Welchen Wert hat ein Hundeleben in Brasov?

vom 20.03.2011, 15:15 Uhr

Sie haben keine Lobby, die Hunde von Brasov. Sie sind unnütz und wertlos in den Augen der Menschen von Brasov. Diese Straßenhunde gelten im eigenen Land nichts. Brasov liegt 170 Kilometer nördlich von Bukarest, in Siebenbürgen. Hier wurde Peter Maffay geboren.

In den vergangenen Jahren wurde diese Stadt für viele zigtausende Hunde zur grauenhaften Endstation. Das Töten von Straßenhunden ist offiziell seit Januar 2008 verboten, aber noch im selben Jahr wurden 8.000 Hunde umgebracht. Sie bekamen ohne Narkose T61 gespritzt. Bei diesem Mittel zieht sich der Todeskampf über Stunden hin. Die Hunde bekommen Erstickungs- und Krampfanfälle. Sie leiden unsäglich, bäumen sich auf. Man schätzt, dass auch 2009 mindestens 7.000 Hunde so umgebracht wurden. Den Menschen dort ist es egal, dass der Bürgermeister damit gegen das Gesetz handelt. In Rumänien zählt ein Hundeleben nichts.

In Brasov wird für jeden eingefangenen Hund der Stadtverwaltung eine Kopfprämie von 25 Euro gezahlt, für Euthanasie und Sondermüllentsorgung. Das führte dazu, dass nach Recherchen der Tierschützer festgestellt wurde, dass Hundefänger auch in umliegenden Gemeinden Hunde einfangen und sie dann in Brasov töten. Die Verwaltung in Brasov hatte Verträge mit den Gemeinden der Umgebung abgeschlossen. Die Kopfprämie bekam die Stadtverwaltung in Brasov. Es ist ein lukratives Geschäft, das illegaleTöten.

Nun wird wieder legales Töten gefordert. Es gibt zu viele Hunde hier. Einzige Möglichkeit wäre eine flächendeckende Kastration. In den Köpfen der Menschen muß sich die Einstellung zum Tier wandeln. Vielleicht gelingt das bei der jüngeren Generation durch Aufklärung in den Schulen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Sicherlich ist es schlimm, und es gibt, zu Recht, auch einige Protestaktionen gegen dieses grauenvolle Verhalten, aber damit, dass du verallgemeinerst, den Leuten dort in Brasov wäre es egal, hilfst du niemandem. Es gibt durchaus in Rumänien, auch in Brasov, Tierschützer, die ebenfalls gegen dieses Vorgehen gegen Straßenhunde protestieren. Das sind nicht nur Tierschützer aus anderen Ländern Europas, sondern durchaus auch Einwohner aus Brasov. Ich kenne übrigens auch einen davon, der sich aktiv in Sachen Tierschutz einsetzt.

Es gibt in Brasov mittlerweile übrigens auch mehrere Tierheime, die sich Straßenhunde einfangen gehen, und die Tiere werden dann auch bis ins Ausland vermittelt, damit sie eben nicht als Straßenhunde dem staatlichen Hundefänger zum Opfer werden können, der sie töten würde. Übrigens gibt es mittlerweile auch schon eine Kastrationspflicht für die Hunde, sodass sie sich auch nicht immer weiter vermehren. Und die Hundefänger- und Tötungsanlage wurde mittlerweile auch geschlossen. Wohl auch wegen der großen Protestwelle. Allerdings ist die Sache eben leider immernoch nicht komplett erledigt, sodass weitere Proteste auf jeden Fall notwendig sind.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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