Schwerbehinderte bei der Arbeit - Erfahrungsaustausch
Wir haben seit ein paar Tagen einen schwer behinderten Jungen auf der Arbeit. Er nimmt wohl an einer Art Maßnahme teil und absolviert sozusagen ein Praktikum bei uns im Betrieb. Genaueres kann ich hier leider nicht sagen. Auf jeden Fall ist es für mich eine neue Erfahrung, weil ich mit solchen Menschen bisher nicht wirklich etwas zu tun hatte. Das Problem bei ihm ist, dass er nicht sprechen kann. Ich bin mehr oder weniger dazu beauftragt wurden ihm ein paar Aufgaben zu geben und immer mal nach ihm zu schauen. Anfangs fühlte ich mich ein wenig unwohl weil ich es eben nicht gewohnt war aber nach ein paar Minuten hatte ich mich auch schon daran gewöhnt.
Wenn man ihm etwas erklärt muss man das natürlich schön langsam und mit viel Geduld machen. Mir kam dann so in den Sinn, dass man besonders darauf achten muss was man sagt und wie man sich ausdrückt. Man kennt ja solche typischen Sprüche wie "Wenn was ist, ruf mich an." So etwas kann man hier natürlich nicht sagen und man möchte die Person ja auch nicht verletzen. Ich wusste auch anfangs nicht so recht welche Aufgaben ich ihm geben konnte weil ich nicht wusste inwiefern er bestimmte Sachen kann. Kann er das Alphabet? Kann er schreiben? All das hatte man uns nicht gesagt. Wir wurden quasi selber etwas ins kalte Wasser geschmissen.
Bis jetzt ist es ein angenehmes arbeiten und es macht einem selber Freude, wenn man sieht, dass er auch Spaß an seinen Tätigkeiten hat. Kennt ihr solche Situationen, in denen ihr auch mal behinderte Menschen auf Arbeit hattet? Wie seit ihr in dieser Situation zurechtgekommen und wie habt ihr euch dabei gefühlt?
Ich hatte in meiner Lehrzeit einen Mitauszubildenden, der nach einem Autounfall irgendwelche Defizite beim logischen Denken hatte, womit er in einem Büroberuf letztendlich völlig deplatziert war. Das blöde war halt, dass es unglaublich schwer war mit ihm zu arbeiten und es letztendlich häufig an uns anderen Auszubildenden hängen blieb, wenn er etwas nicht leisten konnte oder alles hat ewig gedauert, weil man versucht hat, ihm zum drölfzigsten Mal etwas beizubringen. Ich habe mich am Ende weitestgehend von ihm abgesetzt und mein Ding allein geschoben. Gott sei Dank hatten wir am Ende verschiedene Berufsschultage, so dass ich ihn kaum noch in der Firma gesehen habe. Rückblickend betrachtet, habe ich festgestellt, dass man mir damals eine Menge aufgebürdet hat und ich völlig überfordert war. Ich finde es im Grunde gut, wenn behinderte Menschen auch am Arbeitsleben teilhaben können, aber man muss eigentlich auch die Leute unterstützen, die mit diesen Menschen arbeiten sollen und die richtigen Grundbedingungen schaffen.
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