Schmerlen sterben an Gurkenscheiben

Ich hatte früher mal ein Aquarium, aber ich war wohl noch zu jung um mich richtig darum zu kümmern und so sind mir leider alle Fische mit der Zeit weggestorben. Das ist aber nur der Hintergrund für eine andere Frage, die ich in diesem Zusammenhang habe. In meinem Aquarium habe ich einige Schmerlen gehalten. Das sind eigentlich relativ widerstandsfähige Fische.

Ich habe irgendwann mal gehört, dass Schmerlen und Welse auch Salatgurken fressen und so habe ich einige Gurkenscheiben mit Schrauben beschwert und sie ins Aquarium geworfen. Die Fische machten sich wirklich sofort darüber her und dann geschah etwas Merkwürdiges. Innerhalb der nächsten Stunden starben alle Schmerlen, die von der Gurke gegessen hatten. Dazu muss ich sagen, dass ich die Gurke vorher nicht abgewaschen hatte.

Könnte es also sein, dass die Schale, die ja zum Teil mit Schadstoffen behandelt wurde, so giftig ist, dass die Schmerlen deswegen starben? Können diese Stoffe dann auch dem Menschen in größerer Dosierung gefährlich werden, zumindest dann wenn man sie regelmäßig einnimmt? Vielleicht kann mir jemand ja bei dieser Frage helfen.

Also das man Fische mit Gurken füttert habe ich noch nie gehört. Eine Gurke ist kein Fischfutter ! Ich glaube, das in der Schale der Gurke Blausäure drin ist. Ansonsten würde ich von solchen Experimenten einfach mal Abstand nehmen.

Gurken sind wohl in seltenen Fällen so stark mit Giftstoffen belastet, dass Kleintiere sich davon lebensgefährliche Vergiftungen zuziehen könnnen. Ich habe beispielsweise auch schon von einem Fall gehört, wo ein Kaninchen nach dem Verzehr einer Gurke Vergiftungserscheinungen gezeigt hat.

Problematisch hierbei ist wohl die Schale. Diese wird ohnehin eingewachst und enthält von Natur aus geringe Mengen an Giftstoffen, die unter Umständen für Lebewesen mit anderem Stoffwechselsystem, wie Schmerlen,, schnell tödlich sein können. Aber auch die Behandlung mit Pestiziden im großen Stil schlägt sich sehr auf die Schale nieder.

Einige unserer Lebensmittel haben ohnehin bedenklich hohe Pestizidwerte, trotz entsprechender Vorgaben durch die Regierung.

Friedmann hat geschrieben:Also das man Fische mit Gurken füttert habe ich noch nie gehört. Eine Gurke ist kein Fischfutter ! Ich glaube, das in der Schale der Gurke Blausäure drin ist. Ansonsten würde ich von solchen Experimenten einfach mal Abstand nehmen.

Selbst Tomaten haben meine Fische schon gefressen und sind daran nicht erkrankt oder gar verstorben. Ich vermute hier mal eher, das die Schrauben verunreinigt waren und Giftstoffe ins Wasser gelangt sind bzw. dann an der Gurke waren und in hoher Konzentration von den Schmerlen aufgenommen wurden.

Selbst Gemüse, wie Möhren, kann man an Fische verfüttern. Man sollte diese aber vorher in Stücke schneiden, leicht dünsten und danach einfrosten. Im gefrosteten Zustand dann ins Becken geben und die Fische werden sich darüber freuen. Sofern es eben auch Pflanzenfresser sind.

In den frühen neunziger Jahren ging immer wieder das Gerücht herum, man könne mit Gurkenschalen sogar Kakerlaken in Schach halten. Ich hatte nie ein Kakerlakenproblem und kann deshalb nicht aus Erfahrung sprechen. Was das aber eigentlich heißen soll: Gurken standen lange in dem Ruf, extrem stark mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt zu werden und deshalb sehr schadstoffbelastet zu sein. Deshalb kursierte immer der Tipp, Gurken aus dem Supermarkt möglichst nie ungeschält zu essen.

Trotzdem ist mir kein Fall bekannt, wo Menschen nach dem Verzehr von Gurken gestorben sind. Das liegt einfach mal daran, dass ein Mensch ein viel höheres Körpergewicht hat. Gifte egal welcher Art erreichen dann immer tödliche Wirkung, wenn eine kritische Menge pro Kilogramm Körpergewicht erreicht ist. Lass so eine Schmerle mal höchstens zwanzig Gramm wiegen. Da kann man sich selbst ausrechnen, wie wenig Gift da ausreicht um so ein Tier mit der tödlichen Dosis zu versorgen. Ein erwachsener Mann mit etwa 80 kg Körpergewicht müsste da schon ganze Berge an Gurken vertilgen um sich der tödlichen Dosis zu nähern.

Außerdem sind Fische auf teilweise ganz andere Chemikalien sensibel als Menschen. Was auf die Menschliche Haut vielleicht nur ätzend wirkt, ist oft schon als fischgiftig eingestuft. Deshalb dürfen viele Pflanzenschutzmittel auch nicht bei Regen oder vor einem Regen ausgebracht werden, weil man unbedingt vermeiden muss, dass diese Substanzen in Gewässer und ins Grundwasser kommen. Es kann also sein, dass an dieser einen Gurke etwas war, das ausgerechnet fischgefährlich war. Gernell aber vertragen Fische wie Welse und Schmerlen Gurken wohl problemlos.

Die Idee mit der Schraube ist auch sehr wahrscheinlich. Oftmals behandelt man solche Teile mit Roslöser, Ölen und anderen Chemikalien. Dass da an der Schraube noch Reste hafteten kann ich mir durchaus vorstellen. Auch stellt so eine Schraube für Fische durch die scharfen Grate eine enorme Verletzungsgefahr dar. Schmerlen haben beim Fressen wie Welse so weit ich weiß recht viel Mundkontakt mit der Nahrung. Es kann gut sein, dass sie sich einfach nur an der Schraube verletzten und dann nach und nach an den Verletzungen eingegangen sind. Da eine Beschwerung der Nahrung nicht nötig ist, würde ich niemals so etwas scharfkantiges ins Aquarium einbringen.

Ich habe auch jahrelang ein Aquarium besessen, indem auch Schmerlen angesiedelt waren. Diese habe ich auch immer mir Gurkenscheiben gefüttert, worüber sich aber auch die Welse, Guppys, Mollys und anderen Fische gefreut haben. Mir ist nicht ein Fisch daran gestorben. Man liest es sogar in Aquarienbüchern, das die Fische zwischendurch Gurke haben dürfen.

Ich gehe mal davon aus, das mit den Schrauben irgend etwas nicht gestimmt hat, zumal ich nicht verstehe, warum du diese in die Gurken gesteckt hast. Die Fische hätten sich daran auch verletzten können.