Alternde Hunde
Hallo!
Mein Hund (Dobermann) ist 11 Jahre alt. Er hat schon ganz schön viele weiße Haare um die Schnauze und lustigerweise sind seine Wimpern mittlerweile komplett weiß. Außerdem sieht er ziemlich "verbeult" aus, weil er an allen möglichen Stellen Warzen und Lipome (das sind Fetteinlagerungen) bekommen hat. Das kommt anscheinend vor allem bei Dobis oft vor und ist nicht weiter schlimm solange sich die Beulen nicht schnell verändern. Er hat auch eine leichte Arthrose, die aber noch nicht mit Schmerzmitteln behandelt wird. Er bekommt nur ein Zusatzpräparat ("Canosan"), was der Arthrose ein bißchen entgegen wirken soll.
Sonst ist er noch fit. Er spielt auch noch mit anderen Hunden, zwar nur ein paar Minuten, dann wird es ihm zuviel, aber viele Leute sind verwundert, weil sie ihn nicht so alt schätzen. Man merkt allerdings schon sehr, dass er alt geworden ist. Er selber vergisst es aber ab und zu und ist schon öfters mal gestürzt, weil er mit Tempo die Treppe hochrasen und aus dem Stand in Auto springen wollte. Seine Sehkraft hat auch nachgelassen, was ich aber erst bemerkt habe, als er bei Dunkelheit mal in einen Graben reingefallen ist. Seitdem habe ich in draußen im Dunkeln eigentlich immer an der Leine und habe auch das Gefühl, dass er sich sicherer dabei fühlt.
Seit ich ihn habe, schaue ich ihn oft an und frage mich, wie man eigentlich so süß aussehen kann. Und es wird immer schlimmer: er sieht immer süßer aus. Ich könnte stundenlang über ihn reden und nerve meine Umgebung nun schon seit 11 Jahren mit Geschichten über meinen tollen Hund.
Gibt es hier Gleichgesinnte? Wer von euch ist auch stolzer Besitzer eines wunderbaren Oma/Opa-Hundes? Wie geht es euren Hunden gesundheitlich? Was verändert sich so bei ihnen? Welche Macken werden besonders ausgeprägt? Würde mich freuen, ein paar Geschichten von euren Senioren zu hören.
Ich habe auch einen alten Opa zu Hause. Unser Schäferhundmischling ist jetzt 13 Jahre alt und viele unserer Nachbarn schätzen ihn ebenfalls wesentlich jünger ein. Andere Hund in unserer unmittelbaren Umgebung, die mit unter eins bis zwei Jahre jünger sind als er, haben da mehr Wehwehchen. Er ist so noch ganz fit, überschätzt sich aber auch sehr gern. Früher war er ein kleiner Wilder und zog auf den ersten Metern der Gassirunde immer sehr stark. Heute tut er dies nicht mehr und trödelt oft, aber das gönnen wir ihm, außer es regnet in Strömen. Spielen tut er auch noch hin und wieder mit dem Ball oder anderen Hunden, aber man merkt doch deutlich, dass er dabei schnell k. o. und sich ausruhen muss.
Einmal hatte er zu Beginn seiner Runde draußen einen Spielkameraden gefunden und die zwei haben ein wenig herumgetollt. Diese Verausgabung durfte ich dann ausbaden, als es hieß, dass wir die Runde fortsetzen. Er legte sich dann oft hin und machte ein Päuschen, da er dann selbst merkte, dass er erst einmal nicht mehr konnte. Die Treppen im Galopp zu nehmen, wie er es früher gern getan hatte, ist jetzt auch schwieriger geworden. Wir lassen ihn im Treppenhaus immer ohne Leine laufen. So kann er selbst einschätzen, wie schnell er die Treppen hoch oder runter rennen möchte. Ab und an trifft er trotzdem die Stufen nicht mehr richtig und rutscht auch mal weg, aber bisher hat er sich nichts dabei getan.
Sein Fell hat sich um die Schnauze herum auch stark verändert. Alles schwarze ist jetzt ergraut. Das Kinn bis runter zum Hals ist total weiß und auch der Nasenrücken ist nicht mehr dunkel.
Mich graust es vor dem Gedanken, dass wir ihn einmal nicht mehr haben werden und da er immer älter wird, rückt der Gedanken dazu natürlich immer näher, obwohl wir diesen gern verdrängen. Wir hoffen sehr, dass er uns noch ein paar Jahre als treuer Gefährte erhalten bleibt.
Seine größte Macke übrigens ist es, im hohen Alter auf dem Rücken zu schlafen. Am liebsten natürlich auf der Couch und nicht in seinem Körbchen und dazu zu träumen. Dabei bellt er dann oft und läuft auf dem Rücken. Das sieht immer sehr witzig aus. Meist lachen wir erst dann, wenn er selbst durch sein Gebelle munter wird und verdutzt sich umschaut, wo denn das Bellen herkommen könnte. Sonst hat er eigentlich kaum große Macken und ist ein ganz Lieber.
Ich selbst habe leider gar keinen eigenen Hund, auch, wenn ich sehr gerne einen hätte. Aber ich bedenke vernünftigerweise eben auch die Haltungsbedingungen, und die wären bei mir derzeit leider eben nicht optimal. Ich bin zu oft von zuhause weg und habe niemanden, der auf den Hund aufpassen könnte, ich habe nicht die finanziellen Mittel, die notwendig wären, wenn der Hund einmal notoperiert werden müsste, und die Wohnung ist auch viel zu klein. Aber wer weiß, vielleicht klappt es in Zukunft irgendwann einmal mit dem eigenen Hund. Aber, einige Hunde kenne ich dann eben auch jetzt doch schon. Oder ich kannte sie, weil sie diese Welt leider schon vor einigen Jahren verlassen haben.
So hatte meine Großmutter zwei Hunde, die auch sehr alt geworden sind. Der eine Hund war ein mittelgroßer, hellbrauner Schäferhund-Mischling, der andere ein kleiner schwarzer Terrier-Mischling. Der war wirklich rabenschwarz, als er ein Welpe war, wurde im erwachsenen Alter ein wenig heller, aber war schon immernoch braunschwarz, und als Oma-Hund war er dann wirklich strähnig grau/hellgrau. Die Sehschärfe war auch nicht mehr so ausgeprägt, bewegt hat er sich auch etwas gemächlicher, aber es war irgendwie auf seine Weise so niedlich, ihn so zu sehen. Eben schon bisschen "tatterig", könnte man fast sagen, aber total glücklich. Der zweite Hund, der Schäferhund-Mischling, lag im Alter fast nur herum. Aber auch er wirkte nicht unglücklich, hat ausreichend getrunken und gefressen, und sich über Streicheleinheiten gefreut. Ihm sah man das Alter farblich nicht so an. Aber ein bisschen gräulich war seine Schnauze trotzdem geworden.
Das erinnert mich daran, dass eine meiner Tanten mal einen ursprünglich schwarzen Königspudel hatte. Im Alter war der auch mittelgrau, auf beiden Augen schon sehr beeinträchtigt, gehört und gerochen hat er wohl auch nicht mehr so toll. Er war aber auch schon über 16 Jahre alt, was für einen Königspudel, wie für alle größeren Hunde, ja wirklich schon ein "bibilisches Alter" ist. Bewegen konnte er sich noch gut, er lief sogar viel und gerne herum, stieß dabei aber leider manchmal auch gegen Dinge gegen, weil er sie nicht mehr so richtig sehen konnte. Aber verletzt hat er sich nie und er wurde dann mit der Zeit auch vorsichtiger. Insgesamt wirkte auch er, trotz aller abnehmenden Sinnesleistungen, noch sehr munter. Ich finde es immer schön, alte Hunde zu sehen, wie sie noch immer glücklich sind und immernoch bei der Person sind, bei der sie ein tolles, langes bisheriges Leben verbracht haben. Der Pudel starb dann übrigens mit 17 Jahren. Ich war damals erst neun Jahre alt, aber ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie es war, als ich ihn damals das allerletzte Mal, noch lebendig, gesehen hatte.
Eine Bekannte von mir hat außerdem einen alten Wolfsspitz. Der ist körperlich noch gut in Schuss, aber wirkt vom Verhalten her ein wenig senil. Also, ein wenig vergesslich oder schusselig im Allgemeinen. Aber er kommt noch gut zurecht und bekommt natürlich auch alle Zuwendung, die er so benötigt. Irgendwie rühren mich alte Hunde immer extrem.
Ich habe eine Schäferhündin, die nun bald stolze 14 Jahre alt wird. Mit dem Alter wurde sie immer gesprächiger und mittlerweile wird jeder meiner Sätze von ihr kommentiert. Vom Grummeln, Grunzen, Fiepen bis hin zum Jaulen ist alles dabei. Und wehe ich schicke sie auf ihren Platz, dann torkelt sie laut brummelnd dorthin und lässt sich mit einen lauten Stöhnen fallen. Die Blicke dabei sind einfach nur göttlich. Was bei ihr auch immer mehr zugenommen hat ist das Schnarchen und generell alle Schlafgeräusche. Auch vorher hat sie im Tiefschlaf schon mal gefiept oder gebellt, während alle Viere leicht gezuckt haben. Mittlerweile rennt sie aber laut grunzend und pfeifend durch ihre Träume. Nur selten ist sie mal leise, meist wird laut geschnarcht. Manchmal wird sie davon selber wach und steht dann verloren im Schlafzimmer bis ich das Licht einschalte und sie anspreche. Dann legt sie sich wieder hin und schläft weiter.
Das Trödeln draußen ist halt eben so. Ich muss da schon aufpassen, dass ich nicht zu schnell laufe, weil sie sonst, wenn der Abstand zu groß wird, aufholen möchte und sich zu sehr abhetzt. Ich laufe seit sie so abgebaut hat auch nur noch alleine mit ihr, damit sie alles in ihrem Tempo erledigen kann. Zwischendurch rafft sie sich zwar auf und tobt dann auch mit den jüngeren Hunden aber das hält sie nicht lange durch. Und wenn ich sie nicht rechtzeitig stoppe, humpelt sie die nächsten Tage. Der Körper kann halt nicht mehr so wie sie will und darauf muss ich leider nun auch bei den Runden achten. Das ist wirklich schade, weil sie ein Arbeitshund ist und immer voll bei der Sache gewesen ist. Mittlerweile werden von 24 Stunden mindestens 20 verschlafen.
Auch meine Doofnase überschätzt sich oft und so wird aus dem Sprung ins Auto ein riesen Flopp. Beim großen Wagen ist das kein Problem, da dieser niedrig ist und sie dort auf die Rückbank darf. Beim Kleinen soll sie eigentlich warten bis sie in den Kofferraum, der ziemlich hoch ist (A3), reingehoben wird. Es gibt aber Tage, da fühlt sie sich wieder wie 8, springt hoch und bleibt mit dem Hintern draußen hängen. Sie versucht dann noch in den Kofferraum zu krakseln. Sieht sehr elegant aus und ist auch toll für den Lack - aber was soll´s. Da muss ich eben schneller reagieren.
Gesundheitlich geht es ihr ganz gut. Ich lasse halbjährlich ein großes Blutbild machen um Veränderungen früh genug zu sehen. Das Herz pumpt laut Tierarzt auch noch kräftig. Sie kommt halt schnell außer Atem aber das ist ja normal. Alten Menschen geht es da nicht viel anders, wenn sie sich mal bewegen sollen. Augen sowie Ohren funktionieren auch noch wunderbar. Und der Riechkolben findet noch immer jeden noch so winzigen Futterkrümel. Die weiße Fläche am Kinn wird halt immer größer aber sie sieht bei weitem nicht so alt/weiß aus wie andere Schäferhunde in dem Alter. Das Gesicht ist kaum grau geworden. Nur ein paar weiße Schnurrbarthaare fallen halt auf.
Wir haben zwar aktuell keinen älteren Hund mehr, aber wir hatten bis zur Mitte des letzten Jahres einen. Es handelte sich dabei um einen Collie, der 13 Jahre alt war. Wir hatten ihn seitdem er ein Baby war und zum Ende seines Lebens ging es ihm nicht mehr sonderlich gut. Er hatte Hüftprobleme und auch Herzprobleme. Er konnte später gar nicht mehr die Treppen alleine laufen und einige Wochen vor dem Einschläfern konnte er nicht einmal mehr alleine aufstehen und hat eigentlich nur noch gelegen und dann eben auch so in die Wohnung gemacht, wie er gerade lag. Nur wenn man ihn aufgehoben hat, konnte er noch stehen und war dann ziemlich am zittern und konnte sich nicht alleine auf den Beinen halten. Fressen ging dann auch nicht mehr so gut und deswegen wurde es dann auch höchste Zeit ihn einschläfern zu lassen, auch wenn das eine sehr schwierige Entscheidung war.
Sonderliche Macken hat er nicht entwickelt. Er wurde ein wenig aggressiv, aber eher immer, weil er eben Schmerzen hatte und sich dann an diesen Stellen nicht anfassen lassen wollte. Ansonsten war er eigentlich genau wie vorher und das kann man eben auch nachvollziehen, dass er nicht möchte, dass man ihm Schmerzen zufügt.
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