Mitarbeiterin des Bürgeramtes möchte Burka tragen

vom 02.02.2011, 02:02 Uhr

Also irgendwo muss "Toleranz" auch ein Ende haben! Wir sind doch hier nicht in Afghanistan! Wer eine Burka tragen möchte, kann gern in islamisch geprägte Länder gehen - ich möchte hier niemanden im öffentlichen Dienst mit Burka sitzen sehen, soweit kommst noch! Ich habe Angst vor solchen Menschen und lasse mich von ihnen garantiert nicht beraten. Würde ich sie sehen, ich würde die Tür, durch die ich gekommen bin, grad wieder rausgehen!

» Mauchen » Beiträge: 222 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vor einigen Monaten habe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Frau tatsächlich selbst gesehen, die eine Burka trug, zuvor kannte ich diese Verhüllung nur aus den Medien. Die Dame saß im Wartezimmer eines Professors in einer Universitätsklinik zusammen mit zwei Männern und einem sehr niedlichen kleinen Jungen. Und ich muss ehrlich sagen, dass mich die Burka sehr wohl stark beeinflusst hat.

Es ist schwer zu erklären, aber ich hatte durch diese komplette Verhüllung und auch durch das, was die Dame ausgestrahlt hat, ein ganz merkwürdiges und vor allem sehr beklemmendes Gefühl, denn man sieht ja wirklich gar nichts von dieser Person. Die Mimik wird komplett verborgen und die Dame trug außerdem noch Handschuhe. Der erste Eindruck, der bei mir unweigerlich entstand, war der von einem Aussätzigen, den man nicht zeigen darf. Dass die Bedeutung einer Burka eine andere ist, ist mir vollkommen klar, dennoch war aber dieser Eindruck, den mir die ganze Szenerie vermittelte, eben genau dieser.

Dass nicht jeder am Arbeitsplatz erscheinen kann, wie er möchte, ist heutzutage wenigstens in unserem Land an vielen Arbeitsplätzen klar und wird auch akzeptiert, weitläufig sogar verstanden. Dabei geht es auch nicht um eine Ausgrenzung derjenigen, die hier in Sachen Bekleidung gemaßregelt werden sollen, sondern um das, was man dem Kunden vermitteln will und das ist in der Tat nachvollziehbar und soll vor allem ein Zeichen von Respekt sein. Eine Burka zu erlauben, würde hier zunächst mal dem Gegenteil entsprechen, finde ich. Damit hätte ich wiederum auch zunächst noch kein grundlegendes Problem.

Die Burka ist allerdings eine sehr extreme Art, einen bestimmten Standpunkt und eine Weltanschauung auszudrücken und ich fände es allein deshalb falsch, sie an einem Arbeitsplatz zu dulden und damit auch eine kulturelle oder religiöse Einstellung zu billigen, die hierzulande in der Tat gar nicht gebilligt wird. Eine gleiche Behandlung aller und eine faire Grundbedingung würde außerdem bedeuten, dass sich hier die Trägerin der Burka den Gegebenheiten anzupassen hat. Für sie eine Ausnahme zu machen, um sich als weltoffen und tolerant zu zeigen, wäre nicht wirklich richtig, finde ich.

Die Grenze läge für mich deshalb da, wo ich jemand anderem, der mir gegenübertreten muss, regelrecht aufdränge, hier durch Bedeckung, welche religiöse Einstellung ich habe und lebe und damit vor allem ein kulturell in dem Land, in dem ich mich aufhalte, übliches soziales und insbesondere kommunikatives Miteinander stark beeinflusse. Das ist hier meiner Meinung nach absolut gegeben. Und so habe auch ich absolut nichts dagegen, wenn eine muslimische Dame mir mit einem Kopftuch gegenübertritt, denn dieses macht ihre religiöse Zugehörigkeit zwar auch deutlich, beeinflusst deshalb aber nicht ansatzweise unsere Kommunikation.

Dass das Tragen einer Burka in Deutschland andere Zwecke als religiöse hat, kann ich mir nicht wirklich vorstellen und ich habe nun leider nach oben geschildertem Erlebnis festgestellt, dass eine Burka auf mich wirklich einen sehr irritierenden Eindruck macht und ich mich in Gegenwart einer Person, die eine Burka trägt, leicht eingeschüchtert fühle. Dem anderen nicht ins Gesicht schauen zu können und im Extremfall, der im Wartezimmer allerdings übrigens nicht gegeben war, nicht einmal wirklich in die Augen, wenn auch diese durch Rosshaareinsätze verschleiert sind, bereitet mir einfach Unbehagen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei diesem Thema bin ich unheimlich zwiegespalten und komme nicht einmal mit mir selbst auf einen Nenner. Einerseits bin ich, als westliche und emanzipierte Frau, sofort dazu geneigt Burka, Kopftuch etc. als Unterdrückungssymbol zu sehen. Natürlich drängt dann in mir das Verlangen hoch diese Frau zu "befreien".

Andererseits weiß ich von vielen muslimischen Frauen, dass sie das Kopftuch nicht als Unterdrückung empfinden, sondern eher als Symbol für ihren Glauben. Die Burka wurde in Frankreich schon verboten und das hat in mir ein sehr ungutes Gefühl ausgelöst. Sollte der Staat Kleidung verbieten dürfen? Ich empfinde das als enormen Eingriff in die Privatsphäre.

In dem hier konkret angesprochenem Fall ist es natürlich besonders problematisch. Eine Ansprechperson mit verhülltem Gesicht ist im Prinzip ein Widerspruch an sich. Kann sie allerdings in einer Position eingesetzt werden, in der sie keinen direkten Kundenkontakt hat, finde ich das Verbot nicht gerechtfertigt.

» Wordoholic » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,16 »



Wir leben in einem Europa der offenen Grenzen und da ist es doch ganz legitim, dass es mehrere Religionen gibt. Wenn jemand mit einem Christuskreuz herumläuft ist doch ganz normal und die Burka ist eben das Erkennungszeichen einer anderen Religion. Daher verstehe ich nicht, warum eine Burka plötzlich verboten werden sollte.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nein, die Burka ist kein religiöses Zeichen! Es steht nirgens im Koran, dass es notwendig ist, eine Burka zu tragen, um den Glauben zu leben! Das erzählen dir die muslimischen Männer, die ihre Frauen unterdrücken.

Du sagst es - ein Christenkreuz ist normal, denn wir leben in einem christlich geprägten Abendland. Wir sind damit aufgewachsen und erleben das in unserem täglichen Umfeld. Der Islam dominiert hier nicht und soll auch gar nicht dominieren! Die anderen können uns doch nicht zwingen, ihre Kultur zu akzeptieren - würden sie unsere achten, würden sie ihre Burka nämlich ausziehen. Ein Stück weit muss man sich schon anpassen. Wir bauen denen ja schon ihre Gebetstempel hier hin und lassen die beten, aber Ganzkörperverschleierung geht einfach zu weit!

» Mauchen » Beiträge: 222 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In der Bibel steht auch nicht, dass man sich ein Kreuz um den Hals hängen oder einen Fisch ans Auto kleben soll. Daher finde ich dieses Argument "Im Koran steht nichts von Kopftüchern" immer total albern.

Zwar leben wir in einem christlich geprägtem Land, aber vor Allem auch in einem Land mit Religionsfreiheit! Außerdem ist das Tragen einer Burka oder eines Kopftuches kein Zeichen für Missachtung unserer Kultur. Denn Teil der einen Kultur zu sein, bedeutet nicht automatisch eine andere abzulehnen.

» Wordoholic » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,16 »


Ich finde das Thema nicht so einfach zu beantworten. Denn immerhin bin ich der Meinung, dass sich jeder so kleiden sollte, wie er es mag. Und wenn es eben zu der Persönlichkeit gehört, dass man sich so kleidet, dann sollte man das gern tun.

Allerdings stelle ich mir gerade vor, dass ich in unser Bürgeramt käme und mir säße auf einmal eine Angestellte in der Burka gegenüber, dann fände ich das schon komisch. Denn Kommunikation findet ja nicht nur über die Stimme und Gestik statt sondern auch über die Mimik. Das mag bei einem Mitarbeiter, der nur Anträge ausgibt sowie annimmt und vielleicht Auskünfte erteilt vielleicht weniger wichtig, aber mir ist es schon wichtig, dass ich da auch vernünftig mit dem Gegenüber zu kommunizieren.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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