Wie reagieren späte Mamis, wenn man sie für die Oma hält?

vom 17.12.2011, 23:40 Uhr

Ich habe neulich gehört, wie jemand zu einem Kind sagte, dass es mal zur Oma gehen soll, weil es den Weg versperrte. Das Kind (ca. 5 Jahre) meinte dann dass das die Mama wäre und nicht die Oma. Die Frau sah aber wirklich ziemlich nach der Oma aus. Für den, der das dem Kind sagte, war es auch sichtlich peinlich. Aber ich habe mich dann gefragt, wie wohl diese späten Mamis reagieren, wenn sie sowas mitbekommen und man sie für die Oma hält. Die gleiche Frage stellt sich mir, wenn ein älterer Vater hingeht und das Kind vom Kindergarten abholt und ein Kind sagt "Da ist dein Opa".

Ich selber habe es am eigenen Leib gespürt, weil ich eine alte Mutter hatte. Als ich geborten wurde, war sie 36 und ich kenne sie nur mit grauen Haaren und Falten im Gesicht. Für mich war meine Mutter eigentlich immer alt. Und das sagten mir wohl meine Mitschüler sehr oft. Meine Mutter hat das nicht mitbekommen. Aber wenn sie es mitbekommen hätte, wäre sie wahrscheinlich nicht ruhig geblieben. Wie reagieren die heutigen späten Mamis? Gerade heute werden ja die Mütter doch immer älter. Neulich wurde im Fernsehen gesagt, dass es nicht selten vorkommt, dass die Mütter mitte 40 sind, wenn sie ein Kind bekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine Eltern waren auch nicht mehr ganz jung, als ich geboren wurde. Solche Situationen wie von dir beschrieben kenne ich allerdings nur von meinem Vater, der dann als mein Opa betitelt wurde. Die erste Situation kann ich nur von Erzählungen weitergeben. Mein Vater fuhr mit mir im Kinderwagen spazieren und begegnete einer älteren Dame. Diese schaute dann wohl in den Kinderwagen und sagte dann, wie schön es doch sei, dass mein Opa mit mir spazieren führe.

Bei der zweiten Situation war ich wohl so ca. 10 Jahre alt. Ich war gerade mit meiner Mutter in einem Taschengeschäft und kaufte mir einen Rucksack. Dann kam mein Vater aus der Stadtbibliothek. Daraufhin meinte die Verkäuferin zu mir, ich könne ja jetzt die Bücher meines Opas in meinem neuen Rucksack transportieren. Mir war das ziemlich peinlich, dabei hätte ich nur sagen müssen, dass er mein Vater und nicht mein Opa ist und schon wäre es sicher der Verkäuferin peinlich gewesen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich bin zwar weder weiblich, geschweige denn Mutter eines Kindes, kann mich aber dennoch in die erwähnte Situation hineindenken. Selbstverständlich sollte man sich, und das bleibt unbestritten, über jedes neu entstandene Leben freuen - egal wie alt die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt des Nachwuchses ist. Und solange das Alter der Gebärenden die Gesundheit des Kindes in keinster Weise gefährdet, finde ich es absolut unproblematisch, noch nach Erreichen des durchschnittlichen Alters schwangerer Frauen ein Kind auf die Welt zu bringen.

Meist ist es ja nicht ohne Grund, dass die betroffenen Frauen erst im höheren Alter schwanger werden beziehungsweise werden möchten. Oftmals wird zuerst dafür gesorgt, dass die Karriere ihren richtigen Lauf nimmt, bevor sich die Paare um die Gründung einer Familie kümmern. In der heutigen Zeit ist dies verständlich, wo leider viele Familien finanziell am Existenzminimum leben müssen. Eine weitere Ursache für eine Geburt im höheren Alter ist wohl die am häufigsten auftretende: Die Natur lässt sich Zeit. Das heisst, obwohl Mann und Frau regelmäßig versuchen sich fortzupflanzen, klappt es nicht. In diesem Fall wird eben viel Geduld benötigt und bestenfalls kommt der Nachwuchs dann doch - wenn auch verspätet.

Ist das Baby dann hoffentlich gesund auf der Welt angekommen, genießt es mit Mutter und Vater seine ersten Tage und Jahre. Natürlich kommt es dann im Alltag, beim Einkaufen oder Spazierenlaufen, zu Begegnungen mit Freunden, Verwandten und Bekannten. Ist die Mutter dann in den Augen des Betrachters doch etwas zu alt für ein Neugeborenes beziehungsweise ein kleines Kind, wird sie natürlich für die Großmutter gehalten. Ich halte dies für menschlich, doch die Mutter des Kindes wird in diesem Moment wohl stark gekränkt und verletzt. Dem Außenstehenden ist eine solche Situation selbstverständlich sehr peinlich, aber es ist verständlich, dass nicht immer damit gerechnet wird, dass die Frau erst im höheren Alter das Kind zur Welt gebracht hat.

» RS1 » Beiträge: 129 » Talkpoints: 6,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selbst hatte wirklich sehr junge Eltern. Meine Mutter war gerade mal 21 Jahre alt, als ich auf die Welt gekommen bin, mein Vater war 22 Jahre alt. Meine Mutter hat insgesamt drei Kinder - meinen Bruder bekam sie mit 28 Jahren, was immer noch sehr jung ist. Bei mir war es also eher umgekehrt - meine Mutter wurde eher für meine ältere Schwester gehalten ;) Allerdings ist es zusätzlich noch so, dass sowohl mein Vater, als auch meine Mutter sehr jung aussehen. Meine Mutter ist in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden, aber sie färbt auch ihre Haare und kleidet sich noch sehr modisch, so dass man sie auf höchstens Mitte schätzen würde. Mein Vater hat noch gar keine grauen Haare. Ehrlich gesagt war ich auch immer froh. so junge Eltern zu haben, aber ich kenne es eben auch gar nicht anders.

Eine Grundschulfreundin von mir hatte recht alte Eltern. Ihre Eltern waren getrennt, so dass ich eigentlich nur die Mutter mitbekommen habe. Sie war 45 Jahre alt, als meine Schulfreundin eingeschult worden ist. Sie war also ca. 39, als sie die Kleine noch bekommen hat. Meine Schulfreundin hatte somit auch die älteste Mutter der Klasse - dazu kam dann auch noch, dass die Mutter wirklich sehr alt gewirkt hatte. Man hätte sie locker auf Mitte 50 schätzen können. Meine Freundin selbst war das immer sehr unangenehm und es gab auch einige Mitschüler, die sie aufgrund des Alters der Mutter aufgezogen haben. Die Mutter hat das auch mehrmals mitbekommen, aber eigentlich ganz cool reagiert. Irgendwie glaube ich aber trotzdem, dass es sie innerlich schon verletzt hat, auch wenn sie sich nach außen hin total gelassen gezeigt hat. Als meine Freundin dann Abitur gemacht hat, war sie immerhin Mitte 50. Da haben auch einige Leute komisch geschaut, als sie auf der Abi-Feier aufgetaucht ist. Meine Freundin wurde mit den Jahren aber auch gelassener und es hat ihr nichts mehr ausgemacht, wenn dumme Sprüche über das Alter der Mutter fielen.

Heutzutage ist es aber gar keine Seltenheit, dass die Frauen eher spät Mutter werden. Wie schon geschrieben wurde, kümmern sich viele eben erst um die Karriere und entscheiden sich dann erst sehr spät für ein Kind. Das ist ihre eigene Entscheidung und ich möchte das auch überhaupt nicht werten. Für mich käme es nicht in Frage, so spät noch einmal Mutter zu werden. Ich habe meinen Sohn mit 26 bekommen und möchte definitiv ein zweites Kind haben, bevor ich 35 Jahre alt bin. Sollte es bis dahin nicht geklappt haben, dann lasse ich es eben. Manchmal klappt es aber auch nicht früher. Meine Tante hat auch versucht, 10 Jahre lang schwanger zu werden, bis es endlich geklappt hat. Als meine Cousine zur Welt kam, war sie 35 Jahre alt. Es gibt aber einige Kinder in der Klasse meiner Cousine, deren Eltern noch älter sind. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass die Kinder da oft gehänselt werden. Die Kinder sind dann verletzt und an den Eltern geht das auch nicht spurlos vorbei - das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die meisten zeigen es nach außen aber nicht, um stark zu wirken. Ich finde es schon ein wenig traurig, wenn die Kinder sich dann für die alten Eltern schämen :(

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde, dass das Alter eigentlich keine Rolle spielt, wenn man Kinder bekommt. Viel wichtiger ist, dass man die finanziellen Mittel hat, um das Kind aufzuziehen, die Zeit, um ihm genug Aufmerksamkeit zu schenken, und vor allem auch die Kraft, damit man die Kinder auch großziehen und mit ihnen spielen kann und nicht 10 Jahre später sagen muss, dass man mit dem Kind nicht mehr spielen kann, weil man nicht mehr kann. Das wäre dann doch auch nicht mehr schön.

Ich denke, dass es in der Situation, die du beschrieben hast, auch sehr peinlich für die Person, die das Kind angesprochen hat, war. Ich würde mich auch schrecklich schämen, wenn ich die Mutter versehentlich als Oma bezeichne. Aber damit muss man dann eben auch einfach rechnen, wenn man so spät und in einem höheren Alter noch Kinder bekommt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Nagut, mittlerweile ist 36 ja normal um Kinder zu bekommen. Es kommt auch immer darauf an, was die Frau aus sich macht. Meine Mutter war 33 Jahr alt, als sie meine Schwester bekommen hat und sie sind jetzt immer noch super aus und das ist 13 Jahre her. Man hat sie damals immer für meine ältere Schwester gehalten, wenn sie mich von der Schule abgeholt hat. Und dabei war sie jetzt keine 18, als sie mich bekam. Und selbst wenn du 10 Jahre als warst und deine Mutter 46 Jahre - da muss eine Frau keine Falten und graue Haare haben.

Viel schlimmer finde ich es wirklich, wenn man heutzutage ein Kind mit 46 Jahren bekommt. Und das ist mittlerweile gar nicht mal so selten. In dem Alter kann man nämlich wirklich schon locker Oma sein. Und wenn man in dem Alter noch ein Kind bekommt, muss man meiner Meinung nach auch mit solchen Kommentaren rechnen. Viele Mütter denken eben auch nicht daran, was sie ihren Kindern damit antun. Sicherlich ist es für ein Kind hart, wenn alle Welt die Mama für die Oma hält. Mal von der Tatsache abgesehen, dass solche Kinder meistens ja auch gar keine Oma mehr haben. Und sollte man einem Kind wirklich seine Oma vorenthalten? Ich finde eine Oma jedenfalls für die kindliche Entwicklung auch wichtig.

Wenn man mit Mitte 40 ein Kind bekommt und gesundheitlich vielleicht schon angeschlagen ist, dann spielen die finanziellen Mittel in meinen Augen auch keine so große Rolle mehr. Wenn man eben nicht mehr mit dem Kind durch den Wald toben kann, mit ihm spielen, es hoch heben kann, dann kann ich das durch Geld auch nicht wegmachen. Meine Mutter ist mit uns immer schön spazieren gegangen und hat sämtliche Aktivitäten mit machen können. Vom Ski fahren bis Schlittschuh laufen über stundenlanges Rodeln im Winter. Das können die wenigsten Muttis im späten Alter in der Form.

Ich bin sehr, sehr froh darüber, dass ich eine junge Mama hatte. Meine Schwester hatte es dahin gehen besser, weil meine Mutter dann mehr Mittel hatte. Sie wuchs halt im Haus mit Mama und Papa und Hund usw. auf, aber mit uns hat sie doch noch wesentlich mehr unternommen. Und ich hab mit meiner jungen, hübschen Mama schon gelegentlich angegeben. Vor allem dann, wenn viele andere eben ältere Mamas hatten, die zudem noch ordentlich aus dem Leim gegangen waren und beinahe weiße Haare hatten.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Und ich hab mit meiner jungen, hübschen Mama schon gelegentlich angegeben. Vor allem dann, wenn viele andere eben ältere Mamas hatten, die zudem noch ordentlich aus dem Leim gegangen waren und beinahe weiße Haare hatten.


Und wozu? Was geht es dich an, wie alt die Eltern anderer Kinder sind? Meinst du, das gibt dir das Recht, über sie herzuziehen, und dich als etwas Besseres darzustellen? Falls ich das falsch verstanden habe, tut es mir Leid, aber so kam das eben rüber, was du geschrieben hast. Und dass man andere Schüler aufgrund dummer Äußerlichkeiten wie dem Fehlen von "Markenkleidung" oder meinentwegen auch wegen einer krummen Nase verspottet, ist ja schon schlimm genug, aber neuerdings auch noch wegen alter Eltern? Gerade die kann sich ein Kind ja sowieso nicht aussuchen. Aber gut, eine krumme Nase oder Armut sucht man sich normalerweise auch nicht aus.

Ich habe übrigens einen relativ alten Vater. Der wurde manchmal für einen Opa gehalten, obwohl er körperlich gar nicht so alt aussah. Aber die Kleidung hat wohl den größten Einfluss auf die optische Wahrnehmung gemacht. Körperlich fit war mein Vater definitiv. Er war mit mir auf dem Spielplatz, wandern, Rad fahren, auf Bäume klettern, und so weiter. Ein jüngerer Vater hätte das nicht zwangsläufig besser bekonnt. Nur, weil man alte Eltern hat, müssen das doch nicht gleich unfähige Wracks sein.

Genau genommen können alte Eltern ja zum Teil sogar, wobei das auch immer vom individuellen Charakter abhängig ist, Vorteile gegenüber jüngeren Eltern haben. So heißt es ja beispielsweise, dass ältere Leute etwas gelassener seien, oder, dass sie mehr Erfahrung hätten. Das vermisse ich bei einigen jungen Muttis, die ich so auf der Straße sehe, die hilflos mit zwei Kindern am Arm herumstehen und sich hysterisch sie Seele aus dem Leib schreien: "Kevin, geh weg von der Straße, habe ich gesagt!" Da würde etwas mehr Reife und Gelassenheit wirklich sehr viel helfen. Aber allgemein würde ich sagen, dass man sowieso nicht pauschalisieren kann, ob nun alte oder junge Eltern "besser" seien, sondern dass es immer auf den individuellen Charakter ankommt, ob Eltern fähig sind, ihr Kind gut zu behandeln, oder eben nicht. Da ist das Alter dann ja wohl doch egal.

Wenn mein Vater fälschlicherweise als mein Opa angesehen wurde, hat er das übrigens bloß verbal korrigiert, die blöden Blicke, die dann zum Teil kamen, einfach ignoriert, und damit hatte sich sie Sache. Schlimm genug allerdings, dass es scheinbar tatsächlich als Makel gilt, ein altes Elternteil zu sein, oder sogar, alte Eltern zu haben. Die Menschheit sollte sich doch bitte auf andere Dinge konzentrieren, wenn sie dabei ist, ihre Mitmenschen in Schubladen zu werfen und zu bewerten.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Oh Gott, du nennst deine Mutter mit 36 alt? Damals war es alt, da hast du recht. Vor 30 Jahren hat man mit 18 Jahren geheiratet und mit 20 Jahren das erste Kind bekomme. Dann konnte man mit 36 Jahren schon fast Oma sein. Meine Mutti hat mich mit 22 Jahren bekommen, also ich hatte keine alte Mutti.

Ich hatte eine Klassenkameradin, dessen Eltern waren wirklich alt und leider haben wir ihr es auch so gesagt. Ihre Eltern waren auch in der Erziehung und in den Ansichten sehr eigen. Zudem waren sie auch sehr kirchlich. Es gab keinen Fernseher und keine Diskogänge für sie. So wurde sie zum Außenseiter und von uns gehänselt. Mit wegen ihren Eltern. Ich habe meinen Sohn mit 25 Jahren bekommen und damals dachte schon ich wäre zu alt. Eine andere Klassenkameradin von mir ist mit 38 Jahren sogar schon Oma. Sie hatte ihr Kind sehr zeitig bekommen und ihre Tochter ihr Kind auch.

Jeder sollte selbst entscheiden ab welchem Alter er bereit ist ein Kind zu bekommen und zu versorgen. Natürlich werden die Muttis in der heutigen Zeit immer älter. Doch dieses formt die Gesellschaft. Früher bekam man Kinder mit 20 und heute mit Mitte 30. Ich habe die goldene Mitte gewählt.

» rola28 » Beiträge: 493 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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