Solanin in Kartoffeln

vom 19.05.2008, 11:40 Uhr

Das falsche gelagerte Kartoffeln höhere Konzentrationen Solanin enthalten war mir schon bekannt. Gerade habe ich dazu in einem Buch gelesen das die tödliche Dosis bei 300 bis 500 Milligramm Solanin (3-6 Milligram je Kg) liegen soll und das Kartoffeln die normal gelagert wurden schon bis zu 200mg enthalten können. (Richtig schlecht gelagerte die mehrere Tage dem Sonnenlicht ausgesetzt waren auch über 800Milligramm.) Ein anderer Experte einige Sätze weiter hatte geschrieben das es bei solchen Mengen noch nicht zum Tode führt sondern eher starke Magenschmerzen im Magen und Darm und maximal noch leichte Ausfallerscheinungen im Nervensystem zutreffen würden. Hitze zerstört das Solanin übrigens auch nicht. Das Solanin sitzt direkt unter der Haut der Kartoffel. Wenn man sie schält oder pellt entfernt man bis zu 90% des vorhandenen Solanins.

Als ich meine Oma darauf angesprochen habe, hat sie als Frau der alten Schule das natürlich als Panikmache abgeworfen. Ich hab jetzt natürlich auch keine Angst Kartoffeln zu essen und will auch keineswegs eine unbegründete Angst schüren. Wer kennt schon wen der an Kartoffeln verstorben ist.

Viel mehr möchte ich wissen welcher von Beiden eher recht hat(ist natürlich auch Personen abhängig - klar - deswegen auch das eher, ganz recht wird keiner haben) ? Schafft man eine wirklich letale Dosis bevor der Magen streikt ?

Wenn ihr noch nichts davon wusstet, werdet ihr jetzt eher darauf achten die Kartoffeln zu schälen bzw. sie bewusster zu lagern?

Grüße

» Hamburger » Beiträge: 360 » Talkpoints: 3,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich weiß nicht, wie der wissenschaftliche Stand tatsächlich dazu ist, aber ich musste als Allererstes daran denken, dass in Krisenzeiten, als Hunger herrschte, die Leute doch mitunter auch Kartoffelschalen gegessen haben. Beispielsweise soll das in Deutschland im Zweiten Weltkrieg, auch im Ersten Weltkrieg, und auch im nicht-deutschen Ausland während diverser anderer Kriege der Fall gewesen sein. Auch im Falle anderer Krisen wie Naturkatastrophen, beispielsweise Dürren, aber auch anderen Katastrophen, die eine Nahrungsmittelknappheit auslösen, seien es irgendwelche Überflutungen oder auch Erdbeben, wurden meines Wissens schon Kartoffelschalen gegessen.

Wenn diese nun so giftig wären, wie wäre das denn möglich, dass die Menschen sich davon ernährt haben und das ja offensichtlich auch problemlos überlebt haben? Oder ist es vielleicht so, dass das Solanin nicht hitzebeständig ist, und daher durch ein Kochen der Kartoffelschalen mit dem winzigen, darunter befindlichen, Kartoffelrest das Solanin sowieso unschädlich werden lässt?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Die heutzutage verkauften Kartoffeln haben ca 3-7 mg Solanin pro 100g Kartoffelschale. In der geschälten Kartoffel ist noch bei weitem weniger enthalten. Versuche haben gezeigt, dass der Solaningehalt einer Kartoffel selbst bei starker Belichtung nicht stark ansteigt.

Solanin ist wasserlöslich bei hohen Temperaturen, daher geht beim Kochen ein sehr großer Teil des Solanins ins Kochwasser über. Bei Bratkartoffeln ist rund die Hälfte des Solanins nach dem Braten im Bratfett enthalten und nicht mehr in der Kartoffel. Man müsste 25 Kilogramm rohe Kartoffeln essen, um erste Vergiftungserscheinungen zu vernehmen. Und wer isst 25 Kilogramm rohe Kartoffeln?

Die Versuche wurden mit aktuellen Kartoffelsorten durchgeführt, für ältere Sorten, die meist einen höheren Solaningehalt enthalten gelten diese Angaben nicht, jedoch sind sie in gekochtem Zustand auch in größeren Mengen essbar. Grüne Stellen sollte man auf jeden Fall aus Kartoffeln ausschneiden, da diese einen erhöhten Solaningehalt aufweisen.

» Max1250 » Beiträge: 827 » Talkpoints: 27,57 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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