Als Elternteil uneingeschränkt hinter den Kindern stehen?
Ich bin selber keine Mutter, aber ich kenne viele Mütter. Ich bin auch noch zu jung um Kinder zu haben, die wirklich schlimm sein können. So ist in meinem Bekanntenkreis eine Mutter, die ihren Sohn verstoßen hat, weil er permanent straffällig wird und er auch schon mehrfach in Untersuchungshaft und auch in Jugendhaft gesessen hat. Die Mutter will mit dem Kind nichts mehr zu tun haben.
Ein Vater aus unserer Nachbarschaft hat seine Tochter aus dem Haus gejagd, weil sie Drogen genommen hat und die Eltern bestohlen hat. Die Familie hat noch mehr Kinder und der Vater hat Angst, dass die kleineren Kinder mitgezogen werden.
Beide Kinder kommen aus dem sogenannten "guten Haus". Die sind nicht arm und sie haben immer alles bekommen, was sie wollten und was sie brauchten. Sie hatten es eigentlich nicht nötig zu stehlen. Aber die Drogen im zweiten Fall haben wohl den Rest gegeben.
Es wird natürlich auch in der Nachbarschaft geredet und es gibt Menschen, die es richtig finden, dass die Eltern die Kinder verstoßen haben, aber es gibt auch Menschen, die meinen, dass man immer und uneingeschränkt hinter seinen Kindern stehen sollte und ihnen helfen muss, egal was kommt.
Mit meinen Eltern habe ich auch darüber gesprochen und sie meinten, dass sie eigentlich immer hinter ihren Kindern stehen würden. Wenn sie Mist gebaut haben, dann wird drüber geredet und wir, die Kinder, wurden und werden auch immer von unseren Eltern unterstützt. Auch wenn in der Schule irgendwelche Missverständnisse sind, halten unsere Eltern immer zu uns. Aber wenn wir uns sowas leisten würden, wie die zwei aus meinen Fällen oben, dann würden sie wohl auch mit sich hadern und nicht mehr so bedingungslos hinter uns stehen.
Wie seht ihr das? Würdet ihr immer und überall uneingeschränkt und bedingungslos hinter euren Kindern stehen, egal was sie anstellen oder würdet bei euch auch einmal Schluss sein? Würdet ihr soweit gehen, dass ihr euch von euren Kindern abwendet? Wie weit würdet ihr gehen? Denkt ihr, dass nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder irgendwann in der Pflicht stehen und auch bedingungslos und uneingeschränkt hinter den Eltern zu stehen haben und auch mal überlegen, was sie ihren Eltern antun?
Also ich bin auch Vater von 3 Kindern und würde momentan sagen, dass ich zu Ihnen stehe, komme und passiere, was wolle. Allerdings sind meine 3 Jungs auch erst 3 und 6 Jahre und der kleine ist 7 Monate alt. Wirklich etwas dazu sagen kann man erst, wenn mal was passiert. Natürlich hat man Verantwortung für seine Kinder und hat mit der Zeugung der Kinder aus meiner Sicht die Aufgabe übernommen, diesem Kind alles mitzugeben, was es braucht, um ein selbstständiges Leben führen zu können.
Wie sich das allerdings irgendwann mal verhält, wenn bei einem Daheim die Polizei ein aus ausgeht, weil der Junior nichts Besseres zu tun hat, als Unsinn zu machen, ist schwer zu beantworten und man kann es nur in der Situation selbst entscheiden. Klar würde ich jetzt sagen, ich stehe zu meinem Kind komme was wolle, aber was ist, denn, wenn ich das Gefühl hätte, der Große gefährdet mit seinen Taten das Leben der kleinen?
Ich habe mir vorgenommen, für meine Kinder da zu sein, und ihnen ein "Normales" leben vorzuleben. Ich kann nur hoffen, das meine Kinder meinem Weg folgen werden und gute Schulleistungen erbringen und anschließend auch einen Beruf erlernen oder vielleicht sogar studieren. Läuft dabei irgendetwas schief, so ist es meine Aufgabe als Vater zu schauen, was schief gelaufen ist und nach Möglichkeiten zu suchen ihnen zu helfen, das Ganze wieder auf die Reihe zu bekommen.
Hilft aber alles nichts, beziehungsweise ist das Kind beratungsresistent, dann muss man eventuell auch darüber Nachdenken, das Kind seinen eigenen Weg gehen zu lassen, denn Helfen kann man nur demjenigen, der sich auch helfen lassen will.
Im ersten Augenblick, werden wohl viele sagen, dass sie hinter ihren Kindern stehen, egal was passiert und was sie anstellen. Bei eher harmlosen Kleinigkeiten, die Kinder vielleicht mal machen, ist es auch sicherlich so. Wenn mein Kind beispielsweise beim klauen erwischt wird, dann kommt es zum einen darauf an, wie alt es da ist. Wenn es noch jünger ist, wie 10 Jahren, würde ich es natürlich schneller verzeihen können, als wenn mein Kind schon fast erwachsen ist. Denn da muss man einfach soweit und so schlau sein, dass man es einfach nicht macht und welche Konsequenzen es auf sich bringt. Meinem fast erwachsenen Kind, wie 17 Jahren, würde ich es wahrscheinlich nicht so schnell verzeihen können. Ich wäre einfach nur maßlos enttäuscht von meinem eigenen Kind, da ich es so einfach nicht erzogen habe. Irgendwo kommt dann auch ein Teil auf mich zurück, da man denken muss, dass ich mein Kind nicht richtig erzogen habe. Aber trotzdem werde ich wohl auch meinem erwachsenen Kind verzeihen können, wenn es klaut.
In anderen Situationen, die einfach viel schlimmer sind, weiß ich gar nicht so genau, wie ich da reagieren würde. Wenn es um Drogen ginge, dann hört es für mich einfach schon auf. Wenn ich es heraus bekommen würde, dass mein eigenes Kind Drogen konsumiert oder auch noch verkauft, dann wäre bei mir schon ziemlich die grenze erreicht. Ich würde dann direkt erwarten, dass damit sofort Schluss ist, und es niemals wieder vorkommen wird. Wenn das Versprechen nicht eingehalten wird, dann wäre bei mir schon das Vertrauen kaputt und ich glaube auch nicht, dass ich noch hinter meinem Kind stehen könnte. Ich würde mich auch teils für mein Kind schämen, dass es sowas macht.
Wo Schluss sein würde, wenn mein Kind schwere Körperverletzung oder sogar jemanden umbringen würde. Da würde ich garantiert nicht mehr hinter meinem Kind stehen wollen. Wenn es das aus Absicht und mit dem Gewissen, was die Konsequenzen sind, gemacht hat, würde ich nicht mehr hinter ihm stehen. Das wäre so der schlimmste Fall, der eintreten könnte und ich den Kontakt auch nicht mehr haben wollte. Da muss ich einfach denken, dass ich ein solches Kind nicht groß gezogen habe. Irgendwann ist da eben die Grenze erreicht, wo man auch als Eltern sagen muss, dass man selbst hinter dem eigenen Kind nicht mehr stehen kann. Aber ich hoffe ja, dass ich eines Tages liebe Kinder bekommen werde, die vielleicht nur ein paar kleine Dummheiten machen.
Meine Kinder sind ja auch noch lange nicht in dem Alter wo sie so was machen. Mit gerade mal einem Jahr und fast 3 Jahren.
Aber ich habe die Situation genau andersherum erlebt. Als ich 15 war fing meine Mutter an mit Alkohol trinken und da habe ich dann nach mehreren Hilfsversuchen gesagt OK ich kann das nicht mehr und ich will dich nie wieder sehen! Das ganze ist jetzt fast 5 Jahre her seit ich ausgezogen bin und sie das letzte mal gesehen habe und ich bereue meine Entscheidung bis heute nicht!
Wenn meine Kinder in dem Alter wäre ab 14 denk ich mal würde ich mir da auch ernsthaft Gedanken machen was ICH falsch gemacht habe und warum meine Kinder so etwas machen. Aber verzeihen würde ich dann später sicher auch nicht alles. Ob man dann direkt jemanden raus schmeißen muss ist sicher eine andere Frage
Ab 18 Jahren sieht das ganze dann aber nochmal anders aus. Bei gewissen Taten gibt es für mich auch einfach keine Entschuldigung und wenn das Kind bzw. die Person schon mehrmals in Untersuchungshaft saß, muss ja doch schon einiges vorgefallen sein und man darf sich als Elternteil ja auch nicht zu sehr fertig machen mit den Nerven. Es ist ja auch für die Eltern nicht leicht so was alles durch zu machen und auch was die Nachbarn und andere Familienmitglieder dann vielleicht von sich geben ist nicht immer nett.
Gerade, wenn es den Kindern scheinbar an nichts fehlt, liegt oftmals ein Mangel vor. Die Kinder werden mit materiellen Dingen von den Eltern ruhig gestellt, aber sie brauchen eigentlich Aufmerksamkeit und Liebe. Damit sie zumindest die Aufmerksamkeit bekommen, machen sie dann Blödsinn. Kleine Kinder benehmen sich halt einfach nur entsprechend bockig. Große Kinder kommen dabei nicht gerade selten mit dem Gesetz in Konflikt. Soweit erst mal ein kleiner Einblick, weil die genannten jungen Leute ja eigentlich aus gutem Hause stammen.
Nur muss man als Eltern auch mal Grenzen ziehen. Wenn man die Kinder immer wieder aus dem Dreck zieht, dann begreifen diese gar nicht, das sie was ändern müssen. Gerade, wenn es um Dinge, wie Drogensucht geht, ist es sogar der einzige Weg, das die betroffenen Personen von keiner Seite mehr Unterstützung bekommen.
So schlimm wie es klingen mag, aber sie müssen erst ganz unten ankommen, bevor sie begreifen, das es der falsche Weg ist. Den Eltern fällt es dann oft am schwersten das Kind wirklich untergehen zu lassen. Aber auch zum Schutz der jüngeren Geschwister muss man dann handeln. Und da ist es eben richtig, wenn man die Kinder vor die Tür setzt.
Selbst wenn man als Mutter sagt, das man immer zu seinen Kindern stehen wird, was ich heute auch noch ohne zu zögern unterschreiben würde. Wie ich dann wirklich entscheiden würde, wenn meine Kinder auch straffällig werden, möchte ich heute gar nicht überlegen.
Ich bin der Meinung, dass Eltern grundsätzlich schon hinter ihren Kindern stehen sollten, aber meiner Meinung nach ganz bestimmt nicht bedingungslos. Ich halte absolut nichts davon, ein Kind schon nach einer Kleinigkeit oder einem ersten Fall einer Regelübertretung oder einem anderen Fehltritt zu verstoßen oder nicht mehr zu unterstützen. Solche Vorkommnisse müssen aber unbedingt mit beiden Elternteilen und dem Kind besprochen werden und es sollten alle beteiligten Parteien ihre Position klar darstellen.
Ich finde aber, dass irgendwann auch einmal Schluss ist. Wenn sich ein Kind zu viele Fehltritte erlaubt und diese dann auch noch in einem kriminellen Maße zu verbuchen hat, dann scheinen die Eltern ihrem Kind ja auch nicht gerade gut geholfen zu haben oder aber das Kind hat ihren Rat nicht besonders gut angenommen. Und dann tut es mir Leid, aber in einer solchen Konstellation würde ich dann auch nicht mehr zu meinem Kind stehen. Nicht, wenn ich zuvor noch zu ihm gestanden habe und es unterstützen wollte.
Irgendwann müssen Kinder auch erwachsen werden und spätestens dann, wenn sie auch wirklich rechtlich erwachsen sind, sollten sie für ihr Fehlverhalten auch alleine Verantwortung übernehmen und ich bin einfach der Meinung, dass man dann auch nicht hinter seinem Kind stehen sollte. Außer natürlich wenn das Verhalten fremdverschuldet ist oder wenn die Eltern das selber nicht so eng sehen.
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