Druckfehler an Verlage melden - Vorteil?

vom 21.08.2011, 00:42 Uhr

Ich habe solche Fehler schon mal an den Verlag gemeldet. Es handelte sich um ein teures Fachbuch und es war ein Verweis auf eine Quelle völlig falsch angegeben. Ich fand es schade, dass ich überhaupt nichts dafür bekommen habe, dass ich mir die Mühe mit dem Hinweis an den Verlag gemacht habe.

Warum soll ich mir bitte die Arbeit machen, die eigentlich die Aufgabe des Verlages ist? Eigentlich erwarte ich von einem Verlag, der Fachbücher verlegt, dass er es fehlerfrei macht. Schließlich zahle ich dafür ja auch einen oft horrenden Preis. Und dann bekomme ich ein "mangelhaftes" Werk. Wenigstens ein "Dankeschön" hätte doch eigentlich drin sein dürfen, oder? Das wäre dann in etwa die gleiche Arbeit, die ich mir gemacht habe.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



SonjaB hat geschrieben:Warum soll ich mir bitte die Arbeit machen, die eigentlich die Aufgabe des Verlages ist? Eigentlich erwarte ich von einem Verlag, der Fachbücher verlegt, dass er es fehlerfrei macht. Schließlich zahle ich dafür ja auch einen oft horrenden Preis. Und dann bekomme ich ein "mangelhaftes" Werk. Wenigstens ein "Dankeschön" hätte doch eigentlich drin sein dürfen, oder? Das wäre dann in etwa die gleiche Arbeit, die ich mir gemacht habe.

Wo Menschen arbeiten passieren nun einmal Fehler und egal ob es sich nur um einen Buchstabendreher oder ein doppeltes Wort handelt, das kann beim Probelesen schon einmal übersehen werden.

Wenn du ein fehlerhaftes Fachbuch gekauft hast und den Fehler bemerkst, kannst du es dem Verlag melden. Dieser wird das auch in der nächsten Auflage berücksichtigen aber dir wohl seltenst ein anderes Exemplar schicken. Hingegen kannst du du mit dem Buch in die Buchhandlung gehen in der du es gekauft hast, und es zurück geben und das geht in den meisten Fällen auch wenn die 14 Tage Umtauschrecht bereits verstrichen sind.

Ich habe auch schon einen Druckfehler gefunden in einem meiner Fachbücher und bin damit wieder in die Buchhandlung gegangen in der ich es gekauft hatte. Seither war über ein Jahr vergangen, aber ich hatte den Beleg noch. Nachdem ich dort einer Mitarbeiterin den Fehler gezeigt hatte, habe ich ohne Probleme ein neues Buch der neusten Auflage ohne diesen Fehler bekommen.

In einem anderen Roman den ich gekauft hatte, hab ich bemerkt das es falsch gebunden war und quasi zwei mal die ersten Kapitel enthalten waren und einige andere Kapitel dafür gefehlt haben. Da ich das Buch auf einer Reise gekauft hatte in einer kleinen Buchhandlung, konnte ich dort nicht mehr extra hinfahren um es umzutauschen und hab mich direkt telefonisch an den Verlag gewendet. Dort war man mir sehr entgegenkommend und hat darum gebeten das fehlerhafte Exemplar an diese zu schicken und im Gegenzug habe ich ein neues vollständiges Exemplar erhalten und sogar noch einen 25 Euro Gutschein für Thalia.

Ich denke wenn man sich schriftlich oder EMail an den Verlag wendet erreicht man wenig da man einfach in der Maße der dort eintreffenden Post untergeht. Mit einem Telefonanruf kann man mehr bewirken und die Nummern findet man relativ einfach über das Internet heraus. Insgesamt finde ich es schon wichtig, dass man solche Fehler meldet denn ansonsten werden diese Fehler immer weiter in den folgenden Auflagen abgedruckt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


@Diamante: Dass der Verlag an den Lektoren spart, das denke ich schon. Ein Lektor, der dermaßen viele Fehler übersieht, der hätte vielleicht besser einen anderen Job gesucht und gehört eigentlich raus geschmissen. Der Verlag bekommt durch den Verkauf der Bücher eine Menge Geld und bringt dafür nicht alle Leistung. Dafür, dass ich erst Geld bezahle, soll ich also auch noch für den Verlag die Arbeit machen? Mag sein, dass du das egoistisch findest, aber wieso sollte ich denn, obwohl ich Geld bezahlt habe, noch den Korrekturleser spielen? Für mich macht auch niemand so etwas, wieso sollte ich das dann machen?

@Steph: das ist doch unsinnig. Warum sollte ich, wenn ich schon Geld ausgebe, um mir das Buch zu kaufen, dann auch noch Arbeit machen, weil der Verlag gepfuscht und an Lektoren gespart hat? Man könnte meinen, du arbeitest für so einen Druckfehlerverlag, denn wenn man bezahlt als Leser doch nicht noch dafür, dass man dem Verlag dann die ganze Arbeit macht.

Ich frage mich auch, wie du darauf kommst, dass ich eine Gegenleistung erwarte? Ich habe nie geschrieben, dass ich vorgehabt hätte, dem Verlag die Arbeit zu machen, da ich es nämlich auch nicht einsehe, mir alle 2 Seiten einen Druckfehler zu notieren und dann eine Email zu schreiben (und im Gegensatz zu Jotjot schreibe ich meine Mails nicht "husch-husch", sondern brauche definitiv länger als 5 Minuten). Deswegen finde ich diese Frage schon etwas komisch von dir, Steph. Ich habe doch nur gesagt, dass ich nicht glaube, dass sich jemand die Arbeit für den Verlag macht.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Niemand spart dadurch Lektoren, die Aufgabe des Lektoren besteht nicht nur darin, Rechtschreib- und Druckfehler zu suchen, da würde auch ein Korrektorat reichen. Lektoren machen viel mehr, sie halten Kontakt zu den Autoren, betreuen sie, entwerfen neue Buchkonzepte, schauen sich neue Manuskripte durch, und führen in Absprache mit den Autoren Änderungen durch, die über einfache Fehler weit hinausgehen.

Mir fallen derzeit - gerade in der Tagespresse bzw. bei Zeitschriften - aber immer mehr Fehler auf. Auch Firmen sind in ihren Anzeigen und Internetauftritten nicht immer fehlerfrei. Hier wird meiner Meinung nach aber einfach an gutem Personal gespart, bzw. es wird zuviel Zeitdruck ausgeübt.

Wer schon mal was geschrieben oder korrigiert hat, der weiß, dass immer wieder mal Fehler durchrutschen, und das kein Produkt perfekt sein kann (Vergleich dazu: Bugs bei Spielen, Filmfehler in Filmen). Dennoch bin ich bei Büchern bisher auf nichts wirklich störendes gestoßen. Bei der Tagespresse sieht es wie gesagt aber anders aus.

» LastGunman » Beiträge: 242 » Talkpoints: 4,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wieso sollte jemand nicht auch ohne Belohnung einen Fehler an den Verlag melden? Wenn das ganze per E-Mail zu erledigen ist, ist das doch eine Sache von zwei Minuten, wirklich Arbeit hat man damit doch nicht. Es sollte reichen, die Auflage, die Version (Hardcover oder Taschenbuch), die konkrete Seite und vielleicht den fehlerhaften Satz zu nennen. Ich habe das bisher noch nicht getan, auch wenn ich in insgesamt zwei Büchern kleine Rechtschreibfehler gefunden habe. Dabei handelte es sich dann aber nur um einen Fehler pro Buch und ich fand es schade, aber das war es dann auch schon. Ich habe aber auch noch nie bewusst den Hinweis gelesen, dass man Fehler an den Verlag melden kann. Ich kann mir aber grundsätzlich vorstellen, dies zu tun, auch ohne dass ich dafür entlohnt werde.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Cologneboy2009 hat geschrieben:Wieso sollte jemand nicht auch ohne Belohnung einen Fehler an den Verlag melden? Wenn das ganze per E-Mail zu erledigen ist, ist das doch eine Sache von zwei Minuten, wirklich Arbeit hat man damit doch nicht. Es sollte reichen, die Auflage, die Version (Hardcover oder Taschenbuch), die konkrete Seite und vielleicht den fehlerhaften Satz zu nennen. Ich habe das bisher noch nicht getan, auch wenn ich in insgesamt zwei Büchern kleine Rechtschreibfehler gefunden habe. Dabei handelte es sich dann aber nur um einen Fehler pro Buch und ich fand es schade, aber das war es dann auch schon. Ich habe aber auch noch nie bewusst den Hinweis gelesen, dass man Fehler an den Verlag melden kann. Ich kann mir aber grundsätzlich vorstellen, dies zu tun, auch ohne dass ich dafür entlohnt werde.

Vielleicht weil man erst das Buch teuer gekauft hat und der Verlag seine Leistung nicht vernünftig gebracht hat und man als Leser dazu keine Lust hat. Ich habe schon mal erwähnt, dass ich meine Emails nicht "husch-husch" hin kleckere, sondern brauche da durchaus mehr Zeit als 2 Minuten. Und ich habe schon in einem anderen Beitrag geschrieben, dass ich sowieso mit dem Schreiben von Emails Probleme habe, da werde ich mir sicher nicht noch mehr aufhalsen, wofür denn auch? Warum soll denn der Leser die Arbeit der Lektoren machen, und der Verlag spart sich dafür das Geld? Durch so eine Einstellung werden die Verlage nur noch luschiger werden und noch mehr Fehler übersehen. Warum sollte man sich denn extra Arbeit machen, wenn man schon genug hat? Davon abgesehen habe ich ja auch nach etwas ganz Anderem gefragt, nämlich danach, was man davon hat, wenn man das macht.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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