Geschenkeüberhäufung: Geschenke lieber nach und nach geben?

vom 19.12.2011, 22:38 Uhr

Ich kenne das Problem mit meiner Cousine und meinen beiden jüngsten Cousins. Von der Seite meiner Tante kamen halt von neun Geschwistern immer Geschenke für die Kinder. Am Ende standen dann Weihnachten pro Kind ein Wäschekorb im Wohnzimmer, welcher voll mit Spielzeug war und die Kinder zeigten sich sehr desinteressiert.

Daher finde ich es völlig ok, wenn sich die Mutter da entsprechende Gedanken macht und die Kinder da nicht überfordern will. Ich selbst würde sicherlich eher Geld für ein größeres Geschenk geben und die Kinder verstehen schon, das man eben Dinge, die richtig viel Geld kosten damit zu realisieren hilft.

Das die Mutter dann so konsequent handelt, das sie manche Verwandte gar nicht einlädt bzw. die Geschenke eben wieder mitgibt, finde ich persönlich schon toll. Immerhin haben nicht viele den Mut sich offen gegen die Familie zu stellen. Zumal ja vorher Möglichkeiten bestanden sich einem Vorschlag anzuschließen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



In meiner Verwandtschaft ist so, dass es dort zwei Kinder gibt, ein Grundschulkind und ein Kindergartenkind. Beide Kinder haben auch von ihrer Tante, die weiter entfernt wohnt, Geschenke zu Weihnachten per Post erhalten. Aber die Kinder glauben nach wie vor an das Christkind und wissen so auch nicht, dass die Geschenke von hier, also von meinem Lebensgefährten und mir, sind. Somit haben die Kinder die Geschenke am Heilig Abend zusammen mit den anderen Geschenken erhalten, aber es wird schon darauf geachtet, dass die Geschenke nicht alle sinnlos und wahllos aufgerissen werden, sondern man schon so etwas achtet. Ich fände es jetzt auch merkwürdig, wenn die Kinder die Geschenke nach und nach bekämen und eben nicht an Weihnachten, auch, wenn ich die Eltern verstehen kann, da es durchaus schon zu viel werden kann.

Sind die Geschenke einfach zu viel und die Mutter hat Angst, dass den Kindern es zu viel wird, so sollte sie eben ein Machtwort sprechen und beispielsweise schon darauf gehen, dass die Geschenke eben eingeschränkt werden. Ich denke, als Mutter kann man das ganz gut steuern und man sollte eben auch als Tante, Onkel, oder was auch immer sich ein wenig danach richten, wie es in der Familie der Kinder gehandhabt wird, das bedeutet eben auch Kommunikation und Austausch, als auch sich daran halten. Dass die Mutter es auch so durchzieht, finde ich vernünftig und ich denke, man sollte sich bei einer großen Verwandtschaft eben nach der Mutter richten und wie sie so etwas organisiert.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Also bei der siebenjährigen Tochter finde ich es auch etwas seltsam, ihr nicht alle Geschenke auf einmal zu geben. Sie würde sich sicherlich freuen und sicherlich auch mit allem verantwortungsvoll spielen, was sie geschenkt bekommt. Sie wäre sicherlich nicht überfordert von der Geschenkeflut.

Bei kleineren Kindern ist es hingegen ja oft so, dass sie von der Masse an Geschenken praktisch erdrückt werden und gar nicht mehr wissen, was sie zuerst spielen sollen. Sie sind schlichtweg überfordert. Dabei kann es dann sein, dass sie drei Minuten mit dem einen Spielzeug sich beschäftigen und drei Minuten wieder mit einem anderen und so gar kein richtiges Spielen zustande kommen kann. Das würde ich bei einem Kind mit 7 Jahren allerdings eher ausschließen. In diesem Alter weiß man schon besser, wie man sich wielange mit etwas beschäftigen kann.

Wir selber hatten jetzt an Weihnachten mit unserem knapp 3-jährigen Sohn ein ähnliches Problem. Wir haben auch relativ viel Verwandtschaft und da kam auch eine große Menge an Geschenken zustande, weil sich kaum jemand daran gehalten hat, was wir uns gewünscht hätten: Nämlich etwas weniger Spielzeug und dafür lieber den ein oder anderen Euro auf das Konto unseres Sohnes. Wir haben allerdings keine Geschenke unausgepackt gelassen und sie in einen Schrank gelegt, um sie nach und nach später zu geben. Unser Sohn durfte alles zunächst auspacken.

Jetzt nach Weihnachten allerdings haben wir ein paar Sachen in sein Kinderzimmer geräumt (seither hat er nur im Wohnzimmer gespielt) und der Rest blieb im Wohnzimmer. So sind die Spielsachen etwas verteilter und er kann gezielter mit den Sachen spielen, da er nicht alle gleichzeitig sieht und mit all den Sachen gleichzeitig spielen möchte. Damit ist er nun nicht gleich überfordert. Wir selber haben es dann auch vorgezogen unserem Sohn etwas weniger zu Weihnachten zu schenken, da wir eben von der Geschenkeflut der Verwandtschaft einen oder zwei Tage später wussten.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann von diesem "Problem" auch ein Lied singen! Mein Sohn ist drei Jahre und er hat nur fünf Tage nach Weihnachten Geburtstag! Die letzte Woche war ein regelrechter Geschenkmarathon! Täglich kamen mehrere Personen, zunächst um Weihnachten zu feiern und dann ging es direkt in Geburtstagsfeiern über! Beziehungsweise haben mir viele bereits vor Weihnachten Geschenke für meinen Sohn gegeben, dass ich die Packerl dann am 24. eben unter den Christbaum lege.

So kamen wirklich Unmengen an Geschenke innerhalb einer Woche zusammen. Zu Weihnachten ist es meiner Meinung nach sehr gut und schön abgelaufen. Wir haben heuer zum ersten Mal in kleiner Runde gefeiert. Ich habe von Anfang an zu meinen Eltern gesagt, dass ich viel Zeit für die Bescherung einplanen möchte. Ich mag es nicht, wenn Kinder die Geschenke einfach nur aufreißen, sich nicht einmal ansehen, was drinnen ist und schon das nächste aufreißen. So läuft es zumindest bei meinem Neffen ab.

Insgesamt hat die Bescherung dann bei uns gute drei Stunden gedauert. Mein Sohn hat ein Packerl aufgemacht, sich damit dann mindestens 15 bis 20 Minuten gespielt und dann hat er das nächste Packerl aufgemacht. So konnte er die Sachen zumindest kurz entdecken und mein Sohn hat das auch wirklich super mitgemacht! Die Bescherung hat so zwar sehr lange gedauert, aber das hat mich nicht gestört und die Sachen, die das Christkind bringt, sollten eben schon zu Weihnachten kommen und nicht zwei Wochen später.

Zwei Tage später kamen noch die anderen Großeltern mit Geschenken. Das war aber auch in Ordnung. Sie hatten nur ein kleines Geschenk für Weihnachten und ein kleines Geschenk für den Geburtstag mit. So konnten sie auch live sehen, wie sich mein Sohn freut, weil das ist vielen ja doch sehr wichtig, als Hauptgeschenk gab es aber Geld für sein Sparbuch. Ich bin ihnen echt dankbar dafür, dass sie das so machen, weil mein Sohn hat wirklich genügend Spielsachen und über das Geld wird er sich später sicher mehr freuen!

Beim Geburtstag lief es leider nicht so toll ab. Es waren insgesamt 12 Leute anwesend. Ich wollte es bezüglich Geschenksübergabe eigentlich genauso wie zu Weihnachten machen und habe dann eben gesagt, dass wir ja langsam damit beginnen können. Das war wohl offensichtlich das falsche Stichwort. Eine Horde von Verwandten ist aufgestanden und hat ihn gleichzeitig mit Geschenken regelrecht bestürmt! Mein Sohn konnte gar nicht so schnell schauen, da hatten doch in der Tat schon Cousine und Cousin die Packerl für ihn aufgerissen!

Mich hat das total geärgert und mein Sohn war total überfordert. 7 Packerl wurden innerhalb von 3 Minuten vor ihm aufgerissen und er hatte kein einziges selber aufgemacht! Ich hätte eigentlich auch noch Geschenke für ihn gehabt, aber ich habe ihm die dann gar nicht gegeben, weil ich in diesen Geschenkewahnsinn dann nicht auch noch weitere Geschenke geben wollte! Irgendwann ist es einfach zuviel.

Zunächst dachte ich auch, dass ich ihm meine Geschenke, wo auch durchaus ein größeres Geschenk dabei war, dann am Abend in Ruhe gebe, daraus wurde dann aber nichts, weil die Gäste recht lang geblieben sind. Am Tag darauf wurde dann mit seinen Freunden gefeiert. Auch da habe ich mir überlegt, dass ich ihm da meine Geschenke geben könnte, aber da hat er ja schon wieder soviel bekommen. So habe ich es auch sein lassen.

Im Endeffekt habe ich noch immer die fertig verpackten Geschenke von mir hier herumliegen. Er wird sie auch nicht bekommen. Es reicht einfach. Das größere Geschenk wird nächstes Jahr zu Weihnachten denke ich auch noch passen, weil es ein Lego-Set ist. Ein anderes Geschenk wird er zum Kindergartenbeginn Mitte Jänner bekommen. Da passt es dann irgendwie und ein anderes Geschenk ist nur eine Kleinigkeit, die ich ihm dann zu Ostern geben werde.

Für nächstes Jahr habe ich mir vorgenommen, dass ich jeweils für Weihnachten und Geburtstag nur ein größeres Geschenk kaufen werde, sonst nichts, weil er einfach von rundherum derart viel bekommt, dass es dann ausreichend ist. Es gibt wie gesagt eben einfach auch ein Zuviel. Und ich werde es wieder so probieren, dass ich viel Zeit für die Bescherung einplanen werde, auch zum Geburtstag! Da muss ich dann einfach noch die Verwandtschaft mehr darauf vorbereiten!

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde es nicht unbedingt gut, aber das ist ja letzten Endes die Sache der Erziehungsberechtigten. Ich bin einfach der Meinung, dass es Geschenke nur an besonderen Tagen geben sollte und sich nicht eine ganze Geschenkezeit entwickeln sollte. Wer weiß, wie lange sich so etwas hinzieht. Irgendwann ist es doch auch nichts besonderes mehr, wenn man ein Geschenk auspackt. Schließlich hat man es am Tag zuvor bereits getan und am nächsten Tag darf man auch wieder. Dann ist es einfach nichts besonderes mehr, sondern eine fließbandmäßige Massenabfertigung.

Und das scheint ja auch der Grund für dieses Prinzip der Bescherung zu sein, die Massen abzufertigen. Ich finde es persönlich und auch für ein Kind schöner, wenn alle Geschenke auf einmal übergeben werden und man sich dann ein Geschenk nach dem anderen aussuchen kann und es dann auspackt. Dann hat man einen ganzen Haufen toller Sachen vor sich, die man alle bestaunen kann und man kann mit vielen verschiedenen Sachen spielen. Das ist einfach so ein richtig spezielles Weihnachtsgefühl für mich gewesen früher. Und ehrlich gesagt ist es das auch heute immernoch, denn ich bekomme auch jetzt noch relativ viele Geschenke, weil mein Freund es etwas zu gut mit mir meint. Wenn er mir nur jeden Tag ein Geschenk geben würde wäre ich nach drei Tagen wohl nicht mehr so freudig gespannt als wenn er mir diesen großen Haufen von großen und kleinen Geschenken präsentieren würde.

Und bedanken können sich die Kinder ja auch bei denjenigen, von denen die Geschenke kommen, wenn sie alle Geschenke auf einmal auspacken. Es muss ja nicht unbedingt an diesem Tag bei der entsprechenden Personenschar angerufen werden, sondern es reicht, wenn man ein Paar Tage später und dafür dann in Ruhe anruft und sich bedankt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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