Helfe ich der Bevölkerung, mit Reisen in eher arme Länder

vom 08.01.2012, 23:35 Uhr

Ich habe mit heute mit meiner Frau Gedanken darüber gemacht, wo wir dieses Jahr unseren Urlaub verbringen wollen. Dabei tauchte bei mir die Frage auf, ob ich der Bevölkerung von ärmeren Ländern und strukturschwachen Gegenden damit helfe, wenn ich in ihr Land Reise oder ob das Geld nur einigen ganz wenigen zugutekommt.

Grund für meine Überlegung war die Tatsache, dass wir ja über Weihnachten in Ägypten waren und es, da an jeder Straßenecke Händler gab, die Versuchten irgendetwas zu verkaufen. Die Artikel, die dort verkauft wurden, waren nicht teuer und sahen gut aus. Es gab Papyrusblätter, Tiere, die aus Alabaster gebildet waren und noch vieles mehr.

Gekauft haben wir bei diesen Händlern nichts, da uns von allen Seiten davon abgeraten wurde. Ägypten ist ja ein eigentlich eher reiches Land. Es hat sehr viele Bodenschätze und vor allem auch etwas Öl. Jährlich fahren Millionen von Touristen in dieses Land und dennoch muss die Bevölkerung von einem Hungerlohn leben.

Meine Frage ist jetzt, warum das immer noch so ist und warum sich das in diesen Ländern nicht ändert. Natürlich haben die Ägypter alle ein gesichertes Auskommen aber sie leben dennoch von einem Durchschnittseinkommen von etwa 200 Euro, während die Herrscher an der Spitze des Staats die Milliarden in die Taschen wirtschaften. Wäre aus logischer Sicht nicht sinnvoller, diese Urlaubsgebiete, in denen diesbezüglich immer noch keine wirkliche Demokratie gibt zu Boykotieren?

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



In den Diktaturen ist es leider wirklich so, dass die Menschen mit einem Hungerlohn auskommen müssen und die Herrscher Milliardenschätze horten. Nehmen wir z.B. Äquatorialguinea als Beispiel. Es verfügt so wie Ägypten über reiches Erdölvorkommen, nur ist die Bevölkerung in diesem Land so gering, dass das Erdöl eigentlich alle zu Wohlstand verhelfen könnte. Tatsächlich hat Äquatorialguinea das höchste BIP aller afrikanischen Staaten, nämlich ca. 16.000 US$. Leider sieht die Realität anders aus, denn das Geld aus dem Rohstoffgewinn kommt nur der Elite zugute und Armut ist ein großes Problem in Äquatorialguinea. Ein anderes Beispiel ist Libyen. Gaddafi hatte eein Vermögen, das höher ist als das von Bill Gates. Das sollte einem zu denken geben.

Grundsätzlich hilft man dem Land, wenn man darin seinen Urlaub bringt, da Tourismus die Wirtschaft ankurbelt. Das Problem ist allerdings die ungerechte Verteilung dieses Geldes, insbesondere in Diktaturen. Aber abgesehen davon ist es trotzdem eine sehr gute Wahl, in einem afrikanischen Staat den Urlaub zu verbringen. Länder wie Uganda bieten eine extrem schöne Vielfalt in der Natur und das abseits von Massentourismus. Ich würde euch schon empfehlen dorthin zu fliegen, vor allem weil ihr dort auch viele neue Erfahrungen sammeln könnt, im Gegensatz zu überlaufenen Ländern/Inseln wie Mallorca.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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