Hausaufgabenfolie im Schulunterricht: Sinnvoll oder nicht?
Hier Matheaufgabe zu den Potenzfunktionen habe ich euch ja schon einmal gesagt, dass es bei uns im Mathematikunterricht eine sogenannte Hausaufgabenfolie gibt. Wer diese Folie hat, muss seine Hausaufgabe darauf schreiben und sie in der nächste Stunde der Klasse vorne am Tageslichtprojektor präsentieren. Dabei geht die Hausaufgabenfolie ringsum, sprich jeder ist einmal an der Reihe. Ich bete dann immer, dass ich ein Thema habe, was besonders leicht ist, sodass ich auch die Hausaufgabe problemlos lösen kann. Denn wenn man dann vorne ohne Lösung steht, ist das natürlich auch schlecht.
Ich glaube, dass sich der Lehrer auch merkt, wer besonders ordentlich gearbeitet hat und dann die Vorstellung seiner Hausaufgabe auf der Folie auch in die Bewertung der mündlichen Note mit einfließen lässt. Also kann es nur von Vorteil sein, wenn man alles sauber und ordentlich macht und natürlich sollten die Ergebnisse möglichst auch richtig sein. Ich habe es schon häufig erlebt, dass dann bei der Präsentation die Arme der Schüler hoch gingen und zahlreiche Fragen kamen wie "Kommt da nicht ... raus" oder "Heißt das nicht ..." Es bietet sich zumindest als Lehrer an, jedem eine Note zu geben, weil jeder einmal dran ist. Wenn man dran war gibt man die Folie einfach an seinen Banknachbarn weiter.
Ein Vorteil dieser Hausaufgabenfolie ist auf jeden Fall, dass die Klasse untereinander ihre Ergebnisse von der Hausaufgabe kontrollieren kann. Dadurch, dass der Lehrer nur die Ergebnisse vorliest, lernt man noch nicht so viel aus seinen Fehlern wie wenn man es schwarz auf weiß auf der Folie sieht. Man sieht wie es der Klassenkamerad gerechnet hat und kann seinen Lösungsweg vielleicht auch besser nachvollziehen, braucht eventuell nicht den Lehrer, um seinen Fehler zu finden. Des Weiteren erspart sich der Lehrer wichtige Zeit, so muss er die Hausaufgabe nicht ausführlich an der Tafel selbst erklären. Diese Zeit kann dementsprechend für neuen Unterrichtsstoff genutzt werden, besonders jetzt in der Oberstufe ist es wichtig, dass alles ziemlich schnell vonstatten geht, sodass man möglichst alles durchbringt. Die Zeit bis zum Jahresende ist eh begrenzt.
Der Nachteil ist natürlich, dass man die Arschkarte gezogen hat, wenn man beispielsweise die Hausaufgabe vergisst. Das kommt ja heutzutage nicht selten vor und so hatte natürlich auch schon der ein oder andere Held die Hausaufgabe nicht auf die Folie gemacht oder die Folie einfach zu Hause liegen gelassen. Dann ist der Lehrer ebenfalls gezwungen die Aufgaben noch einmal an der Tafel vorzurechnen, sofern jemand nicht versteht, wie man auf die Lösung kommt.
Welche Vorteile und welche Nachteile seht ihr in der Hausaufgabenfolie? Gibt es so etwas bei euch auch? Würdet ihr euch wünschen, dass so etwas bei euch eingeführt wird? Was haltet ihr allgemein davon? Ist es eine gute oder eine schlechte Idee von den Lehrern?
Ich kenne diese Methode auch noch aus meiner Schulzeit. Allerdings wurde nicht regelmäßig eine solche Folie an einen Schüler verteilt sondern nur zwischendurch und meistens dann, wenn es vorher eine Eigenerarbeitung gab zu einem spezifischen Problem, also wenn man selber in der Schule die Aufgabe hatte, sich mit einem neuen Themengebiet vertraut zu machen und eine Aufgabe dazu zu lösen.
Ich finde diese Methode ganz gut, aber ich muss zugeben, dass ich den Beruf des Lehrers anstrebe und deshalb vielleicht ein bisschen zu den Methoden neige, die Schülerinnen und Schüler als quälend empfinden Es ist einfach so, dass durch diese Folie sichergestellt ist, dass zumindest ein Schüler oder eine Schülerin sich intensiv mit der Hausaufgabe befasst. Zumindest sollte es so sein und es ist ungewöhnlich, dass ein Schüler seine Hausaufgabe nicht bearbeitet, wenn er oder sie eine Folie zugeteilt bekommen hat. Außerdem ist auf diese Weise eine gute Ergebnissicherung gewährleistet, wenn die Aufgabe richtig bearbeitet wurde.
Es stellen sich aber auch einige Probleme. Wenn die Schülerin oder der Schüler mit der Folie am entsprechenden Präsentationstag nicht anwesend ist, dann muss die Lehrperson einspringen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn jeder Lehrer muss zu jeder Zeit die Aufgaben bewerkstelligen können, die er oder sie den Schülerinnen und Schülern gestellt hat. Viel problematischer ist es, wenn auf der Folie eine falsche Lösung präsentiert wird. Denn dann besteht das Problem, dem Rest der Klasse die Fehler vor Augen zu führen und diese zu berichtigen. Da einige Schüler dazu neigen, sofort alle Abweichungen zu ihren eigenen Bearbeitungen in ihren Aufgaben zu übernehmen ist das ja auch ungünstig für die anderen Schülerinnen und Schüler. Andererseits lernt dann auch die ganze Klasse durch den Fehler eines Einzelnen. Ich finde es eigentlich ganz gut, mit Hausaufgabenfolien zu arbeiten und musste in meiner Schulzeit auch einige anfertigen, allerdings in Religion, Deutsch und Englisch
Wirklich praktisch finde ich das eigentlich nicht, aber für einige Schüler kann das sicherlich hilfreich sein. Ich habe ein ähnliches Konzept einmal in der Jahrgangstufe 7 erlebt, hier hatten aber für den Matheunterricht alle Schüler Folien und der Lehrer hat sich dann einen herausgepickt, der diese auflegen musste. Es kamen auch nicht alle Hausaufgaben auf diese Folie, sondern nur einige. Der Lehrer hat die Foile anschließend auch korrigiert, nachdem sie falsch vorgetragen worden ist.
Zurzeit habe ich einen Mathe Leistungskurs und hier werden die Lösungen wirklich einfach nur vorgetragen, wenn überhaupt. Nicht selten stehen die richtigen Ergebnis auch einfach hinten auf dem Aufgabenblatt, damit man die Hausausgaben selbst kontrollieren kann. Unser Lehrer fragt uns in der nächsten Stunde, ob es Dinge gab, die unklar waren, diese können dann mitunter nochmals angesprochen werden, aber dies ist selten der Fall und so bleiben Hausaufgaben, Hausaufgaben.
Die Methode mit der Folie verbraucht meiner Ansicht nach daher doch ziemlich viel Zeit. Für einen Grundkurs mag dies vielleicht in Ordnung sein. Ich sehe aber auch hier nicht die Notwendigkeit, jede Hausaufgaben so ausführlich zu besprechen, so dass es letztendlich wenig Vorteile bringt. Abgesehen davon finde ich doch, dass man jedem Schüler individuell die Möglichkeit lassen sollte, etwas zum Unterricht beizutragen. Stille Schüler sammeln hier zwar mitunter Pluspunkte, allerdings kann es sich kaum um eine nennenswerte Note handeln und wenn das Ergebnis falsch ist, gibt es vielleicht sogar ein Minus, also sehe ich in dieser Praktik keine Vorteile. Wenn man Pech hat, hat der Schüler dann sogar noch so eine Sauklaue, dass keiner es lesen kann.
Eine Hausaufgabenfolie kannte ich bis jetzt noch nicht. Aber ich finde es ist eine wirklich gute Idee, da ja sehr viele Schüler (gerade die die es sich nicht leisten können) ihre Hausaufgaben gerne mal "vergessen". Ich würde mir die Hausaufgabenfolie auch für meine Berufsschule wünschen, obwohl ich diese eigentlich nicht benötigen würde. Aber wir haben viele Mitschüler, die immer ihre Hausaufgaben nicht erledigen und auch nie etwas verstehen. Diese Schüler würde man dann zu Leistungen zwingen, was gut für sie wäre.
Auf dem Gymnasium hatten wir sowas ähnliches wie eine Hausaufgabenfolie. In Physik musste jede Stunde jemand an die Tafel und die Hausaufgabe vorstellen. Dies fand ich immer recht gut, da man sehen konnte wie man auf die Ergebnisse kommt und wenn man die Hausaufgabe perfekt erledigt hatte gab es immer eine eins.
Ich kenne diese Technik auch und wir wenden sie sogar noch in der Universität an. In meinem Deutschkurs müssen auch immer verschiedene Teilnehmer die Hausaufgaben auf Folie schreiben. Die Aufgaben sind aber sehr kompliziert, da man Sätze hinsichtlich der Syntax aufschlüsseln muss. Ich bin recht froh, dass ich noch nicht dran war und hoffe darauf, ausgelassen zu werden. Aber wenn man gar nicht möchte, kann man das auch sagen und man muss diese Extraaufgabe nicht machen. Bei uns gibt es während des Seminars keine Noten und wir schreiben nur am Ende des Semesters eine große Klausur.
Einer der Vorteile dieser Methode ist ganz klar, dass sie den Schülern bzw. Studenten die Möglichkeit gibt, die Sache mal anders dargestellt zu bekommen. Es ist nämlich erwiesen, dass Schüler untereinander oft die besseren Lehrer sind. Sie verwenden andere Worte, Ausdrücke und erklären oft simpler als die Lehrkraft selbst. Ich finde es gut, wenn mal ein Student über den Satzbau redet und mit simpleren Worten arbeitet.
Ob man diese Methode nun gut findet oder nicht, muss jeder selber entscheiden. Sie ist sicherlich eine gute Alternative zu der mündlichen Abfrage, da man Zeit hat sich auf diese eine Aufgabe vorzubereiten und weiß wann man dran ist. Der Schüler mit der Folie steht sicherlich unter einem enormen Druck, aber bei einer Ausfrage ist das ja nicht anders.
Ich persönlich muss gestehen, dass ich von dieser Methode nichts halte. Für mich wäre sonst eine Hausaufgabenfolie absolut nichts. Bei uns war es jedoch auch immer so, dass der Lehrer immer die Hausaufgaben von jemand anderem aus der Klasse eingesammelt hat und eine mündliche Note darauf gegeben hat und somit kam jeder dran. Auch hat er uns einzeln an die Tafel gerufen und uns dann die Aufgabe anschreiben gelassen. Das ist ja an sich ein ähnliches Prinzip. Das mit solch einer Overhead-Folie finde ich persönlich aber nicht so prickelnd, sondern eher unnötig, weil jeder für sich entscheiden muss, ob er was für die Schule macht oder nicht.
Ich kenne solche Folien nicht, allerdings gab es in bestimmten Unterrichtsfächern und Klassenstufen die Angewohnheit der Lehrer, dass immer ein Schüler die Hausaufgaben an der Tafel präsentieren musste. Das ist im Prinzip sehr ähnlich und hat auch dazu geführt, dass die Schüler eben noch mal Fehler korrigieren konnten und die Hausaufgabe vielleicht doch noch richtig gelöst werden konnte. Im Endeffekt kommt es dann auch auf das gleiche heraus.
Ich fand diese Methode der Hausaufgabenkontrolle nicht wirklich schlecht, allerdings nahm sie immer verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch und gerade bei Themen, die nicht gerade neu waren, war das dann für die besseren Schüler eher langweilig.
Mich würde aber mal interessieren, wie denn Deine Hausaufgabenfolie so angekommen ist. Immerhin hattest Du ja irgendwie wenig Ahnung und trotzdem noch genug Zeit hier zu schreiben
Ich sehe eigentlich gar nicht sonderlich große Nachteile in diesem Vorgehen. Allerdings denke ich eben auch, dass der Lehrer entsprechend immer darauf vorbereitet soll, dass jemand die Folie beziehungsweise die Hausaufgaben vergessen hat und das dann eben selber vortragen und den "Vergesser" dementsprechend benoten. Vielleicht wäre es noch eine gute Idee, wenn man immer mehrere Schüler gleichzeitig eine solche Folie vorbereiten lassen würde und diese dann beispielsweise bei Abweichungen vergleichen könnte. Das hätte dann auch noch den Vorteil, dass man die Schüler anhand von mehrerer Aufgaben bewerten könnte und es dabei nicht eine Note geben würde für eine Hausaufgabe, die man dann eventuell nicht so gut verstanden hat und so kann man es auch einfacher ausgleichen, wenn man die Hausaufgabe einmal "vergessen" hat (obwohl ich das für sehr unwahrscheinlich halte, dass man die Hausaufgaben häufiger wirklich vergisst, vor allem, wenn man eben die Folie hat, da wird man doch automatisch erinnert und sollte sich da direkt hinter klemmen) und das mit dem nächsten Vortrag wieder gut machen.
Den einzigen wirklichen Nachteil sehe ich eigentlich darin, dass ich mir gut vorstellen kann, dass die Schüler die Hausaufgaben dann nicht machen, wenn sie gerade nicht mit der Folie dran sind und nicht entsprechend kontrolliert werden, weil sie ja wissen, dass da sowieso jemand anders vorträgt.
Ich kann mir auch vorstellen, dass diese Sache sehr zeitaufwändig ist, da kommt es dann eben auch immer darauf an, wie man das einplanen kann. Aber an sich halte ich das für eine ziemlich gute Sache und in meinem Lehramtskurs wird auch immer erwähnt, dass man zu Beginn der Stunde am besten noch einmal die letzte Stunde aufgreift und das ist doch sicherlich eine gute Methode um noch einmal zu überprüfen, ob der Stoff der letzten Stunde auch hängen geblieben ist. Da könnte man dann vielleicht so handhaben, dass man nur die "schwierigen" Dinge auf solchen Folien vorstellt, damit man dann eben die Zeit einspart. Aber wenn man es richtig anstellt, sollten diese Vorträge auch nicht so ewig dauern, vor allem in Mathe ist das eigentlich eine Sache, die nur wenige Minuten in Anspruch nehmen sollte, wenn alles perfekt läuft.
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