Bauch- oder Kopfentscheidungen, was taugt mehr?
Hier Unterschied zwischen Bauch- und Kopfentscheidung wurde ja nun letztendlich geklärt worin der Unterschied besteht. Mich würde interessieren wie eure Erfahrungen auf diesem Gebiet sind. Was für Entscheidungen bevorzugt ihr oder ist das bei euch von der Situation abhängig? Gab es Entscheidungen die ihr hinterher bereut habt weil ihr den Bauch anstelle des Kopfes entscheiden lassen habt oder umgekehrt?
Ich persönlich halte mich für einen eher rational denkenden Menschen der vorher genau abwägt welche Lösung denn nun die Passende ist. Dabei versuche ich mir genau vorzustellen welche Auswirkungen meine Entscheidungen auf mich und meine Angehörigen haben könnten und das auch noch in späteren Zeiten. Mit anderen Worten, es kann manchmal dauern bis ich zu Potte komme. Sicherlich müssen meine Überlegungen deshalb trotzdem nicht immer richtig oder zumindest optimal sein, aber zumindest passieren mir bei diesem Vorgehen nicht allzu viele Fehler.
Meine Frau ist da mehr der emotionale Typ der nicht so sehr darüber nachdenkt was alles so passieren kann wenn man nicht etwas weiter denkt. Irgendwie ist das auch ganz sympathisch, zur Korrektur kann ich dann meistens auch immer noch eingreifen. Wir ergänzen uns in dieser Hinsicht also hervorragend und das klappt auch ganz gut.
Schlecht ist es aber meines Erachtens nur wenn man ständig Bauch Entscheidungen trifft und auch noch regelmäßig daneben liegt. Leider ist mein Chef so ein Typ, er trifft ziemlich regelmäßig Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Leider hat das auch meistens weitreichende Konsequenzen auf das Handeln seiner Mitarbeiter und mit seinen Vorgesetzten verscherzt er es sich auch regelmäßig weil er deren Entscheidungen nicht immer akzeptieren will. Im Grunde hat er sich dadurch von allen Leuten die ihn so umgeben, auch privat, isoliert.
Ich denke mal ein gutes Mittelmaß zwischen beiden Entscheidungswegen wäre wohl optimal.
Ich persönlich bin der Meinung, dass die Entscheidung, die man wirklich überlegt hat schon mehr taugt. Denn überstürzte Entscheidungen gereut man doch eher als wirklich überdachte Entscheidungen. Ich habe zwar auch schon mal unbedacht so gehandelt, wie ich gerade empfunden habe. Aber hinterher war ich dann doch enttäuscht und habe mir gesagt, dass ich nicht so spontan hätte entscheiden sollen.
Mittlerweile überdenke ich meine Entscheidungen und wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist es die Kopfentscheidung, die wertvoller und besser (für mich) ist. Es gibt bestimmt Leute, die auch spontan entscheiden und damit gut fahren. Für mich wäre das mittlerweile nichts mehr. Früher habe ich auch öfters mal spontan entschieden und schnelle Entscheidungen gefällt Mittlerweile brauche ich Bedenkzeit und stelle auch das Für und Wider gegeneinander, wenn ich schwerwiegende Entscheidungen treffen muss.
Ich denke, dass ist völlig von der Situation abhängig. Wenn es um Finanzen, Arbeit und andere wichtige Entscheidungen geht, die für das zukünftige Leben bestimmend sind und andere Menschen in ihrer Lebensweise beeinflussen oder schaden könnten, steht für mich die Bauchentscheidung natürlich völlig außer Frage. Bei Dingen wie Hobbys, Partnern oder unwichtigen Anschaffungen, darf es auch einfach mal eine Entscheidung ganz nach Gefühl sein, aber dass darf dann auch wirklich nur einen selbst betreffen, so dass andere dann unter der falsch getroffenen Entscheidung nicht leiden müssen.
Ich finde, es ist eigentlich egal welcher ''Typ'' man diesbezüglich ist, wichtig ist, dass man weiß, wann es ernst ist und dann auch entsprechend verantwortlich reagiert und nicht andere durch seine Entscheidungen verletzt. Es ist besser seine Entscheidungen einmal mehr zu überdenken, als einmal zu wenig und daher finde ich es auch nicht schlimm, wenn solche Menschen dann auch vor so irrelevanten Dingen wie Eissorten stehen und ewig brauchen, um abzuwägen, welche sie denn nun nehmen sollen.
Kopfentscheidungen sind mit Sicherheit bei den meisten Dingen, die nicht unbedingt was mit zwischenmenschlichem Kontakt zu tun haben, sinnvoller als Bauchentscheidungen. Man kann einfach besser auf auftretende Probleme vorbereitet sein und trifft auch unmittelbar die logischere Entscheidung.
Auf der anderen Seite sind Bauchentscheidungen allerdings sehr entspannend: Man muss sich keine Sorgen über die Folgen machen, kann spontan agieren und ist eigentlich sehr sympathisch. Wenn man gute Laune hat neigt man ja auch eher zu Bauchentscheidungen.
Ich persönlich denke zwar über viele Sachen nach, entscheide viele andere Dinge aber auch spontan. Ich denke es gibt keinen Königsweg.
Ob man mit dem Bauch oder mit dem Kopf entscheidet liegt manchmal von der Situation ab oder davon wie wir gestrickt sind. Ich bin ein absoluter Kopfmensch und verlasse mich sehr selten auf mein Bauchgefühl, ich überlege sehr genau, wiege Pro und Contra ab und fälle dann erst eine Wahl oder eine Entscheidung. Manchmal wünsche ich mir schon, ich könnte das auch mit meinem Bauchgefühl entscheiden. Aber dem traue ich nicht immer, aber ich denke ein gutes, gesundes Mittelmaß ist das Beste.
Ich bin eher ein Bauchmensch, bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen, höre ich auf mein Bauchgefühl. Damit fahre ich eigentlich recht gut, ich kann mich wirklich gut auf meinen Bauch verlassen, und wenn es mal schiefgeht und ich mir dann überlege, wie das alles genau war, stelle ich oft genug fest, dass ich mit meiner Kopfentscheidung genau an der gleichen Stelle gelandet wäre. Oft ist es nämlich so, dass mein Kopf im Nachhinein das gleich entschieden hätte, beim Überblicken der Gesamtsituation. Meinen Job, meine Freunde, meine Ärzte, meine Beziehung; ohne Bauchentscheidungen wäre ich nicht wirklich glücklich damit.
Ich habe meinem Ex viel zu lange eine Chance gegeben, allerdings war das damals eine reine Kopfentscheidung, und die bereue ich total! Und auch, dass ich meinen alten Job damals angenommen habe, bzw. nicht in der Probezeit schon gegangen bin, dass bereue ich auf. Aber damals hat mein Kopf mir eben gesagt "Zieh das durch!", während mein Bauch gesagt hat "Das ist nicht der richtige Weg und wird dich nicht glücklich machen!". Mein Bauch hatte recht.
Ich kann von mir nicht sagen, dass Entscheidungen entweder nur mit dem Kopf oder aber aus dem Bauch heraus fälle. Vielmehr ist es so, dass meist schon aus dem ersten Impuls heraus eine Bauchentscheidung fällen würde. Dieser Impuls ist aber nicht immer der richtige, so dass ich meist noch mal den Kopf befrage. Entweder ist es dann auch in Ordnung, manchmal sind aber noch einige Zugeständnisse oder Forderungen nötig, damit dann auch der Kopf zufrieden ist. Das ist meist dann der Fall, wenn die Entscheidung sehr positiv ist.
Gerade aber, wenn eine Entscheidung aus dem Bauch heraus eher negativ ausfällt, dann höre ich eher auf mein Bauchgefühl, weil es sich in der Vergangenheit schon oft bewahrheitet hat, dass die Vorbehalte durchaus begründet waren und daher die Entscheidung aus dem Bauch heraus letzten Endes richtig war.
Ich würde sagen wollen, dass meine beste Bauchentscheidung sich nicht gut anfühlen kann, wenn mein Kopf sie nicht befürwortet. Vermutlich kann ich nicht anders, als über alles von allen Seiten nachzudenken, und möglicherweise macht mich eben dieses Rationale auch mittlerweile zu häufig zu einem Zögernden, der sich mit spontanen und vor allem reinen Bauchentscheidungen mehr als nur schwertut. Dennoch gibt es Entscheidungen, die ich nur mit dem Bauch treffe, genauso wie es emotionale Entscheidungen gibt, die ich weder mit dem Bauch noch mit dem Kopf entscheide, denn so etwas gibt es bei mir auch noch. Ich würde meinen, dass es wirklich drei verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten gibt, wobei das Herz möglicherweise als Entscheidungsträger der unzuverlässigste Berater sein dürfte, vermutlich aber auch gleichzeitig der, an dessen Entscheidungen man sich am längsten erinnern kann.
Bauchentscheidungen sind bei mir häufig solche, die ich nicht rein rational entscheiden kann, jedenfalls nicht bis ins letzte Detail, beispielsweise, weil mir irgendwelche Fachkenntnisse fehlen und ich mich im Endeffekt doch nach allem Abwägen auf mein Gefühl verlassen muss. Das ist dann wirklich ein Bauchgefühl und ich wüsste jetzt nicht, welche Entscheidung ich jemals falsch getroffen habe, wenn ich sie in letzter Instanz mit dem Bauch getroffen habe. Meine letzten beiden Autokäufe waren solche Entscheidungen. Eine davon habe ich ausschließlich mit dem Bauch getroffen, die andere wurde zunächst rational abgewogen und dann war sie in der Konsequenz eine Bauchentscheidung. Und sie war genau richtig.
Früher, als ich noch Anfang zwanzig war, habe ich beinahe ausschließlich Bauchentscheidungen getroffen und bin wirklich sehr naiv an alles herangegangen, fand aber alles total gut, weil es sich gut angefühlt hat, ganz frei entscheiden zu können, ohne lange zu überlegen. Eine reine Bauchentscheidung kann wirklich eine Form von gelebter Freiheit sein, weil die eigenen Gedanken einen doch tatsächlich nicht selten eher hindern, ein Risiko einzugehen und einen möglicherweise auch dann zurückhalten, wenn das Risiko verschwindend klein gewesen wäre. Damals habe ich mir allerdings alles andere als einen Gefallen getan und im Endeffekt habe ich auch so ziemlich alles dadurch verloren, dass ich nicht nachgedacht habe, bevor ich eine Entscheidung treffen musste. Dennoch war das eine sehr intensive Zeit, die vermutlich auch nicht unwichtig für mich war, obwohl ich sie nicht unbedingt noch einmal erleben möchte.
Ein wenig Luxus ist es für mich insofern auch heute noch, wenn ich wirklich einfach mal eine Bauchentscheidung treffen kann, und sei diese nur beim Italiener im Restaurant, wenn ich aus der Karte irgendetwas auswähle, das mich gerade spontan reizt, ohne weiterzublättern und zu schauen, ob es noch etwas anderes gäbe, das mich mehr überzeugen würde, ohne auf den Preis zu achten, ohne zu überlegen, ob ich mir das, was ich bestellen will, zu Hause genauso gut selbst zubereiten könnte. Hin und wieder muss das einfach mal sein, vor allem, wenn man es nicht wirklich langfristig bereuen kann, sollte die getroffene Bauchentscheidung doch einmal die falsche gewesen sein.
Zwar bin ich meist doch eher emotional, aber ich habe eher gelernt, doch eher auf den Kopf zu hören. Die Entscheidungen, welche ich vom Bauch her getroffen habe, gingen meistens schief und im Nachhinein habe ich mich dann doch darüber geärgert. Inzwischen habe ich aber ein scheinbar sicheres Bauchgefühl, welches auch im Einklang mit dem Kopfgefühl ist. Gibt es dennoch spürbare Unterschiede, so höre ich meistens auf meinen Kopf. Damit bin ich nicht immer ganz glücklich, aber anders geht es nicht mehr so bei mir.
Es gibt nur noch relativ wenige Situationen, in denen ich eindeutig nach meinem Bauchgefühl gehe, aber selbst, wenn ich nach meinem Kopf gehe, so wäge ich nicht immer alle Entscheidungen wirklich oft ab. Denn je öfter ich darüber nachdenke, desto unsicherer werde ich mit der Zeit und dann habe ich in mir noch ein größeres Chaos mit meinen Gedanken. Ein gewisses Hin und Her ist nicht schlecht, doch je länger man es selbst in die Länge zieht, um eine Entscheidung zu treffen, desto größer ist die Unwahrscheinlichkeit, nicht dahinter stehen zu können.
Vielleicht kommt es auch darauf an, welche Entscheidung man treffen muss, es ist sicher etwas anderes, als wenn man zu Hause überlegen muss, ob man lieber heute oder morgen das Badezimmer reinigt, als eine Überlegung, die den Wohnungswechsel betrifft oder auch eine neue Stelle. Wobei das auch vom Bauchgefühl mitgetragen werden kann, da man ja hin und wieder auch leichte Zweifel zu spüren bekommt, dass man sich in der Wohnung oder auf der neuen Arbeit doch nicht mehr ganz so wohl fühlt.
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