypen aus. So essen sie beispielsweise auch Löwenzahnsalat. Ich war anfangs, als ich noch kleiner war, erst ein bisschen verwundert darüber, da ich den Löwenzahn auf der Wiese eigentlich eher den Tieren zum Fressen gegeben habe, als ihn selbst zu essen. Mein Onkel meinte, Löwenzahn könnten aber auch Menschen essen und es würde sogar gut schmecken. Als Kind konnte ich das nicht so richtig glauben, da es immer hieß, die weiße Flüssigkeit im Stängel sei giftig und ich solle mir die Hände waschen, nachdem ich Löwenzahn gepflückt und ihn meinen Hasen verfüttert habe.

Was ist also bei der Zubereitung von Löwenzahnsalat alles zu beachten? Welchen Löwenzahn kann man dazu verwenden? Kann man ihn einfach auf der Wiese pflücken und essen oder gibt es da eine spezielle Sorte wie bei Kürbissen sogenannte Esskürbisse auch? Was kann man alles essen? Nur die Blätter oder auch die Stiele mit diesem milchigen Saft? Und die gelben Blüten? Wie schmeckt Löwenzahn überhaupt und wie schmeckt er im Salat? Könnt ihr eure eigenen Geschmackserfahrungen schildern?

Also einen Geschmack zu beschreiben finde ich immer unmöglich, gieße dir doch mal einen Löwenzahntee auf, das trifft den Geschmack dann. Löwenzahn schmeckt herb, leicht bitter und gleichzeitig frisch. Für einen Löwenzahnsalat sollte man auf alle Fälle junge Triebe verwenden und diese entweder vor der Zubereitung ordentlich Wässern, oder 5 Sekunden im kochendem Wasser blanchieren.

Am einfachsten dürfte es sein diesen im warmen Wasser zu waschen und danach im selbigen stehen zu lassen, da beim blanchieren die Gefahr besteht danach nur noch zerkochtes Löwenzahngemüse ohne biss zu haben. Ansonsten kannst du ihn zubereiten wie jeden anderen Salat auch.

Ich habe bei meiner Oma damals ganz oft Löwenzahnsalat gegessen. Diese hat den aber immer mit anderem Blattsalat gemischt. Es war also nicht so, dass sie ausschließlich Löwenzahnblätter zum Salat verarbeitet hat. Ich finde den Löwenzahn echt lecker, aber er ist eben auch etwas bitter und das ist auch nicht jedermanns Geschmack. Meine Schwester mag ihn beispielsweise überhaupt nicht. Einen Geschmack zu beschreiben finde ich wirklich äußerst schwierig, denn das empfindet eben auch jeder anders. Da wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, den Salat einfach mal selbst zu kosten. Nur den Löwenzahnsalat zu essen wäre mir ehrlich gesagt auch zu bitter, daher war ich auch froh, dass meine Oma den immer gemischt hatte.

Was die Zubereitung angeht: Wenn du die Löwenzahnblätter im Freien sammelst, sollte natürlich darauf geachtet werden, dass du diese möglichst auf einem Feld pflückst. Zumindest sollte der Löwenzahn nicht gerade an einer Hauptstraße wachsen, aber das versteht sich ja eigentlich von selbst. Meine Oma hat diese Blätter dann auch immer in lauwarmes Wasser eingelegt. So werden sie zum einen sauber und zweitens verliert der Salat so auch ein wenig seiner Bitterkeit. Dann kannst du ihn ganz normal anrichten, wie du es eben gerne magst. Meine Oma hat das immer mit Zwiebeln, Essig, Sahne und einigen anderen Zutaten gemacht. Die Blätter hat sie auch relativ klein geschnitten und dann mit dem anderen Salatblättern (beispielsweise Kopfsalat oder Eisberg) vermischt. Das hat auch gut geschmeckt und die Bitterkeit des Salats kam so nicht ganz so extrem zur Geltung. Manche Leute mögen aber den bitteren Salat - für die ist Löwenzahnsalat pur dann bestimmt auch eine Delikatesse!

Der Saft im Stängel ist natürlich nicht giftig, ein bisschen von diesem Saft befindet sich übrigens auch in den Blättern. Das ist aber ungefährlich, es sei denn du willst eine ganze Tonne essen. Die Dosis macht bekanntlich das Gift. Du brauchst also keine Angst haben, dich zu vergiften. Ich verwende jedoch ausschließlich Blätter für den Salat und kenne auch niemanden, der die Stängel verwendet.

Die Blätter sollten am besten jung geerntet werden, an einer Stelle ohne Verkehrsverschmutzung oder Düngung. Dann natürlich gut waschen und am Besten mit einer anderen Salatsorte vermischen. Um einen reinen Löwenzahnsalat zuzubereiten, müsstest du schon ganz schön sammeln, da gerade die großen Blätter, die man den Tieren gibt, eher ungeeignet und nicht so bekömmlich sind. Die kleinen jungen Blätter, schmecken am Besten.

Löwenzahn ist schwach giftig. Man muss schon große Mengen davon essen, um Beschwerden zu bekommen. Da er allerdings einen herben, bitteren Geschmack hat, isst man davon freiwillig eh nicht so viel. Je älter die Blätter sind, umso bitterer schmecken sie.

Ich sammle ihn in meinem Garten regelmäßig. Allerdings nehme ich nur die jungen und schönen Blätter. Ich zupfe den äußerem Teil des Blattes vom Stengel ab. Ich verwende ihn klein geschnitten in anderen Salaten, in Soßen und Suppen oder in Kräuterbutter. Kräuterbutter mit Wildkräutern schmeckt viel intensiver als die übliche Kräuterbutter.

Die Blütenblätter verwend ich auch. Ich trockne sie und verwende sie entweder im Kräutersalz oder zu Dekorationszwecken. Auf Sahnetorten oder zu süßen Desserts passen sie hervorragend. Sehr schön sehen sie auch auf Reis aus. Man muss nur beim Trocknen aufpassen, dass man nicht die weißen Härchen aus der Mitte der Blüte mit gepflückt hat. Deshalb schneide ich die Blütenblätter immer am Rand von weit geöffneten Blüten ab.

Letztendlich kommt es auf die Dosis an. Viele Pflanzen enthalten bestimmte Stoffe, die in entsprechenden Mengen giftig sind. Wenn man überempfindlich reagiert, dann sollte man Löwenzahn lieber nicht essen, aber das wird wohl den wenigsten so gehen. Ich kenne zumindest niemanden.