Im Winter höherer Bezinverbrauch?

Ich erlebe momentan meinen ersten Winter mit einem eigenen Auto. In meinem Auto habe ich eine Anzeige, die meinen aktuellen und meinen Durchschnittsbenzinverbrauch anzeigt. Den ganzen Sommer war diese Anzeige auf 6 Liter auf 100 Kilometer. Als ich vor einigen Monaten meine Winterreifen montieren lies, habe ich diese Anzeige wieder zurückgesetzt. Mittlerweile ist sie nun auf 6,5 Liter auf 100 Kilometer. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dies an den Reifen liegt. Aber ist das immer so, dass man mit Winterreifen ein wenig mehr Benzin verbraucht oder hat das vielleicht mit der Kälte oder sogar etwas anderem zu tun? Wie ist das bei euch? Verbraucht ihr ebenfalls den Winter über mehr Benzin oder gibt es dort keinen Unterschied?

Eventuell könnte an dem Spritverbrauch auch die etwas längere Warmlaufphase schuld sein. Denn bis der Motor einmal warm ist, braucht der Motor soweit ich weiß deutlich mehr Benzin und im Winter dauert diese Phase eben deutlich länger. Bei meinem Auto kann man dies gut beobachten, wenn man am Boardcomputer beim starten einmal auf Momentanverbrauch schaltet. Dabei sehe ich immer, dass der Motor gleich nach dem Start rund drei bis viermal so viel Benzin braucht als wenn der Motor warm gelaufen ist. Mit der Zeit geht dann die Temperatur hinauf und der Benzinverbrauch hinunter. Jedoch bin ich mir dabei auch nicht wirklich sicher, ob man die Werte eines solchen Boardcomputers wirklich ernst nehmen kann.

Solltest du einen Diesel Motor haben, so könnte der etwas höhere Verbrauch genauso an der Zuheizer liegen, welcher soweit ich weiß nur in Diesel Motoren vorhanden ist und bei einem Kaltstart anläuft.

Mein Auto zeigt mir im Winter seit Jahren einen geringeren Benzinverbrauch an, was aber wohl ausschließlich daran liegt, dass ich im Winter schmalere Reifen (205 statt 225) fahre und auch insgesamt weniger schnell unterwegs bin, weil die Winterreifen nur bis 210 km/h zugelassen sind und ich auf nasser oder glatter Fahrbahn auch nicht so offensiv fahre wie auf einer trockenen Straße. Im Sommer liegt mein Verbrauch meistens zwischen zehn und zwölf Litern, manchmal auch höher. Im Winter liege ich eigentlich immer deutlich unter zehn Litern, nämlich zwischen 8,5 und 9,5 Liter auf einhundert Kilometern.

Durch die veränderte Fahrweise und die andere Reifendimension ist ein vernünftiger Vergleich unter identischen Bedingungen bei mir nun nicht möglich. Grundsätzlich kann ich mir aber vorstellen, dass bei vielen Leuten im Winter ein höherer Verbrauch angezeigt wird als im Sommer, sofern Reifen derselben Dimension verwendet werden. Winterreifen haben zum Teil wohl einen höheren Rollwiderstand als Sommerreifen, was wiederum den Verbrauch erhöhen würde.

Nicht nur die Reifen beeinflussen den Benzinverbrauch. Auch die Heizung, egal ob Innenraum oder Scheibenheizung, beeinflussen den Verbrauch. Daher ist es in der kalten Jahreszeit normal, das man mehr Benzin verbraucht. Du musst dir also keine Sorgen machen, wenn du einen halben Liter mehr verbrauchst als im Sommer.

Die logischsten Erklärungen sind tatsächlich einmal die Winterreifen, im Normalfall sind die Winterreifen auch etwas breiter als die Sommerreifen und verbrauchen schon dadurch etwas mehr Benzin. Aber der wichtigere Punkt ist wohl die Heizung, obwohl man bei unseren Temperaturen derzeit eher weniger oder auch auf niedriger Temperatur diese betreibt.

Ich habe selbst keinen Bordcomputer zum Ablesen des Spritverbrauchs, aber wir stellen den Tageskilometerzähler jedes Mal auf Null zurück und ich muss sagen, dass unser Wagen jetzt im Winter kaum einen Unterschied zum Verbrauch im Sommer macht. Dies führe ich bei uns aber auf die milderen Temperaturen zurück, da die Heizung nicht immer voll aufgedreht ist und ich sie, wenn ich morgens unterwegs bin, auch relativ schnell wieder nach unten drehe, was letzten Winter durchaus anders gewesen ist.